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Hospizdienst: Verabschiedung von Anneliese Pappe-Fischer

„Sterbebegleitung hat mich bereichert“

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Die Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes Odenwald, Anneliese Pappe-Fischer, wird am kommenden Sonntag in den Ruhestand verabschiedet. Sie stand seit zehn Jahren an der Spitze der Einrichtung, die sich in Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Bergstraße befindet.

bbiewAnneliese Pappe-Fischer war zehn Jahre Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes Odenwald.

Die 63jährige hat den Hospizdienst nicht nur geleitet, sondern auch die Ehrenamtlichen für ihre Aufgaben geschult und ausgebildet. Zurzeit sind rund 30 Frauen und Männer aktiv, die Sterbende in den Pflegeheimen oder zu Hause begleiten und auch ein offenes Ohr für deren Angehörigen haben. „Der Hospizdienst steht und fällt mit den Ehrenamtlichen“, betont Anneliese Pappe-Fischer, die die Bezeichnung Hospizhelfer nicht mag und lieber von Sterbebegleitern spricht. „Ein Helfer macht eine Zuarbeit. Die Begleiter aber sind selbstständig tätig und hochkompetent im ehrenamtlichen Hospizdienst.“

Neue Ehrenamtliche für den Hospizdienst

Dank der Ehrenamtlichen wird dieser Dienst auch nach dem Ausscheiden der Leiterin unvermindert fortgesetzt. Am vergangenen Sontag wurden nach erfolgreich bestandener Ausbildung mit Lucia Dietrich, Monika Fornaro, Liesel Mainka, Hans-Peter Rensch, Iris  Schmitt, Birgit Wetzel und Maria Zelonka sieben neue Hospizbegleiterinnen bzw. –begleiter für den Dienst beauftragt. Die Stelle der Koordinatorin ist ausgeschrieben und soll demnächst neu besetzt werden. Der Hospizdienst Odenwald, der seinen Sitz in Wald-Michelbach hat, ist in den Überwald-Gemeinden, im Weschnitztal und in Lindenfels aktiv. Etwa die Hälfte der Sterbebegleitungen erfolgt in 14 Seniorenheimen und jeweils zwei  Heimen für psychisch Erkrankte sowie Schädel-Hirn-Traumatisierte. Bei der anderen Hälfte begleitet der Hospizdienst Sterbende zu Hause.

Menschen in der letzten Lebensphase nicht allein lassen

Der Hospizdienst wird aktiv, wenn er gerufen und um Sterbebegleitung gebeten wird. Religion, Konfession, Herkunft oder Hautfarbe spielen dabei keine Rolle. Anneliese Pappe-Fischer ist es aber wichtig, dass der Hospizdienst kein eingetragener Verein sei, sondern sich in kirchlicher Trägerschaft befinde. Es gehöre zu den ureigenen Aufgaben von Christen, Menschen in ihrer letzten Lebensphase nicht allein zu lassen. Die Ehrenamtlichen sind evangelisch oder katholisch und einige wenige konfessionslos. Sie erklären sich aber vor ihrer Ausbildung damit einverstanden, von der evangelischen Kirche zum Hospizdienst beauftragt zu werden. Die scheidende Koordinatorin hat nach eigenen Angaben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Hinwendung von Menschen, die sich Zeit nehmen, Sterbenden gut tue. Das gelte auch für Menschen in ihrer letzten Lebensphase, die sich verbal nicht mehr artikulieren könnten. Augenkontakt oder Hautberührung helfen, wenn keine Worte mehr gesprochen werden können. Wenn Sterbende das Gefühl hätten, nicht allein gelassen, sondern begleitet zu werden, steigt nach den Erfahrungen von Pappe-Fischer ihre Lebensqualität.

"Wir begleiten Sterbende, wir dirigieren sie nicht"

Wer sterbende Menschen begleite, sollte zuverlässig sein und vor allem Zuhören können, betonte Anneliese Pappe-Fischer, die 2001 selbst zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin im Hospizdienst und später auch zur Palliativ-Care-Fachkraft ausgebildet wurde. „Mit Bewertungen sind wir sehr zurückhaltend. Wir können Dinge einfach so stehen lassen, auch wenn sie uns nicht gefallen. Denn wir begleiten Sterbende, wir dirigieren sie nicht.“ Jedes Sterben sei einmalig. Sie selbst habe dadurch einen hohen Respekt vor dem Leben bekommen. „Alle Begleitungen haben mich bereichert und gestärkt. Es gab dabei auch viele versöhnende Momente.“

Dekan Arno Kreh wird Anneliese Pappe-Fischer als Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes Odenwald am Sonntag, den 27. November, verabschieden. Der Gottesdienst in der evangelisch-reformierten Kirche Wald-Michelbach beginnt um 10.30 Uhr.undu

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