Dekanat Bergstraße

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Bergstraße zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Ökumenischer Gottesdienst in Seeheim

Holocaust-Gedenktag

bbiewGedenken am Stolperstein-Mahnmal in Bensheim

Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar gehört seit 2018 zu den offiziellen Gedenktagen der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Auch im Dekanat Bergstraße wird am kommenden Sonntag der über sechs Millionen Juden und der vielen anderen Opfer gedacht, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden.

Die evangelischen Kirchengemeinden Seeheim-Malchen und Bickenbach sowie die katholischen Gemeinden Seeheim-Jugenheim und Bickenbach gedenken in einem ökumenischen Gottesdienst mit Bruder Pfarrer M. Kleespieß, Pfr.i.R. Joachim Dietermann, Pfarrerin Eva-Maria Loggen und Pfarrerin Andrea Thieman der Shoa. Schwerpunktthema ist in diesem Jahr das KZ Osthofen, der Enkel des ehemaligen Inhaftierten Karl Schreiber ist zu Gast. Musikalisch wird die Feier mit Orgelmusik von W. Portugall sowie Klezmer-Musik des Ensembles Ora blue umrahmt. Die Kollekte kommt der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste zugute.

Den Verantwortlichen ist wichtig, mit der Gedenkfeier Sensibilität zu wecken und Bewusstheit zu schaffen für Anfänge von neu aufflammendem Rassismus und Gewaltbereitschaft. Der Gottesdienst am 27. Januar beginnt um 10 Uhr in der Laurentiuskirche, Kirchstraße 9, Seeheim

Gedenken am Stolperstein-Mahnmal

Der Kreisverband Bergstraße der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft am Holocaust-Gedenktag zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung in Bensheim für die Opfer des Nationalsozialismus auf. In der Ankündigung schreibt die GEW: „Gerade die zurückliegenden Jahre haben deutlich gemacht, wie brandaktuell das Thema  Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit noch immer ist. Es ist kein Tabu mehr, hasserfüllte Äußerungen zu tätigen. Die Anonymität des Internets ist nicht mehr nötig, denn inzwischen werden die entsprechenden Botschaften mit Klarnamen in sozialen Netzwerken unters Volk gebracht und von einer Vielzahl von Usern beklatscht. Hinzu kommen die Äußerungen der einen oder anderen Politiker - nicht nur der AfD -, die sich entsprechender Parolen bedienen, um die Lufthoheit über den Stammtischen zu erlangen, all das spricht eine deutliche Sprache.“

Mod Helmy. Mut zum Leben – Mut zur Hilfe

Das Martin-Buber-Haus in Heppenheim veranstaltet am 27. Januar eine Lesung von und mit Igal Avidan, die von Burkhard Weitz, Redakteur der Zeitschrift Chrismon, moderiert wird.

Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als „Nichtarier“ diskriminiert und sogar inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Verbündeten, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach. Durch seine Lesungen gelang ihm auch ein Dialog mit Muslimen in Deutschland.

Der 1962 geborene Journalist und Politologe Igal Avidan schreibt für israelische und deutschsprachige Medien. Er ist Autor verschiedener Bücher zum Thema Israel und jüdische Geschichte. Burkhard Weitz studierte Theologie und vergleichende Religionswissenschaften. Er ist freier Autor und Redakteur der evangelischen Monatsschrift „Chrismon“.

Die Lesung beginnt am 27. Januar um 15 Uhr im Martin-Buber-Haus, Werléstr. 2, Heppenheim

Geistliches Wort

Zum Holocaust-Gedenktag hat die Lindenfelser Pfarrerin Jutta Grimm-Helbig ein Geistliches Wort verfasst, das am Wochenende im Bergsträßer Anzeiger erschienen wird. Den Text finden Sie hier

Der Holocaust-Gedenktag: Das Datum richtet sich an der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz aus. Am Morgen des 27. Januar 1945 hatten die ersten Soldaten der Roten Armee am Ende des Zweiten Weltkrieges das Vernichtungslager Auschwitz III Monowitz erreicht. Die Rotarmisten stießen auf ausgemergelte Menschen und Hunderte Leichen. Insgesamt fielen rund sechs Millionen Juden der so genannten Shoa zum Opfer – in den Konzentrations- und Vernichtungslagern, aber auch in Folge der schlechten Lebensbedingungen in den Ghettos, bei Massenerschießungen und auf Todesmärschen.

Zu den Menschen die unter dem Naziregime litten, gehörten auch Sinit und Roma, Homosexuelle, Kommunisten, einige Pfarrer, Systemkritiker, geistig Behinderte und sozial „Auffällige“ sowie russische Kriegsgefangene. Sie wurden entrechtet, verfolgt und ermordet.

Seit dem Jahr 1996 ist der 27. Januar ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag in Deutschland, den der damalige Bundespräsident Roman Herzog eingeführt hatte. Die Initiative dafür hatte der damalige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, ergriffen.

Ihre Meinung ist gefragt

Keine Kommentare

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top