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"Wir alle tragen die Kirche"

Das Warten hat ein Ende - Groß Rohrheim feiert

bbiewPfarrer Martin Müller und Rosemarie Krauß mit dem maßstabgetreuen Modell der Kirche

Fast vier Jahre war die evangelische Kirche in Groß-Rohrheim geschlossen. Am 1. Advent wird sie nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder geöffnet – mit einem Festgottesdienst, bei dem der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)‚ Volker Jung, die Predigt halten wird.

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Welche Bedeutung die Kirche für Groß-Rohrheim hat, macht aktuell ein Stromversorger deutlich. Auf großformatigen Werbeplakaten ist die Kirche im Hintergrund zu sehen. „Sie ist das Wahrzeichen des Ortes“, sagt Pfarrer Martin Müller, der sich noch lebhaft daran erinnern kann, wie die Kirche im März 2016 von jetzt auf gleich geschlossen werden musste. „Es war eine Woche vor Ostern. Da kam die Architektin zu mir gerannt und sagte: ‘Schlechte Nachrichten. Die Kirche muss wegen akuter Einsturzgefahr sofort gesperrt werden‘. Da standen wir plötzlich ohne Kirche da.“ Insbesondere die 16 Säulen aus Eichenholz, die die Kirche tragen, wiesen so starke Beschädigungen auf, dass Lebensgefahr bestand.

Baustellenandacht und Vogelparkgottesdienst

Die Gemeinde machte das Beste aus der Situation. Vor allem war Improvisationstalent gefragt. Gottesdienste wurden fortan in der katholischen Kirche gefeiert. Es gab eine Adventsandacht in der Baustelle, einen Gottesdienst im Vogelpark. Zum Erntedankfest lud die Gemeinde in die Bürgerhalle ein. „Alle Räumlichkeiten konnten wir kostenlos nutzen“, betont Pfarrer Müller. Für ihn ist das Ausdruck guter Nachbarschaft zu den Katholiken wie zur politischen Gemeinde.

Spenden auch aus den USA

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro – darunter ein beträchtlicher Eigenanteil der Kirchengemeinde. Allein der Förderverein zur Erhaltung der Kirche hat 100.000 Euro beigesteuert.  „Wir alle tragen die Kirche“ lautete das Motto der Spendenkampagne. „Wir haben tatsächlich von überall Hilfe bekommen. Bei allen unseren Aktionen haben wir die Rückendeckung aus der Bevölkerung gespürt“, sagt Rosemarie Krauß, die Vorsitzende des Fördervereines, der rund 80 Mitglieder hat und dem auch Katholiken angehören. Ihre Aktionen zahlten sich aus. Die Ehrenamtlichen versteigerten Orgelpfeifen, verkauften die ausrangierten Schiefertafeln vom Dach der Kirche, luden zu Weinverkostungen ein, beteiligten sich am Bauernmarkt und feierten Baustellenpartys. Dem US-Amerikaner Friedrich Ulfers, der familiäre Wurzeln in Groß-Rohrheim hat, lag die Kirche so am Herzen, dass er 20.000 Dollar für die Sanierung spendete.

Das Improvisieren hat nun ein Ende. Am 1. Advent wird die Gemeinde ihre Kirche wieder eröffnen. Als sicher gilt, dass dann der ganze Ort auf den Beinen sein wird. Der Gottesdienst mit Kirchenpräsident Jung beginnt um 16 Uhr. 

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