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500 Jahre Wormser Reichstag

Gewissen und Protest – 1521 bis 2021

Stadt Worms / Eichfelder

Die Feiern zum 500. Jahrestag des Reichstags von Worms gehen in die nächste Runde: Die Nibelungen-Festspiele zeigen den Fall „Luther“, die Ausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ öffnet und der Preis „Das unerschrockene Wort“ geht an belarusische Bürgerrechtlerinnen.

Am 18. April 1521 soll der Mönch und Reformator Martin Luther auf dem Reichstag in Worms jene berühmten Sätze gesagt haben: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!“ Sein Auftritt steht bis heute als bedeutendes Beispiel für Zivilcourage und das Einstehen für die eigene Haltung. Die Evangelische Kirche und die Stadt Worms erinnern an dieses Schlüsselereignis der Weltgeschichte in diesem Jahr mit zahlreichen Aktionen. Genau 500 Jahre später, am 16. April 2021, wurden die Feierlichkeiten in der Stadt Worms mit einem digitalen Festakt, einem ZDF-Fernsehgottesdienst sowie der Multimedia-Inszenierung „Der Luther-Moment“ eröffnet.  Dabei wurde die Dreifaltigkeitskirche in der Innenstadt zur größten Leinwand Europas.

Festspiele mit Luther-Stück von Dramatiker Lukas Bärfuss

Auch die Nibelungen-Festspiele Worms widmen sich nun in diesem Jubiläumsjahr vom 16. Juli bis 1. August dem Thema Luther. Büchner-Preisträger und einer der profiliertesten deutschsprachigen Dramatiker Lukas Bärfuss hat das Stück über den Reformator geschrieben. Bärfuss gilt nicht nur in seiner Schweizer Heimat als wichtige literarische Stimme mit enormem politischem Gewicht. So spürt er auch in LUTHER nicht nur dem Menschen Martin Luther nach, sondern vor allem der öffentlichen und der politischen Figur. Wie konnte ein einfacher Augustinermönch innerhalb kürzester Zeit so viel Einfluss gewinnen, dass nicht nur Päpste und Kardinäle, sondern auch Fürsten und sogar der Kaiser seine Worte fürchteten? Was ist zwischen dem Anschlagen eines Papiers an eine Kirchentür in Wittenberg bis zum aufsehenerregenden Reichstag fünf Jahre später in Worms geschehen? Am Originalschauplatz vor dem Wormser Dom wird der Fall „Luther“ als hochspannende Staatsaffäre zwischen Machtintrige und Religionskampf erzählt und gezeigt, wie es Martin Luther als hochöffentliche Person gelingt, nicht nur eine Kirche bis in ihre Grundfeste zu erschüttern, sondern auch die Welt zu verändern – bis in unsere Gegenwart hinein.

Landesausstellung öffnet

Zu einem weiteren Höhepunkt des „Luther-Jahres“ gehört die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ im Museum der Stadt Worms im Andreasstift. Die Schau nimmt das Jubiläum der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag zum Anlass, die Entwicklungsgeschichte der „Gewissensfreiheit und des Protests“ anhand zahlreicher Beispiele bis in unsere Gegenwart aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Dezember 2021. Für das Rahmenprogramm der Ausstellung ist der experimentelle Dokumentarfilm „Die unerschrockenen Stimmen“ entstanden, der sich der Frage widmet, wofür Menschen heute gemeinsam einstehen und mit ihrer Stimme bürgen können. 16 ganz unterschiedliche Menschen aus den 16 Lutherstädten wurden nach Worms eingeladen, um gemeinsam 16 Aussagen zu formulieren und diese als Sprechchor vorzutragen. Der Film von Studenten der Filmakademie Ludwigsburg zeigt das Diskutieren miteinander und die Suche nach gemeinsamen Standpunkten. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Debatten zunehmend virtuell und immer unerbittlicher geführt werden, begegnen sich „Die unerschrockenen Stimmen“ mit Kompromissbereitschaft und regen so dazu an, in der Verschiedenheit das Wir zu entdecken.

Luther-Preis „Das unerschrockene Wort“

Am 20. Juli wird der Bund der 16 Lutherstädte in Deutschland den mit 10.000 Euro dotierten Luther-Preis „Das unerschrockene Wort“ 2021 an die drei belarusischen Bürgerrechtlerinnen Weronika Zepkalo, Swetlana Tichanowskaja und Maria Kolesnikowa vergeben. Die drei Frauen stehen stellvertretend für tausende von friedlich demonstrierenden Menschen, die derzeit für politische Veränderungen in Belarus kämpfen. Sie stehen für eine friedliche Revolution, für Neuwahlen und für eine demokratische Zukunft ihres Landes. Mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ honorieren die Lutherstädte die Entschlossenheit, das mutige Auftreten und den friedlichen Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Anlässlich des Reichstagsjubiläums wird der Preis in diesem Jahr in Worms verliehen. Die Preisverleihung in Anwesenheit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert wird am 20. Juli ab 16 Uhr im Offenen Kanal Worms übertragen.

Gewissen befreien. Haltung zeigen. Gott vertrauen

Mit einem speziellen EKD-Themenheft begleitet die Evangelische Kirche in Deutschland das große Jubiläum. Unter dem Titel „Gewissen befreien. Haltung zeigen. Gott vertrauen.“ geht es ab sofort in einer Auflage von 40.000 Exemplaren bundesweit an evangelische Gemeinden und Einrichtungen. Auf 60 farbig illustrierten Seiten erklärt die Publikation, was sich damals auf dem Reichstag ereignete und zieht daraus Schlüsse für die Gegenwart. Abgerundet wird das Heft mit einem umfassenden Service-Teil, der praktische Impulse für Unterricht und Gemeindearbeit gibt sowie über die Veranstaltungen in Worms informiert. Es steht auch online zum Download bereit auf www.wagemutig.de.

Weitere Veranstaltungen und eine Übersicht aller Termine im Luther-Jahr sowie weitere Informationen rund um das Reformationsjubiläum bietet die Homepage www.luther-worms.de

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