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Empfang zum neuen Kirchenjahr

„Flüchtlinge sind Menschen wie wir“

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Beim Empfang zum neuen Kirchenjahr, zu dem die beiden evangelischen Dekanate Bergstraße und Ried am Vorabend des 1. Advents gemeinsam eingeladen hatten, standen Flucht und Flüchtlinge im Fokus. „Reformation und die Eine Welt“ lautete das Thema des Festvortrags vor über 200 Gästen im Halben Mond in Heppenheim.

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Heincke_Maren Dekane_Präses Nauth_Erich Held_Karin Engelhardt_Christian Noschka_Christine Meurer_Thomas Posaunenchor_Schlierbach Blockflötenensemble

Dr. Maren Heincke vom Zentrum gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) plädierte für einen Protestantismus, der gesellschaftliche Veränderungsprozesse mitgestalte und sich dabei an den Schwächsten orientiere. Mit Blick auf die Herausforderungen durch die anhaltenden Fluchtbewegungen betonte sie, Menschen dürften Angst haben, Ängste dürften aber nicht für menschenfeindliche Stimmungsmache missbraucht werden. „Flüchtlinge sind Menschen so wie wir – weder Engel noch Teufel, weder nur Täter noch nur Opfer“, so die Referentin in ihrem Festvortrag.

Technische Lösung reichen nicht

Beim Klimawandel beklagte Heincke die „Kluft zwischen dem Umweltwissen und dem Umwelthandeln“ und fragte: „Woher kommt unsere Passivität?“ Die Begrenzung der Erderwärmung sei nicht allein durch technische Lösungen wie höhere Energieeffizienz erreichbar, vielmehr müssten wir unseren auf Ressourcenverbrauch gegründeten Lebensstil ändern. „Umweltschutz ist nicht irgendeine Spinnerei, sondern hat viel mit Gerechtigkeit und Frieden im globalen Maßstab zu tun“, betonte Heincke.

Hilfspaket für die Flüchtlingsarbeit

Von einem „Spagat zwischen ´Wir schaffen das` und der Grenze des Machbaren“ sprach der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt in seinem Grußwort angesichts der anhaltend hohen Zahl an Flüchtlingen. Oberkirchenrätin Christine Noschka, die für die EKHN ein Grußwort überbrachte, würdigte das große Engagement der Kirchengemeinden und Dekanate bei der Unterstützung für Flüchtlinge. Sie hob hervor, dass die Synode der EKHN bei ihrer jüngsten Tagung ein 21-Milionen-Euro-Hilfspaket für die Flüchtlingsarbeit geschnürt habe. Der katholische Dekan Thomas Meurer betonte, dass Christen herausgefordert seien, den Menschen beizustehen, die Schutz vor Verfolgung und Unterdrückung suchten.

Politischer Mensch und Glaubenszeuge

Für sein Engagement in der evangelischen Kirche wurde Erich Nauth aus Zotzenbach mit der Starkenburg-Medaille ausgezeichnet, die der Präses der Evangelischen Dekanats Dr. Michael Wörner überreichte. Es ist die höchste Auszeichnung, die das Evangelische Dekanat zu vergeben hat. Der stellvertretende Dekan und Zotzenbacher Gemeindepfarrer Hermann Birschel bezeichnete Erich Nauth in seiner Laudatio als „politischen Menschen, Glaubenszeugen, Verkündiger - und immer auch Familienmenschen.“ Der frühere Bürgermeister von Rimbach und Bergsträßer Kreistagsabgeordnete sei zugleich der dienstälteste Prädikant der EKHN. Besonders hob Birschel hervor, dass sich Erich Nauth 1988 in Rimbach „gegen Widerstände“ für das Gedenken an die Reichspogromnacht einsetzte. Erich Nauth war über lange Jahre Mitglied im Zotzenbacher Kirchenvorstand, darunter sechs Jahren dessen Vorsitzender, 24 Jahre war er Mitglied der Dekanatssynode und eben so lange Bergsträßer Vertreter in der Kirchensynode der EKHN.

Trost statt Trostpflaster

Die Starkenburger Pröpstin Karin Held legte die Jahreslosung für 2016 aus. Sie stammt aus dem Buch Jesaja (66,13) und lautet: "Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet." Diese Losung lade dazu ein, darüber nachzudenken, was Trost gebe. Trost sei eine urreligiöse Erfahrung. “Es ist heilsam getröstet und nicht vertröstet zu werden“, sagte die Pröpstin und plädierte für einen Trost, der nicht trügt und kein Trostpflaster oder Trostpreis sei.

Musikalisch gestaltet wurde der Empfang vom Posaunenenchor Schlierbach, der von Alfred Rettig geleitet wurde sowie vom Blockflötenensemble Ried-Bergstraße unter Leitung von Johannes Fischer.

Im Anschluss lud der Vorsitzende der Dekanatsstiftung, Dr. Reinhart Baehr, zum gemeinsamen Abendessen ein. Dabei erinnerte er daran, dass die Stiftung in den letzten Jahren rund 135.000 Euro an Zuschüssen für kirchenmusikalische Projekte, Kinder- und Jugendarbeit sowie Orgelsanierungen zur Verfügung gestellt habe. Zustifter, so Baehr, seien herzlich willkommen.

Neben der Dekanatsstiftung wurde der Empfang auch mit 2.,500 Euro vom Beauftragten der EKHN für die Reformationsdekade, Dr. Eberhard Pausch, gefördert.

Der Empfang zum neuen Kirchenjahr wird nicht von einer Eventagentur gestaltet, sondern von Ebba Röhrig und ihrem Team vom Heppenheimer Haus der Kirche. Dafür wurde ihr beim Empfang zweimal gedankt. Die Redaktion von dekanat-bergstraße.ekhn.de ist der Meinung, das reicht nicht. Deshalb an dieser Stelle nochmals: Danke für den schönen Abend.

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