Dekanat Bergstraße

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Bergstraße zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Für Respekt und Toleranz

Fremde. Heimat in Lindenfels

bbiew

Mit einem Gottesdienst ist in der evangelischen Kirche Lindenfels die Ausstellung „Fremde. Heimat“ eröffnet worden. Dabei wurde auch die am vergangenen Freitag von der Dekanatssynode verabschiedete Resolution „Für Respekt und Toleranz – gegen Hass und Gewalt“ verlesen.

Bildergalerie

In der Resolution, die einstimmig und ohne Enthaltungen verabschiedet wurde, bittet die Synode alle Menschen Flüchtlingen mit Respekt zu begegnen, ihnen Schutz und Hilfe zu gewähren. Sie appelliert an die politisch Verantwortlichen, keinen Wählerstimmen durch menschenverachtende Hetze gegen Flüchtlinge nachzujagen. Daran knüpfte die Lindenfelser Gemeindepfarrerin Jutta Grimm-Helbig in ihrer Predigt an: „In der Bibel ist das Wort Fremder gleichbedeutend mit Gast. Es ist ein wichtiges Gebot, unseres Glaubens, Fremden Schutz gewähren. Es ist mit unserem Glauben nicht vereinbar, gegen Flüchtlinge zu hetzen. Bei Gott ist jeder Menschen willkommen.“

Fremde auf der Suche nach einer neuen Heimat

Die vom Evangelischen Dekanat Bergstraße konzipierte Ausstellung zeigt Porträts von Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten geflüchtet waren. Menschen, die aktuell aus Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia oder Eritrea geflohen sind und heute in der Region Bergstraße leben, kommen zu Wort, ebenso wie Menschen, die vor 20 oder 30 Jahren aus der Fremde kamen und hier eine neue Heimat suchten und fanden. Zudem berichten Heimatvertriebene, was es für sie bedeutete, als sie nach dem 2. Weltkrieg ihre Heimat verlassen und in die Fremde gehen mussten.

"Wenn der Krieg vorbei ist, will ich zurück"

Zwei der in der Ausstellung porträtierten Flüchtlinge waren zum Eröffnungsgottesdienst gekommen: Zum einen Sami Hiliani, der aus Syrien kommt und vor dem Krieg in seinem Heimatland geflohen ist. Der 29jährige hat inzwischen einen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker für Systemintegration, bestreitet damit seinen Lebensunterhalt und dennoch sagt er, wenn der Krieg in Syrien vorbei sei, wolle er zurück. „Ich habe etwas von deutscher Geschichte gelernt. Nach dem 2.Weltkrieg war das Land zerstört du die Menschen haben es wieder aufgebaut. Das will ich in Syrien tun, wenn der Krieg vorbei ist“, erklärte Sami Hiliani. Auch Amir Mashayekh, der aus dem Iran stammt,  nahm am Gottesdienst teil. Er entschuldigte sich, dass er nicht so gut Deutsch spreche. „Ich habe nie Deutsch-Unterricht bekommen“, berichtete der 33jährige. Deutsch hat er auf der Straße gelernt. Denn bis sein Asylverfahren abgeschlossen war und er das Aufenthaltsrecht erhielt, dauerte es sieben Jahre. Nach der damaligen Gesetzeslage bekamen nur Flüchtlinge  Deutsch-Unterrich, die ein Bleiberecht hatten. Amir Mashayekh war bis zu seinem 25. Lebensjahr Muslim. Heute engagiert er sich in der evangelischen Kirche und ist gewählter Kirchenvorsteher in der Gemeinde Reisen.

Die Kollekte des Gottesdienstes war für Pro Asyl bestimmt. Die Ausstellung „Fremde. Heimat“ ist noch bis zum 20. November in der evangelischen Kirche zu sehen. Sie ist deshalb auch werktags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Ihre Meinung ist gefragt

Keine Kommentare

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top