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Hoffen auf einen juristischen Schlussstrich

Diakoniestation Bensheim auf neuen Wegen

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In der kommenden Woche (19.Okt.) beginnt vor dem Landgericht Darmstadt der Berufungsprozess um gewerbsmäßigen Betrug zweier früherer Mitarbeiterinnen der Bensheimer Diakoniestation. Statt eines Blicks zurück im Zorn wollen die heutigen Verantwortlichen nach vorne schauen. Die Diakoniestation hat sich neu aufgestellt und neu ausgerichtet.

bbiewMareike Behrens und Rainer Daum mit dem neuen Logo der Diakoniestation, das bis Ende November flächendeckend eingeführt werden soll.

Aus dem einstigen Zweckverband mit einem ehrenamtlichen Vorstand ist eine gemeinnützige GmbH mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer geworden. Die Zahl der Kunden bzw. Patienten ist durch den Betrugsfall nicht eingebrochen, sie konnte mit bis zu 180 sogar leicht gesteigert werden. "Wir haben ein hochmotiviertes Team, das hochqualifizierte Arbeit leistet“, betont Geschäftsführer Rainer Daum, der ehrenamtlich auch Mitglied im Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen  Dekanats Bergstraße tätig ist. Die nach seinen Angaben stabile Mitarbeiterstruktur zeige sich darin, dass es keine nennenswerte Fluktuation gebe. Während andere Sozialdienste Probleme hätten, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden, seien die Stellen bei der Diakoniestation besetzt. Das führt Daum auch auf den vergleichsweise attraktiven Tarifvertrag zurück, der den aktuell 43 Beschäftigen (davon sieben in Vollzeit)  unter anderem Betriebsrente und Weihnachtsgeld zusichere. "Bei der Zahl der Kunden haben wir noch Luft nach oben“, meint Geschäftsführer Daum.

Diakoniestation für Bensheim, Zwingenberg und Heppenheim

Die sechs evangelischen Kirchengemeinden in Bensheim sind die Gesellschafter der Diakoniestation. Die Kirchengemeinde Zwingenberg ist aus organisatorischen Gründen dagegen nicht mehr dabei. „Für unsere Kunden hat sich aber nichts geändert. Wir sind nach wie vor auch in Zwingenberg tätig“, erläutert  Pflegedienstleiterin Mareike Behrens. Das Tätigkeitsgebiet der Bensheimer Station erstreckt sich zudem auf Heppenheim. Die neue Struktur findet ihren Niederschlag auch in einem neuen Namen und in einem neuen Logo. Die einstige Diakoniestation Bensheim-Zwingenberg heißt nur noch Diakoniestation Bensheim. Das Logo stellt das Kürzel „DS“ für Diakoniestation neben einem roten Herzen heraus  „Denn es geht um herzliche Begegnungen mit Menschen“, so Daum. Auch Pflegedienstleiterin Behrens sieht die Diakoniestation gut aufgestellt. Der TÜV Hessen habe die Station zertifiziert und ihr eine gute Struktur bescheinigt. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen gab ihr die Bestnote 1,0.

Neue Angebote - neue Pläne

Ihr Angebot will die Diakoniestation weiter ausweiten. Das Diakonie-Café, das seit einem Jahr in der Kirchengemeinde Auerbach auf große Resonanz stößt, soll im kommenden Jahr auch in der Heppenheimer Christuskirchengemeinde und in Zwingenberg angeboten werden. „Dort kommen junge Menschen etwa als Vorleser oder Musiker zwanglos mit alten Menschen zusammen. Weil qualifiziertes Pflegepersonal vor Ort ist, könnten daran auch Menschen teilnehmen, die nur noch eingeschränkt mobil sind oder nicht mehr allein zum Café kommen könnten“ erläuterte Mareike Behrens. Die Diakoniestation prüft zudem, ob sie künftig in Bensheim eine Tagespflege anbiete. „Die Zahl der 80jährigen wird sich verdoppeln. Der Pflegebedarf für Menschen, die den ganzen Tag Unterstützung benötigen, ist vorhanden“, meint Geschäftsführer Daum.

Hoch emotionale Situation

Also alles im Lot bei der Diakoniestation? Ja, wenn der Prozess nicht wäre! „Der Betrugsfall hatte die Mitarbeitenden aufgewühlt und bei dem Berufungsprozess kommen die Emotionen jetzt wieder hoch. Wir wünschen uns, dass damit endlich mal Schluss ist“, erklärt Rainer Daum, der darauf setzt, dass die Berufungsverhandlung nach zwei erfolglosen Anläufen nicht erneut vertagt wird. Erst dann könnten die Verletzungen ausheilen.

Über Jahre hinweg hatten die frühere Pflegedienstleiterin und eine Verwaltungsfachangestellte Gelder der Diakoniestation außerhalb der offiziellen Buchführung abgezweigt und mindestens 686.000 Euro in die eigenen Taschen gelenkt. Dafür wurden sie zu einer Haft- bzw. einer Bewährungsstrafe verurteilt. Staatsanwaltschaft und Verteilung legten Revision ein, die jetzt vor dem Landgericht Darmstadt verhandelt wird. Während die zu zweieinhalb Jahre Haft verurteilte Verwaltungsfachangestellte inzwischen 343.000 Euro zurückgezahlt hat, versicherte die zu Bewährung verurteilte Ex-Pflegedienstleiterin in einer eidesstattlichen Erklärung, dass sie zahlungsunfähig sei.

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