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Erwerbslose beim Kunst- und Kreativseminar

Würde auf 8 mal 2 Metern

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Bleibt angesichts des stärker werdenden Drucks nach noch mehr Leistung die Menschenwürde auf der Strecke? Das war die Ausgangsfrage bei einem viertägigen Kultur- und Kreativseminar für Erwerbslose, das gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Katholischen Arbeitslosen- und Betriebsseelsorge des Bistums Mainz veranstaltet wurde. Die Antwort gaben die 17 Teilnehmer/innen auf einem 8 mal 2 Meter großen Transparent.

bbiewDas kann sich doch sehen lassen, sagen sich die Erwerbslosen an den Fenstern des Hauses am Maiberg in Heppenheim.

„Würde“ steht in Großbuchstaben auf dem Transparent, dessen Größe sich an den Bannern orientiert, die die EKHN bei ihren Impulspostaktionen an Außenfassaden von Kirchtürmen anbringt. Über dem Anfangsbuchstaben ist eine Waage der Gerechtigkeit zu erkennen, unter dem Schlussbuchstaben scheinen emporgestreckte Hände die Menschenwürde bewahren zu wollen und zwar – wie auf dem Transparent zu lesen ist -  „für alle“. Ein Smiley streckt den Daumen in die Höhe und gibt sein Einverständnis mit dieser Forderung zu erkennen. Die Erwerbslosen machen mit der Feststellung „Ohne Moos nix los“ zudem auf ihre finanzielle Lage aufmerksam.

Ein Transparent, das auf Wanderschaft gehen soll

„Das Ergebnis unseres Seminars lässt sich vorzeigen. Wir wünschen uns, dass viele Gemeinden dieses Transparent an ihren Kirchtürmen anbringen und sich damit dem Ruf nach Würde für jeden Menschen anschließen“, erklärt Marion Schick vom Zentrum gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. „Die Mitte der Gesellschaft nimmt die Nöte von Erwerbslosen gar nicht mehr richtig wahr. Dieses Transparent ist ein Ruf in die Gemeinden, sich dem Problem zu stellen“, ergänzt Ralf Weidner vom Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales der EKKW. Die Premiere gab es am Tagungsort, wo das Transparent vom Dach des Hauses am Maiberg in Heppenheim herabgelassen wurde.

Würde hängt nicht am Geld

Die 17 Teilnehmenden stammen aus Darmstadt, Erbach, Frankfurt, Gießen, Groß Gerau, Heppenheim, Offenbach sowie Wetzlar. Eine von ihnen ist Monika Klamt, die sich in einer Frankfurter Erwerbsloseninitiative engagiert: „Leistungsdruck habe ich immer als Zwangsjacke empfunden habe. Die Anerkennung eines Menschen sollte sich nicht nur durch Geld ausdrücken.“ Für Axel Oehler aus Heppenheim, der in der Erwerbsloseninitiative Lichtblick im benachbarten Bensheim aktiv ist, ist der Ruf nach Würde eine „neue Power-Aussage“ geworden. Karin Puschmann aus Erbach will mit dem Transparent eines deutlich machen: „Alle Menschen sollten gleich behandelt und anerkannt werden, ob sie Geld haben oder nicht.“

Kreativ und diskussionsfreudig

Das Würde-Transparent ist eine Gemeinschaftsarbeit aller Mitwirkenden. „Nicht immer gab es gleich Einigkeit. Die Diskussionen im Plenum waren durchaus kontrovers“, berichtet die Kunsttherapeutin Martina Bodenmüller (Gießen), die gemeinsam mit dem Kunstpädagogen Holger Wilmesmeier (Mainz) Anregungen und Hilfestellung bei der Gestaltung des Transparents gab. Die Teilnehmer/innen selbst sind in verschiedenen Erwerbsloseninitiativen aktiv. Etliche engagieren sich darüber hinaus auch in anderen Bereichen ehrenamtlich. „Ich habe mir deshalb angewohnt, nicht mehr von Arbeitslosen zu sprechen, sondern von Erwerbslosen, die unentgeltlich tätig sind“, so der katholische Betriebsseelsorger Michael Ohlemüller.

Kontakt für Kirchengemeinden oder andere Institutionen, die das Würde-Transparent an einem Gebäude anbringen wollen:

Marion Schick
Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN
Referat Arbeit & Soziales
Albert-Schweitzer-Straße 113 – 115
55128 Mainz
Telefon: 06131 28744-51
E-Mail: m.schick@zgv.info

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