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Flächennutzung im Bensheimer Meerbachtal

Boden als Stiefkind der Umweltpolitik

bbiewDer Flächenverbrauch steigt und steigt.

Die Diplom Agrar-Ingenieurin Dr. Maren Heincke vom Zentrum gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat vor einem fortschreitenden Flächenverbrauch gewarnt.

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„Der Boden ist ein Stiefkind der Umweltpolitik“, sagte Heincke bei einer Veranstaltung im evangelischen Gemeindehaus Zell, zu der die Kirchengemeinde Gronau/Zell gemeinsam mit den Ortsvorstehern und dem Evangelischen Dekanat Bergstraße eingeladen hatte. Dabei sollten die Auswirkungen des neuen Flächennutzungsplans für Grundstückseigentümer und Pächter im Meerbachtal unter die Lupe genommen werden.

Schutzziel verfehlt

Maren Heincke, die auch der Kammer für nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, kritisierte, dass die Bundesregierung ihr selbst gestecktes Ziel, bis 2020 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar täglich zu reduzieren, aufgegeben habe. Jetzt soll dieses Schutzziel erst 2030 erreicht werden. Im vergangenen Jahr wurden nach ihren Angaben Tag für Tag durchschnittlich 66 Hektar Land verbraucht. Hessen wolle den Flächenverbrauch von 3,5 auf 2,5 Hektar täglich senken. 2,5 Hektar entspricht ungefähr der Größe von fünf Fußballfeldern. Böden seien begrenzt. Der Verbrauch finde meist auf den besten Flächen statt, erläuterte Heincke und zitierte aus der Europäischen Bodencharta, in der es heißt: „Der Boden ist eines der kostbarsten Güter der Menschheit.“ Nach ihren Angaben dauert es 100 Jahre um einen Zentimeter Neuboden zu gewinnen.

Keine großen Ausgleichsflächen im Meerbachtal

Im Meerbachtal mit den Bensheimer Stadtteilen Gronau und Zell befürchten Haupterwerbs- und Nebenerwerbslandwirte, dass agrarisch genutzte Flächen für Ausgleichsmaßnahmen verloren gehen könnten und sich damit der Charakter der Kulturlandschaft grundlegend verändere. Das wird nach Überzeugung von Maren Heincke im großen Stil nicht geschehen: „Die ausgewiesenen Kompensationsflächen in Bensheim liegen nicht im Bereich von Gronau und Zell.“ Möglich seien allenfalls kleinere Ausgleichsmaßnahmen im Bereich des Gewässerschutzes.

Ländlicher Raum mit Infrastruktur

Der Gronauer Ortsvorsteher Stefan Hebenstreit meinte, dass die große Resonanz auf die Veranstaltung  mit rund 70 Besuchern zeige, wie sehr den Menschen die Erhaltung der Kulturlandschaft am Herzen liege. Die Referentin für gesellschaftliche Verantwortung im Bergsträßer Dekanat, Sabine Allmenröder, hob die Besonderheit des Meerbachtals hervor. „Es ist ein ländlicher Raum mit funktionierender Infrastruktur – Kindergarten, Grundschule, Dorfladen und vielen Haupt- und Nebenerwerbslandwirten“. Außerdem, und das mache Hoffnung für die Zukunft,  seien in Gronau und Zell viele junge Leute unterwegs.

Der Vortrag war Auftakt einer Veranstaltungsreihe zur Entwicklung im Meerbachtal. Am 25. Mai ist der Abend-Spaziergang „Iwwer´n Abäig“ mit landwirtschaftlichen Erläuterungen sowie Andacht und anschließendem Umtrunk geplant. Am 7. Oktober wird der Erntedank-Gottesdienst in der evangelischen Kirche Gronau gefeiert, an den sich ein Infostand zur Entwicklung der Kulturlandschaft seit 1950 auf dem Zeller Herbstmarkt anschließen wird.

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