Neue Leiterin des Hospizdienstes Odenwald

„Jeder Einzelne ist kostbar“

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Der Hospizdienst Odenwald hat eine neue Koordinatorin. Zum 1. April 2017 übernimmt Felicia Schöner die Leitung der Einrichtung, die sich in Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Bergstraße befindet. Der Hospizdienst mit Sitz in Wald-Michelbach ist in den Überwald-Gemeinden, im Weschnitztal und in Lindenfels aktiv.

27.03.2017 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

bbiew"Der Mensch steht im Mittelpunkt," sagt die neue Leiterin des Hospizdienstes Odenwald, Felicia Schöner.

Felicia Schöner ist neu im Hospizdienst, doch der Hospizdienst ist nicht neu für sie. In der Vergangenheit hatte sie als Therapieleiterin im Pflegeteam Odenwald - einer Einrichtung für Menschen mit neurologischen Schädigungen wie Wachkoma-Patienten - eng mit ihrer Vorgängerin Anneliese Pappe-Fischer zusammengearbeitet, die im vergangenen Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit ihr hatte sie sich auch im Ethik-Kreis engagiert, in der Ärzte, Pflegende, Leiter, Sterbebegleiter und die Leiter der verschiedenen Einrichtungen vertreten sind.

Zeit haben und sich Zeit nehmen

„Die letzte Lebensphase ist eine herausfordernde Situation. Es ist wichtig, dass jemand da ist, der zuhört. den Sterbenden begleitet und auch ein offenes Ohr für die Angehörigen hat“, sagt Felicia Schöner. Dabei sei es oft hilfreich, wenn in die Familie jemand von außen komme und die Möglichkeit gebe, die Dinge anzusprechen, die ihnen auf dem Herzen lägen. „Zu schauen, was Menschen brauchen, was ihnen die Situation erträglicher macht, das erfordert Zeit und die Mitarbeitenden des Hospizdienstes nehmen sich diese Zeit “, erklärt die 52jährige. Das tue Sterbenden erkennbar gut. Die Hinwendung gelte auch Menschen in der letzten Lebensphase, die sich verbal nicht mehr artikulieren könnten. Augenkontakt oder Hautberührung könnten helfen, wenn keine Worte mehr gesprochen werden.

Ehrenamtliche als Herz der Hospizdienstes

Felicia Schöner koordiniert die Arbeit der rund 30 Ehrenamtlichen, die für die Sterbebegleitung intensiv geschult wurden. „Die Ehrenamtlichen sind das Herz der Hospizbewegung. Sie sollten für ihre Tätigkeit gestärkt werden“, betont die neue Leiterin. Mit ihnen hatte sie sich bereits lange vor Dienstbeginn getroffen, auch um deutlich zumache, dass es nach der Vakanz weitergehe. Die Ehrenamtlichen, so ihre feste Überzeugung, haben die  Übergangsphase gut überbrückt. Felicia Schöner will dafür sorgen, dass beim Hospizdienst der Mensch weiterhin im Mittelpunkt stehe. „Jeder einzelne Mensch“, so sagt sie, „ist so kostbar“.

Der Hospizdienst Odenwald ist ein ambulanter Dienst. Etwa die Hälfte der Sterbebegleitungen erfolgt in 14 Seniorenheimen und jeweils zwei Heimen für psychisch Erkrankte sowie Schädel-Hirn-Traumatisierte. Bei der anderen Hälfte begleitet der Hospizdienst Sterbende zu Hause. Der Hospizdienst wird aktiv, wenn er gerufen und um Sterbebegleitung gebeten wird. Religion, Konfession, Herkunft oder Hautfarbe spielen dabei keine Rolle.

Sterbebegleitung kann auch für die Begleiterinnen und Begleiter mitunter belastend sein. Für Felicia Schöner bieten Wandern, Lesen und das Gespräch mit der Familie und Freunden einen Ausgleich.

Die neue Leiterin des Hospizdienstes Odenwald wird am Sonntag, den 23. April, in ihren Dienst eingeführt. Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Wald-Michelbach beginnt um 10.30 Uhr.