Dekanat Bergstraße

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75 Jahre Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Kirche mit neuem Namen und neuer Ausrichtung

Es war eine aufwühlende Zeit. Deutschland lag noch in Trümmern. Da machten sich im Herbst 1947 Delegierte aus dem gesamten Kirchengebiet nach Friedberg auf. Am 30. September 1947 wurde dort die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gegründet.

ZA_EKHNDie Gründungssynode der EKHN in der Burgkirche Friedberg am 30. September und 1. Oktober 1947

In der Friedberger Burgkirche fasste ein sogenannter „Kirchentag“ folgenden Beschluss: „Der Kirchentag der Evangelischen Kirche in Hessen, Nassau und Frankfurt bestätigt den Zusammenschluss der Evangelischen Kirchen im Gebiet der früheren Landeskirche Nassau-Hessen kirchlich und rechtlich. Die Kirche trägt den Namen: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Der Kirchentag tritt als verfassungsgebende Synode zusammen.“

Die Vorgeschichte

Nach Kriegsende im Mai 1945 setzen die Alliierten alle Nazi-Gesetze außer Kraft. Auch die Vereinigung der Evangelischen Kirche in Nassau-Hessen (EKNH), da sie nach Ansicht der neuen Machthaber nicht freiwillig zustande gekommen war. Doch der territoriale Zuschnitt erscheint sinnvoll. Deshalb beschließen drei Landeskirchentage, die am 30. September1947 in der Burgkirche Friedberg zusammenkommen, den Fortbestand der gemeinsamen Kirche. Sie erhält nicht nur einen neuen Namen „Evangelische Kirche in Hessen und Nassau“, sondern auch eine neue Organisationsstruktur.

Kirchenpräsident statt Bischof

In ihr sind Spuren der Bekennenden Kirche zu erkennen: Entscheidungen fallen in kollegialen Gremien, die den Bruderräten nachempfunden sind. In den Gemeinden werden mit den Kirchenvorständen starke Leitungsgremien etabliert, die Synoden entwickeln ein parlamentarisches Selbstbewusstsein.

An der Spitze der EKHN steht bewusst kein Bischof, sondern ein Kirchenpräsident. Er übt das Geistliche Leitungsamt gemeinschaftlich mit den Pröpsten (zu Beginn nur Männer) aus. Darauf wirkt insbesondere der erste Kirchenpräsident der EKHN hin, eine überzeugte und überzeugende Leitfigur der Bekennenden Kirche: Martin Niemöller.

Warum in Friedberg?

Die Großstädte sind zerbombt. Friedberg liegt zentral und ist somit aus allen drei Kirchen leicht erreichbar. Die dortige Burgkirche bietet mit ihren 150 Sitzplätzen einen geeigneten Raum für die 120 Mitglieder des Kirchentages – darunter sind nur zwei Frauen.

Die Versammlung bestätigt am 30. September 1947 die erneute Vereinigung der drei Kirchen. Der neue Name EKHN steht dabei für eine gänzlich neue Ausrichtung. Am 1. Oktober wählt sie Martin Niemöller zum ersten Kirchenpräsidenten und bestimmt die Mitglieder der ersten Kirchenleitung. Eine neue Kirchenordnung wird bis 1949 erarbeitet.

Mehr zum EKHN-Jubiläum hier

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