Dekanat Bergstraße

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Sozialraumorientierung bei der Gebäudeentwicklung

"Für wen wollen wir in Zukunft Kirche sein?"

bbiewDahin gehen, wo die Menschen sind. Birkenaus Pfarrer Dieter Wendorff mit seiner mobilen Kirche vor dem Supermarkt.

„Die EKHN will sich als offene, mitglieder- und gemeinwesenorientierte Kirche weiterentwickeln. Ihr Anspruch ist es dabei, eine öffentliche Kirche, nah und in vielfältiger Weise bei den Menschen zu sein und Menschen miteinander zu verbinden“, so steht es in den Veröffentlichungen der Kirchenleitung zum Prozess 2030 der EKHN. Was das praktisch bedeutet, erläutert die Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Bergstraße, Sabine Allmenröder.

Wie müssen Gebäude aussehen, die sich dem Gemeinwesen öffnen und wie finden die Kirchengemeinden vor Ort heraus, wer in ihrer Nachbarschaft Räume braucht?

Einige Voraussetzungen für gastfreundliche Gebäude sind schnell zusammengetragen:

o   Gute Lage und Erreichbarkeit, auch mit Fahrrad und Öffentlichen Verkehrsmitteln

o   Multifunktionale Räume (Trennwände, transportable Tische und Stühle, etc.)

o   Barrierearmut (wenig Stufen, breite Gänge, behindertengerechte Toiletten)

o   Einfache Verbindung zwischen innen (Kirchenraum) und außen (Kirchhof/-garten)

o   Offen (zumindest zeitweise ohne vorherige Anmeldung zu besuchen)

o   Offenheit zwischen Kirchengrundstück und öffentlichem Raum (ohne Zaun/Mauer)

Die Erforschung der Nachbarschaft ist schon aufwändiger. Sich zum „Sozialraum“ hin zu öffnen und sich „am Gemeinwesen orientieren“ bedeutet, dass nicht nur Gemeindemitglieder und Besucher kirchlicher Gruppen oder Veranstaltungen die Räume nutzen, sondern auch Gruppen, die mit Kirche nichts zu tun haben. Es bedeutet auch, dass Gemeindemitglieder sich aufmachen in ihr Dorf oder ihr Stadtviertel, dahin gehen, wo die Menschen im Alltag sind, mit ihnen sprechen und ihnen zuhören.

Die Nachbarschaft im Blick

Das kann auf einem Erkundungsspaziergang geschehen, mit einem Leiterwagen und Kaffee und Saft im Angebot oder mit einem kleinen Stand vor dem Supermarkt, auf dem Sportplatz, in einer großen Wohnanlage, einem Spielplatz oder dem Friedhof. Dort treffen sie die Menschen ihres Viertels und können fragen, was sie bewegt, wofür sie sich engagieren würden, damit ihre Nachbarschaft zu einem Ort wird, an dem sie sich wohlfühlen. Der Gastraum wäre dann ein Ort, wo Gäste sich wohlfühlen, ohne sich an die Wünsche und Bedürfnisse des Gastgebers anpassen zu müssen.

In Bürstadt und Lampertheim hat das regionale Diakonische Werk Gemeinwesen-Projekte gestartet. Bei „Zusammen leben in Bürstadt“ und „LA – Leben in Aktion“ in Lampertheim können Kirchengemeinden sich beteiligen und ausprobieren, wie das geht mit der „Öffnung zum Gemeinwesen“. Beide Projekte werden zu 75% mit dem Förderprogramm „Gemeinwesenarbeit des Landes Hessen“ finanziert.

Räume gemeinsam nutzen

Gemeinwesenorientierung kann auch stattfinden, wenn Mitglieder der Kirchengemeinde Vertreter*innen anderer Vereine, des Ortsbeirat oder Stadtparlamentes, der Schulen und anderer Religionsgemeinschaften zu einem „runden Tisch“ einladen und hören, mit welchen Fragestellungen diese sich gerade befassen. Dabei lässt sich herausfinden, ob es Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gibt, denn viele Vereine und Kommunen stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie die Kirchengemeinden. Gleichzeitig gibt es neue Vereinigungen von Menschen, die noch nicht etabliert sind, die sich neu finden und Strukturen aufbauen müssen. Vielleicht braucht der jeweilige Ort gerade Räume, die diese Gruppen zusammen nutzen können

Mit der Nachbarschaftsbildung starten auch die Überlegungen, für wen Kirche in Zukunft da sein will und was mit den bestehenden Gebäuden passiert. Dabei mit denjenigen zu sprechen, die ebenfalls vor Ort leben, ist der Schlüssel, der sich hinter den sperrigen Begriffen „Sozialraum- und Gemeinwesenorientierung“ verbirgt.

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