Dekanat Bergstraße

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Ein Bild und seine Geschichte

Schnee aus Köln für Eritreer in Mörlenbach

Ev. Gemeinde

Im Januar 2015 hatte das Evangelische Dekanat Bergstraße über Flüchtlinge aus Eritrea berichtet, die in Mörlenbach erstmals Schnee gesehen hatten. Bei einem spontanen Spaziergang mit ihren Deutschlehrerinnen, Christiane Bastian und Elisabeth Schick, bestaunten sie die herrliche Winterlandschaft und bauten einen Schneemann. Auf diesen Bericht wurde der Westdeutsche Rundfunk (WDR) aufmerksam und schickte ein Kamerateam samt Kunstschnee in den Odenwald.

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Eritreer im Schnee Eritreer im Schnee

Anfang September meldete sich das WDR - Wissenschaftsmagazin „Quarks & Co. per Mail beim Evangelischen Dekanat Bergstraße. „Wir bereiten einen Beitrag zum Thema ‚Warum wir Schnee so lieben‘ vor. Gerne würden wir dazu auch die Perspektive eines Geflüchteten zeigen, der nach seiner Ankunft in Deutschland zum ersten Mal Schnee erlebt hat und von seinen Eindrücken kurz vor der Kamera erzählen möchte. Durch meine Recherche bin ich auf Ihren Artikel aus dem Jahr 2015 aufmerksam geworden, in dem sie von diesem Erleben einiger aus Eritrea geflüchteten jungen Männern berichten. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie möglicherweise einen Kontakt zu einem Geflüchteten herstellen könnten“, schrieb die Redakteurin Petra Chronz.

Mörlenbacher Kunstschneeballschlacht

Der Kontakt kam prompt zustande mit Unterstützung der Mörlenbacher Gemeindepfarrerin Edith Unrath-Dörsam und von Willi Coerdt, der in Mörlenbach Flüchtlinge betreut. Sie fragten Mahamedkir Musa Mahammud, der damals beim Schneespaziergang dabei war, ob er zu einem Interview bereit wäre und der 29jährige Eritreer sagte zu. Das WDR-Team rückte am Samstag, den 7. Oktober, in Mörlenbach an. Im Gepäck hatte es nicht nur Kamera, Mikrophon und Film-Equipment, sondern auch Kunstschnee aus Köln. Denn der WDR wollte den Eritreer unbedingt mit Schnee zeigen. Und so rieselten nicht nur ein paar Flocken vor dem Fenster der Firma Papyrex, wo Mahamedkir Musa Mahammud inzwischen in Vollzeit beschäftigt ist, sondern es tobte auch eine freundschaftliche Schneeballschaft zwischen Eritreern und Afghanen und das alles im schneefreien Odenwälder Oktober. Und noch eine Schwierigkeit konnte aus dem Weg geräumt werden. In Musa Mahammuds Firma wird samstags in der Regel nicht gearbeitet wird. Für den WDR aber öffnete die Firma ihre Türen.

Spaziergang in weißer Pracht

Der Schneespaziergang im Januar 2015 war für die Eritreer nicht nur etwas ganz besonders, er eröffnete ihnen auch eine ganz neue Sichtweise. Denn was Spazierengehen bedeutet, haben sie anfangs im Deutschunterricht, den die evangelische Kirchengemeinde und das Rote Kreuz mit ehrenamtlichen Helfern in Mörlenbach organisieren, nicht recht erfasst. In ihrer Heimat bewältigt man fast alle Strecken zu Fuß und ein täglicher Fußmarsch von mehreren Kilometern zur Schule ist die Regel; das Laufen ist ein Muss und dient nicht dem Vergnügen. Aber im Odenwald fanden sie dann zusehends großen Gefallen am Spazierengehen – ob mit oder ohne Schnee.

Weil seit Montag die Klimakonferenz in Bonn tagt, hat der WDR den Titel der Sendung leicht geändert. Er heißt jetzt: “Weiße Magie - Warum wir den Schnee brauchen“ Die Sendung wird am Dienstag, den 7. November von 21.00 bis 21.45 Uhr im WDR ausgestrahlt.

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