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Radpilgertour startet in Bensheim

Frieden im Fokus des internationalen Kirchentreffens

bbiewSabine Müller-Langsdorf überreicht die Friedenswanderkerze an Padre Carlo (r.) im sizilianischen Syrakus. Seine Gemeinde ist durch Kirchenasyl bekannt geworden. Links der Geflüchtete Yoro Aldao aus Gambia.

Am 31. August 2022 startet in Karlsruhe das große, internationale Kirchentreffen: die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen. Teilnehmende aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wollen dabei gewaltlose Konfliktlösungen ins Bewusstsein bringen. Im Vorfeld kann sich jeder noch bei der Radpilgertour anmelden, die in Bensheim starten wird.

Rund 4.000 Vertreter:innen von Kirchen aus Neuseeland, Afrika, Europa und vielen anderen Regionen der Welt werden zwischen dem 31. August und dem 8. September 2022 an der globalen 11. Vollversammlung des ÖRK teilnehmen. „Die Stärke der ÖRK-Vollversammlung ist, dass sie ein internationales Forum von Kirchen aus aller Welt darstellt. Auch viele Kirchen aus ärmeren Ländern sind dabei. Sie haben eine Stimme und werden ihre Sichtweise auf das Geschehen in der Welt einbringen“, erklärt Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf, Referentin für Friedensarbeit im Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW, die am 3. November zum Thema Friedensethik auf Einladung des Evangelischen Dekanats Bergstraße auch die diesjährige „Bergsträßer Rede“ in der Bensheimer Stephanusgemeinde halten wird.

Aktuelle Themen im Fokus

Nach Angaben der Friedenpfarrerin stehen in Karlsruhe große, politische Themen auf dem Programm wie „Covid und die Folgen für Kirche und Gesellschaft“, „Gefährdung von Demokratien durch autoritäre Regime“, die zunehmende Militarisierung, Klimagerechtigkeit, Rassismus und die wachsende ökonomische Ungerechtigkeit. Das hoffnungsvolle Motto der Vollversammlung lautet: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Der Hauptveranstaltungsort für die Vollversammlung wird die im Zentrum der Stadt liegende Messe Karlsruhe sein.

Mit dem Rad zur Vollversammlung

Am 31. August werden Teilnehmer:innen und Besucher:innen sternenförmig aus allen Himmelsrichtungen um 12 Uhr zum Fahrradgottesdienst auf dem Marktplatz in Karlsruhe eintreffen. Die Nordroute des Fahrradpilgerweges startet in der EKHN in Bensheim am 29. August und führt über Schwetzingen und Philippsburg in die badische Residenzstadt. Noch können sich Interessierte für die Tour anmelden.

Anmelden zum Radpilgerweg und Infos zum Begleitprogramm hier

Die EKHN wird sich in Karlsruhe aktiv beteiligen, auch wenn offiziell keine Delegierten aus dem hessen-nassauischen Kirchengebiet an der Vollversammlung teilnehmen. Allerdings gestaltet die EKHN das Begleitprogramm in Karlsruhe für Besucher:innen mit. So präsentiert sie die Ausstellung „Frieden geht anders“ und zeigt damit, wie gewaltfreie Konfliktlösungen bei unterschiedlichen Konflikten erfolgreich in der Praxis bereits umgesetzt wurden. „In den Medien wird oft den Ruf nach Waffenlieferungen laut, gegenwärtig stehen in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg gewaltsame Maßnahmen im Mittelpunkt. Deshalb wollen wir mit dieser Ausstellung ins Bewusstsein bringen, wie wirksam gewaltfreie Konfliktlösungen sein können“, erklärt Daniel Untch, Referent für Friedensbildung im Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW. Er organisiert die kostenfrei zu besichtigende Ausstellung in der Neuapostolischen Kirche in der Karlsruher Karlstraße 57-59, außerhalb des Messegeländes. Der Ort wurde zum Zentrum „Frieden und Gerechtigkeit“ umgestaltet.

An diesem Ort in der Karlstraße sind auch diese Einzelveranstaltungen mit Beteiligung der EKHN geplant:

Workshop-Beitrag von Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf über die „Europäische Grenzsicherung“ am 2. September 2022 ab 15 Uhr

Veranstaltung „Klima und Konflikt“: Hier werden Fragen wie diese aufgegriffen: Wie trägt das Militär zum Klimawandel bei? Wie werden Konflikte durch den Klimawandel verschärft? (genauer Termin folgt)

Teilnehmende aus der Ukraine und Russland?

Laut dem Evangelischen Pressedienst (epd) werden sowohl eine Delegation der russisch-orthodoxen Kirche als auch der Orthodoxen Kirche in der Ukraine nach Karlsruhe kommen. Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf spricht aich dafür aus, dass keine Kirche aus der ÖRK-Vollversammlung ausgeschlossen wird: „Ein Verbot wäre nicht der richtige Weg. Wenn man Veränderungen und Verhandlungen möchte, braucht es dazu Kommunikation und Vertrauen. Das baut sich nur auf, wenn man sich begegnet.“ Dabei sieht sie Martin Niemöller als Vorbild, der als damaliger Leiter des kirchlichen Außenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als einer der ersten Deutschen nach dem 2. Weltkrieg nach Russland gefahren ist, „um Gesprächskorridore zu ermöglichen.“ Pfarrerin Müller-Langsdorf betont: „Es geht nicht darum, Feindbilder zu stärken, sondern Brücken der Verständigung zu bauen. Aus meiner Sicht ist es die richtige Haltung, auf Verständigung zu setzen, weil sie konstruktiv voranführt.“

Wie der epd berichtet, hat die Orthodoxe Kirche in der Ukraine einen Antrag auf Aufnahme in den Rat gestellt habe. Der Moskauer Patriarch Kyrill von der russisch-orthodoxen Kirche, der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putins gilt, sei zu keinem Zeitpunkt als Teilnehmer der Vollversammlung im Gespräch gewesen.

Eine ÖRK-Vollversammlung ist die umfassendste Zusammenkunft von Christinnen und Christen  weltweit. Eine Vollversammlung ist ein besonderes Ereignis im Leben der Mitgliedskirchen, der ökumenischen Partner und anderer Kirchen, denn sie bringt mehr als 4.000 Teilnehmende aus allen Ecken der Welt an einem Ort zusammen. Sie ist eine Möglichkeit für die Kirchen, ihr Engagement für die sichtbare Einheit und das gemeinsame Zeugnis auszudrücken. Die 11. Vollversammlung des ÖRK wird auf gemeinsame Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL) und der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz in Karlsruhe (Deutschland) stattfinden.

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