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Freitagessen im Zentrum der Wohnungslosenhilfe

Nächstenliebe geht durch den Magen

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Freitag ist der Tag, an dem das Zentrum der Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks Bergstraße in Bensheim am stärksten frequentiert ist. Denn dann gibt es dort ein warmes Mittagessen. Für einige Obdachlose das einzige in der Woche. Das Freitagessen finanziert ein fünffacher Familienvater aus Bensheim.

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Bereits seit drei Jahren spendet Dr. Jochen Henke Woche für Woche 500 Euro für das Essen, das von einem Bauernhof mit Catering-Service im benachbarten Schwanheim gekocht und geliefert wird. Jetzt hat er den Betrag nicht nur auf 700 aufgestockt, sondern auch angekündigt, die Dauerfinanzierung des Freitagessens in seinem Testament sicherzustellen. „Stammtisch-Motzen ist nicht mein Ding. Ich habe das Glück gehabt, viel Geld zu verdienen. Und davon gebe ich jetzt zurück“, sagt der frühere Unternehmer, der in Offenbach ein Stahlbauunternehmen betrieben hatte. Den ersten Kontakt zum Zentrum der Wohnungslosenhilfe bekam er über deren hauseigene Fußballmannschaft. Um nicht in Straßenschuhen Spielen zu müssen, suchten die Panther Soccers einen Sponsor, der ihnen die Fußballschuhe für die Deutschen Meisterschaften der Obdachlosen finanzierte und fanden ihn in Dr. Jochen Henke.

Nicht als Obdachloser geboren

„Jede und jeder der Obdachlose hat sein Schicksal. Diese Menschen wurden nicht als Wohnsitzlose geboren“, betont Henke. Weil Obdachlose keine Eichhörnchen seien, die etwas speichern könnten, wolle er nicht nur an Weihnachten spenden, sondern das ganze Jahr über. Berührungsängste kennt er nicht und setzt sich mit seinem Sohn Benjamin wie selbstverständlich an den Tisch und isst gemeinsam mit den Obdachlosen. An diesem Freitag gibt es Rinder-Roulade mit Rotkraut, Kartoffeln und Soße. „Es schmeckt wie bei Muttern“, sagen die Obdachlosen unisono.

Freitags ist jede Menge los

„Christliche Nächstenliebe geht auch durch den Magen“, sagt die Leiterin des Diakonischen Werks, Irene Finger. Sie schätzt das Freitagessen auch deshalb, weil es Kontaktmöglichkeiten bietet und die Gemeinschaft fördert. Die Obdachlosen sind ansonsten Selbstversorger. Im Zentrum der Wohnungslosenhilfe gibt es 14 Heimplätze in zehn Einzel- und einem Vierbettzimmer für die Wiedereingliederung. Die Aufenthaltsdauer ist auf anderthalb Jahre beschränkt. Daneben gibt es noch 15 Übernachtungsplätze für maximal 14 Tage. Doch zum Freitagessen kommen weit mehr Obdachlose als jene, die im Zentrum eine vorläufige Bleibe gefunden haben. “Das Essen lockt die Menschen und freitags holen sie sich ihren Tagessatz für das Wochenende. Und dann nutzen viele auch die Möglichkeit zu duschen, Wäsche zu waschen oder zur Sozialberatung zu gehen“, erklärt der Leiter der Wohnungslosenhilfe Björn Metzgen-Meuer.

Der 25jährige Sohn des Mäzens, Benjamin Henke, ist diesmal mit zum Freitagessen gekommen. Was er sagt, klingt vielversprechend: „Ich finde es gut, was mein Vater macht. Ich will da hineinwachsen.“

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