Dekanat Bergstraße

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Ausstellung "Fremde. Heimat"

"Auch Jesus war ein Flüchtlingskind"

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Noch bis Ende Januar 2016 wird im Heppenheimer Haus der Kirche die Ausstellung "Fremde. Heimat" gezeigt. Sie wurde Anfang November eröffnet und ist auf große Resonanz gestoßen. Zeit für eine Halbzeitbilanz.

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„Ich habe in die Augen der Flüchtlingskinder geschaut und mein Herz ist bewegt“. So reagierte eine Besucherin der Ausstellung „Fremde. Heimat“ im Heppenheimer Haus der Kirche, die sich mit diesen Worten in das ausliegende Gästebuch eingetragen hatte. Das ist kein Einzelvotum.

Flucht ist kein neues Phänomen

Ähnlich berührt äüßerte sich eine Gruppe junger Menschen, die gerade in der Region Bergstraße ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. „Flucht ist kein neues Phänomen, sondern hat es immer schon gegeben. Es ist gut, dass das in der Ausstellung deutlich wird“, meinte Patrick Fleer, der als FSJler an der Martin-Buber-Schule in Heppenheim tätig ist. Steffen Jakob, FSJlerin an der Seeberg-Schule in Mörlenbach ergänzte: „Es ist immer wieder das gleiche Problem. Es geht ums Ankommen, um Ablehnung, die Flüchtlingen entgegenschlägt und ihre Versuche, Arbeit und Wohnung zu finden“.

Das Evangelische Dekanat Bergstraße hatte Menschen befragt, die zu unterschiedlichen Zeiten geflüchtet sind und heute in der Region Bergstraße leben. Darunter Heimatvertriebene, die nach dem 2. Weltkrieg hier sesshaft geworden sind, Menschen, die vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren als Fremde kamen und an der Bergstraße eine neue Heimat gefunden haben sowie Flüchtlinge, die aktuell nach Deutschland gekommen sind und derzeit in der Region leben.

Wie reagieren wir auf Flüchtlinge?

Bei den Menschen, die erst vor wenigen Monaten geflüchtet waren, fand Julia Gesell, die in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr als Schulbegleiterin an der Mittelpunktschule Gadernheim tätig ist, die unterschiedlichen Perspektiven bemerkenswert. „Die einen wollen unbedingt wieder in ihre Heimat zurück, sobald der Krieg vorbei ist. Andere wollen bleiben.“ Eine der in der Ausstellung porträtierten Flüchtlinge ist Aster Walter, die 1991 aus Eritrea nach Deutschland kam und heute in Lorsch lebt. Sie berichtet auch über Ressentiments, die sie noch heute in Alltagssituationen spürt. „Wenn ich z.B. zum Einkaufen fahre, kommt es vor, dass einzelne verwundert sind, dass eine Schwarze so ein Auto fährt.“ Das stimmte Anne Wegner, FSJlerin an der Seeberg-Schule Bensheim,. nachdenklich: „Wir sollten genauer beobachten, wie wir selbst im Alltag auf Flüchtlinge reagieren.“

Wie gelingt Integration?

In einer Begleitveranstaltung zur Ausstellung wurde der Film „Freundschaft – kommen um zu bleiben“ des Mannheimer Filmemachers Mario di Carlo gezeigt. Er stand im Anschluss für ein Publikumsgespräch zur Verfügung, an dem sich auch vier eritreische Flüchtlinge beteiligten. In dem Film geht es nicht um Flucht und Vertreibung, aber um Migration zu unterschiedlichen Zeiten. Der Film macht deutlich, wie wichtig es für eine erfolgreiche Integration ist, deutsch sprechen zu können. Eine junge Russin, die mit einigen Migranten anderer Nationalität einen Deutsch-Kurs an der Mannheimer Abendakademie belegte, brachte es in dem Film so auf den Punkt: „Die deutsche Sprache hat uns zusammengeführt. Ohne sie wären wir jetzt keine Freunde“.

Die Fremden in der Bibel

In dem Gästebuch bedankten sich verschiedene Besucher für die “mutige“ Ausstellung. Sie hoben besonders die zwischen den Flüchtlingsporträts in loser Reihe angebrachten Bibelverse hervor, die deutlich machen, dass das Gebot, Fremde zu schützen, ihnen Nahrung und Obdach zu geben, sich wie ein roter Faden durch die Bibel zieht. In das Gästebuch hat jemand geschrieben: „Auch Jesus war ein Flüchtlingskind“.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Januar 2016 im Haus der Kirche, Ludwigstr 13, Heppenheim zu sehen. Zeitgleich wird sie auch im Kreiskrankenhaus Bergstraße, Foyer, 1. OG ebenfalls bis Ende Januar 2016 gezeigt. Danach geht die Ausstellung auf Wanderschaft und wird unter anderem in der Kirchenverwaltung der EKHN in Darmstadt, Paulusplatz 1 zu sehen sein.

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