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Plakataktion zur Tafelarbeit

Ehrenamt mit vielen Talenten

bbiewWas macht Tafelarbeit aus? Tobias Lauer, Karl Hans Geil, Ute Weber-Schäfer und Christian Rupp (v.l.) stellen die Plakataktion vor.

Mit einer Plakataktion will das Diakonische Werk Bergstraße mit Unterstützung des Evangelischen Dekanats auf die Tafelarbeit aufmerksam machen. Großformatige Plakate mit fünf verschiedenen Motiven wurden jetzt im Heppenheimer Haus der Kirche erstmals vorgestellt. Sie sollen danach als Wanderausstellung in Kirchengemeinden, Rathäusern und bei Veranstaltungen gezeigt werden.

„Wir stellen immer wieder fest, dass die Kenntnisse über die Tafelarbeit in der Öffentlichkeit nicht sehr ausgeprägt sind“, sagte die Tafel-Koordinatorin des Diakonischen Werks, Ute Weber-Schäfer, zur Begründung der Aktion. Die derzeit 185 Ehrenamtlichen, die sich für die drei Tafeln in Rimbach, Lampertheim und Bürstadt engagierten, hätten sehr unterschiedliche Talente und würden unterschiedlich eingesetzt, etwa bei der Büroarbeit, der Kundenbetreuung, der Lebensmittelausgabe oder als Fahrer. Nach ihren Angaben versorgen die drei Tafeln in Trägerschaft des Diakonischen Werks aktuell 1500 Personen, davon sind 42 Prozent Kinder.

Offenes Ohr für Menschen in Not

„Wir verstehen Tafelarbeit  als direkte, ursprüngliche Art, christliche Nächstenliebe zu üben“, betonte der Leiter des Diakonischen Werks, Tobias Lauer. Es gehe nicht allein darum, Lebensmittel auszugeben, sondern auch ein offenes Ohr für Menschen zu haben, die von Armut bedroht sind und ihnen weitere Hilfsangebote zu machen. Für Armut gebe es in der Regel keine individuellen, sondern strukturelle Gründe. Deshalb sei auch sozialpolitisches Engagement gefragt. Nach Lauers Ansicht stehen die Tafeln zudem für Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung, weil sie Lebensmittel retten, die sonst weggeworfen werden.

Tafeln sind Armutszeugnis

Der Bergsträßer Dekan Arno Kreh bezeichnete Tafelarbeit ebenfalls als gelebtes Christentum. Tafeln könnten Armut zwar nicht aus der Welt schaffen, aber dazu auffordern, nicht wegzuschauen, wenn in einem der reichsten Länder der Welt etwas schieflaufe. „Wir müssen die Ursachen der Armut bekämpfen. Es ist im Grunde ein Armutszeugnis, dass es Tafeln geben muss. Aber es ist richtig, dass Tafelarbeit gemacht wird“, erklärte der Dekan.

Ähnlich äußerte sich der Präses des Evangelischen Dekanats, Dr. Michael Wörner. Er betonte, dass Tafeln in einer wohlhabenden Region wie der Bergstraße eigentlich ein Skandal seien. „Unser Ziel muss bleiben, die Tafeln überflüssig zu machen.“

Der stellvertretende Dekan Karl Hans Geil wies darauf hin, dass Tafelarbeit eines der Schwerpunktthemen des Bergsträßer Dekanats sei. „Tafelarbeit ist Teil unseres sozialpolitischen Engagements. Deshalb unterstützen wir die Tafeln auch finanziell.“

Aktionstag für die Tafeln

Die nächste Aktion sei für den 19. September geplant, kündigte der Fundraiser des Dekanats, Christian Rupp an. Bei einem Tafelaktionstag, den die Kirchengemeinden im Umfeld der drei Tafeln ausrichten, solle nicht allein Spenden gesammelt werden. „Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen und Öffentlichkeit für die Tafeln und ihre Kunden herstellen“. Nach dem Motto „Aus eins mach Zwei“ werde das Dekanat die beim Tafelaktionstag eingehenden Spenden verdoppeln.

Tafeln und Altersarmut

Etliche der ehrenamtlichen Tafelmitarbeiten haben nach Angaben des Diakonischen vor zehn Jahren mit Eintritt in ihr Rentenalter mit der Tafelarbeit begonnen. Aus Altersgründen schieden jetzt immer mehr aus. Neue Ehrenamtliche würden vor allem für die Tafeln in Lampertheim und Bürstadt gesucht. Das Diakonische Werk machte zudem auf eine weitere Entwicklung aufmerksam. Unter den Tafelkunden steige der Anteil älterer Menschen, deren Rente nicht zum Leben reicht, deutlich. Für viele von ihnen sei der Gang zur Tafel schambesetzt. „Der erste Schritt zur Lebensmittelausgabe ist für sie der schwerste“, meinte Tobias Lauer.

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