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Neuer Vorsitzender des GAW Hessen-Nassau

"Gustav-Adolf-Werk, was war das nochmal?"

Priv.Gerhard Hechler in St. Petersburg, wo er Vertretungspastor in der evangelischen Petrigemeinde war.

Das Gustav-Adolf-Werk (GAW) ist das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Seit 1832 unterstützt es evangelische Minderheiten- und dies weltweit. Zum neuen Vorsitzenden des GAW Hessen-Nassau ist der frühere Gemeindepfarrer von Jugenheim im Evangelischen Dekanat Bergstraße, Gerhard Hechler, gewählt worden. Er tritt sein Amt am 1. Januar 2018 an. Mit ihm haben wir über die Aufgaben und Herausforderungen des Gustav-Adolf-Werks gesprochen.

Priv.Pfarrer i.R. Gerhard Hechler leitet ab Januar 2018 das GAW Hessen-Nassau.

Herr Hechler, zunächst herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Werden Sie als hessen-nassauischer GAW-Vorsitzender neue Akzente setzen?

Natürlich! Und ich habe bereits damit angefangen. Wir sehen uns Entwicklungen gegenüber, die neue Akzente erforderlich machen. Wir setzen zum Beispiel auf mehr digitale Kommunikation zu den Gemeinden und zu den Mitgliedern. Wenn die Gemeinden nicht mehr über Dekanatsbeauftragte das Material bekommen, bitten wir sie, direkt bei der Zentrale in Leipzig zu bestellen. Und wir versuchen unsererseits, mit ihnen digital in Verbindung zu sein. Wir werden ab 2018 als Hauptgruppe mehr Projekte als bisher direkt unterstützen. Unser Vorstand denkt dabei an Schulprojekte in Syrien und die Unterstützung von Romakindern in Griechenland.

Wir helfen bereits Gemeinden im zerstören Kuba mit dem Aufruf zum Passionsopfer 2018. Und wir finanzieren die Instandsetzung eines Altersheims in Siebenbürgen mit. Wir hoffen nebenbei, durch diese neuen Projekte Menschen begeistern zu können, sich zu engagieren. Ich möchte auch neue Wege gehen, Spenden zu generieren. Ich meine damit Erbschaften und Vermächtnisse. Wir können den Spendern dabei helfen, über ihren Tod hinaus Aufgaben zu unterstützen, die ihnen zeitlebens am Herzen lagen.

Vor welchen Herausforderungen steht das GAW 2018?

Das GAW Hessen-Nassau hat nicht erst 2018 das Problem, im Bewusstsein der Gemeinden und der Kirchenmitglieder zu bleiben. Damit haben wir als Hauptgruppe Hessen-Nassau dieselbe Schwierigkeit wie alle anderen Hauptgruppen im Gesamtwerk. Die Dekanatsbeauftragten werden weniger. Die Masse der Kollekten an die verschiedensten Organisationen lassen das GAW in den Hintergrund oder ins Vergessen geraten. Gustav-Adolf-Werk, was war das nochmal? Was machen die eigentlich? Gibt's die noch?

Wir arbeiten seit drei Jahren daran, unser Profil in der kirchlichen Öffentlichkeit wieder sichtbar zu machen. Das betrifft Info-Stände auf der Synode und bei kirchlichen Veranstaltungen. Wir arbeiten auch mit Erfolg daran, in den Medien vorzukommen. Und wir informieren durch Newsletter, durch unsere Homepage und durch Mail-Aktionen. Das Internet bietet uns große Chancen, auf uns und unsere Projekte aufmerksam zu machen.

Welche Erfahrungen haben Sie dazu motiviert, sich für das Diasporawerk der EKD zu engagieren?

Ich war ziemlich gleich in meinem Ruhestand Vertretungspastor in der Petrigemeinde in St. Petersburg. Und das für Wochen und Monate, verteilt über einige Jahre. Und ich war Dozent im Theologischen Seminar in Novosaratovka bei St. Petersburg. Ich sage mal vorsichtig: Ich habe einen kleinen Einblick in diesen Teil der Diaspora bekommen. Und diese Erfahrungen und Kenntnisse konnte ich in meiner bisherigen Vorstandsarbeit sehr gut einsetzen.

Wie Sie wissen, unterstützt Hessen-Nassau die evangelischen Gemeinden in Usbekistan und Tadschikistan. In Usbekistan helfen wir vier Gemeinden, indem wir ihnen bei den Sach- und Personalkosten unter die Arme greifen. In Tadschikistan hoffen wir auf einen Neu-Aufbau durch eine Evangelisation.

Wie sehen Sie die Verankerung des GAW in der evangelischen Kirche? Wünschen Sie sich mehr Beachtung, mehr Unterstützung?

Wir sind ein Werk der Landeskirche. Wir haben wieder ein sehr gutes Verhältnis zur Kirchenleitung, zur Synode und den Medien erreichen können. Beim 175. Jubiläum am Reformationstag 2016 predigte die Vertreterin des Kirchenpräsidenten, Ulrike Scherf. Präses Dr. Ulrich Oelschläger sprach ein Grußwort. Wir begegnen uns vertrauensvoll auf Augenhöhe.

Wir werden am 2. November 2018 den GAW-Preis an Altbundespräsident Joachim Gauck verleihen. Bei diesem Festakt wird die EKHN adäquat vertreten sein. Besser könnte unser Verhältnis nicht sein. Wir wünschen uns aber, wieder mehr im Bewusstsein der Gemeinden vorzukommen. Als Vertretungspfarrer oder Gottesdienstteilnehmer erlebe ich Kollektenansagen für alle möglichen Organisationen. Die muss ich mir erst einmal im Internet suchen. Denen spreche ich die Seriosität nicht ab, beileibe nicht!

An der Stelle wünsche ich mir aber, dass sich die Kirchenvorstände bei ihren Kollektenbeschlüssen an unsere kirchlichen Werke erinnern: Hallo, da haben wir ja eigene Organisationen wie BROT FÜR DIE WELT oder das GAW! Und viele andere kirchliche, die im Übrigen alle streng durch Rechnungsprüfungsämter kontrolliert werden. Ich bin mir sicher, dass die Gemeinden durch eine Fokussierung auf unsere verlässlichen kirchlichen Werke und Verbände ihr protestantisches Profil stärken würden. Und uns würde es enorm helfen, unsere Aufgaben  in der Diaspora verwirklichen zu können.

Das Gustav-Adolf-Werk fördert seine mehr als 40 Partnerkirchen in 35 Ländern  Europas, Lateinamerikas und Nordasiens jedes Jahr mit ca. 2 Millionen Euro. Er wird von 21 Hauptgruppen in den einzelnen evangelischen Landeskirchen getragen – eine davon ist das GAW Hessen-Nassau als Hilfswerk der EKHN.

 

 

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1 Kommentar verfügbar

dirk römer - Viel Erfolg bei dem Versuch, das GAW ins gesellschaftliche Bewußtsein zurückzubringen. Aber wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert, als etwa das GAW die heutige Heilig-Geist-Kirche mitfinanzierte, um die evangelische Seite im damals katholischen HP zu stärken.
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Vor 6 Jahren 3 Monaten
 

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