Dekanat Bergstraße

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Empfang zum neuen Kirchenjahr

Der Maßstab unseres Tuns

bbiewDer Festredner Dr. Fabian Vogt über "Luther und die Zukunft"

Die Kirche sollte die Zukunft gestalten, indem sie sich auf das rückbesinnt, was Martin Luther angetrieben hat: Jesus Christus zur einzigen Richtschnur zu machen! Dafür plädierte der Theologe und Künstler Dr. Fabian Vogt in seinem Festvortrag beim Empfang zum neuen Kirchenjahr, den die beiden evangelischen Dekanate Bergstraße und Ried am Vorabend des 1. Advents gemeinsam veranstalteten.

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„Die Menschen wissen von Gott kaum noch etwas. Das hat vor 500 Jahren Martin Luther auf die  Palme getrieben und das sollte auch uns auf die Palme bringen“, sagte Vogt vor 220 geladenen Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft im „Halben Mond“ in Heppenheim. Das Einzige, was einen Menschen halte, sei Jesus Christus, habe Luther erkannt. Diesen Aufbruchgedanken gelte es aufzunehmen und weiterzuführen. Die Frage, die sich Luther stellte, laute: Mache die Kirche das, wozu sie da sei? Nämlich von einem Gott zu erzählen, der etwas in unserem Leben bewirke. Dies ist laut Vogt nicht der Fall, wenn etwa ein Kirchenvorstand länger über die Farbe der Kacheln auf der Toilette des Gemeindehauses diskutiere als über die geistliche Entwicklung der Gemeinde.

Bringt die Kirche den befreiten Menschen hervor?

Vogt kritisierte, dass in der Kirche mitunter Inhalte hinter Ritualen verschwinden. Als Beispiel nannte er die Aussage eines kirchenfernen Bekannten, den er zum Gottesdienst eingeladen hatte. Auf die Frage, wie ihm die Predigt gefallen habe, antwortete er: „Auf die Predigt konnte ich mich nicht konzentrieren, weil ich Angst hatte, ich verpasse das Aufstehen.“ Die Kirche müsse sich fragen lassen, ob sie den befreiten Menschen hervorbringe, der befreit mit den Herausforderungen des Lebens umgehen könne.

Prüftstein für das Reformationsjubiläum

Jesus Christus als Maßstab für unser Tun und Lassen ist nach Ansicht von Vogt auch der Prüfstein für das 500.Reformationsjubiläum, das die evangelische Kirche im kommenden Jahr begeht. Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517, mit dem er gegen die Käuflichkeit des Heils protestierte, gilt als Beginn der Reformation. Vogt erinnerte daran, dass Kirche immer der Reformation bedürfe und schloss seinen mit viel Beifall bedachten Vortrag mit vier Appellen: Habe Mut zur Veränderung! Achte jeden einzelnen! Entdecke die Kraft der Freiheit! Mische dich als Christ ein!

Gott neu entdecken

In seinem Grußwort gratulierte der katholische Dekan Thomas Meurer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zum Motto des Reformationsjubiläums „Gott neu entdecken“ und betonte das Miteinander der Konfessionen. „Als Fest des Glaubens an einen befreienden Gott können wir das Reformationsjubiläum mitfeiern“, sagte Meurer und fügte hinzu: „Uns allen wünsche ich, dass wir im kommenden Jahr Gott neu entdecken“.

Für Zusammenhalt und Verständigung

Der Bergsträßer Landrat Christan Engelhardt beklagte in seiner Grußbotschaft die wachsende Polarisierung in der Gesellschaft. Teile der Bevölkerung fühlten sich abgehängt und suchten Halt am rechten Rand. “Das gesellschaftliche Klima ist vergiftet wie seit langem nicht mehr“, erklärte Engelhardt. Er begrüßte ausdrücklich, dass sich die evangelische Kirche in der Region Bergstraße für Zusammenhalt und Verständigung einsetze – etwa mit der deutsch-portugiesischen Jugendbegegnung oder der Ausstellung „Fremde. Heimat“, die Verständnis für Flüchtlinge wecke und dazu beitrage, dass sich neue Mitbürger in unserer Gesellschaft integrieren könnten.

Ein neues Herz und ein neuer Geist

Die Starkenburger Pröpstin Karin Held legte die Jahreslosung für 2017 aus: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Dieser Bibelvers aus dem Buch Ezechiel (36,26) im Alten Testament habe märchenhafte Züge und erinnere sie an „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff. Der Theologe und Schriftsteller plädiere in seinem vor 190 Jahren geschriebenen Märchen dafür, dass sich der Mensch ein warmes Herz schaffen solle, das zu einem neuen Lebenswandel führe. In dem biblischen Begleitsatz für 2017 gehe es dagegen um die von Gott geschenkte Kraft, um ein Herz, das empfänglich sei für Gottes Stimme. „Das Prophetenwort ist eine Zusage und ein Versprechen“, betonte die Starkenburger Pröpstin. Die von Gott geschenkte Kraft ermögliche ein neues Leben.

Viel Gesprächsstoff für das anschließende gemeinsame Abendessen, zu dem Dr. Reinhart Baehr die Gäste im Namen der Dekanatsstiftung einlud. Musikalisch gestaltet wurde der Empfang zum neuen Kirchenjahr von der Dekanatskantorei Ried unter Leitung von Heike Ittmann und dem Posaunenchor Schlierbach, der zu diesem Anlass letztmals von Alfred Rettig geleitet wurde.

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1 Kommentar verfügbar

Ebba Röhrig - Schön, dass man nun auch in Bild und Ton zurückschauen kann!!!!

Vor 7 Jahren 3 Monaten
 

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