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Blick über den Tellerrand

Mit Luther in Russland

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Mit einer Luther-Skulptur von Ottmar Hörl unter dem Arm setzt sich Pfarrer Gerhard Hechler in ein Flugzeug, das ihn 1800 Kilometer Luftlinie nach St. Petersburg befördert. Das ist eine Szene aus dem Film der Deutschen Welle mit dem Titel „Ein Pfarrer zum Anfassen“, der bei der Veranstaltung „Blick über den Tellerrand – Evangelisch in Russland“ gezeigt wurde.

bbiewPfarrer Gerhard Hechler - Mit Luther unterm Arm nach St.PetersburgPfarrer Gerhard Hechler - Mit Luther unterm Arm nach St.Petersburg

Gerhard Hechler wurde nicht nur im Film porträtiert, er war auch leibhaftig „zum Anfassen“ im Heppenheimer Haus der Kirche und referierte über die evangelische Kirche in Russland. Dabei berichtete der in Jugenheim lebende Pfarrer, dass Luther auch im orthodoxen Russland sofort erkannt werde. Teenager hätten sich mit der Hörl-Skulptur fotografieren lassen. So ist das Konzept der Geschäftsstelle der Lutherdekade aufgegangen, die die Hörl-Skulpturen Luther in der ganzen Welt verteilen will und das mobile Luther-Denkmal so zum Luther-Botschafter machen will.

Luther in der Schwimmbad-Kirche

Die Luther-Skulptur steht jetzt am Altar der deutschen evangelisch-lutherischen St. Annen- und St. Petri-Gemeinde in St. Petersburg. Dort hatte Gerhard Hechler, der seit 2008 Pfarrer im (Un-)Ruhestand ist, in den vergangenen Jahren immer wieder Urlaubs- oder Vakanzvertretungen übernommen. Die Gemeinde ist eine offizielle Auslandsgemeinde der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit rund 600 Mitgliedern. Nicht alle sprechen deutsch. Der Gottesdienst findet deshalb zweisprachig statt.

Die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Kirche wurde unter der stalinistischen Herrschaft zu einem Schwimmbad umgebaut. Fotos zeigen junge Pioniere beim Schwimmunterricht. 1993 begann das zweite Leben der Kirche. Sie wird seitdem wieder für Gottesdienste und wegen der hervorragenden Akustik und Platz für 900 Besucher für Konzertveranstaltungen genutzt.

Tolerantes St. Petersburg

Gerhard Hechler hat bei seinen Vertretungsdiensten nach eigenen Angaben eine große religiöse Toleranz in St. Petersburg erlebt. Nach den Schrecken des 2.Weltkriegs grenzt das für ihn an ein Wunder: „Ich habe zwei deutsch-russische Paare getraut. Endlich Frieden, kann ich da nur sagen“. Mit Katholiken und Orthodoxen gebe es auch einen ökumenischen Arbeitskreis, der sich den sozialen Problemen in der Stadt widmet oder HIV-Infizierte betreut. Das diakonische Engagement zeichne die evangelische Kirche in Russland aus. Die orthodoxe Kirche habe Nachholbedarf, sie sei inzwischen aber wach geworden, betonte Gerhard Hechler. An der Basis sei die ökumenische Zusammenarbeit gut. Doch die Toleranz stoße auch an Grenzen. „Mit einem Orthodoxen – und sei er noch so gebildet – über Frauenordination zu diskutieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit“, so Gerhard Hechler. Eine orthodoxe Priesterin wäre wohl erst nach einer Reformation möglich.

Der Film „Ein Pfarrer zum Anfassen“ ist im Internet zu sehen. Klicken Sie bitte hier

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1 Kommentar verfügbar

dirk römer - Gerhard Hechler ist zugleich ein engagierter wie lässiger Pfarrer. Kein Wunder dass ihn die St. Petersburger Frauen anhimmelten. Im Film über ihn haben mir die Großaufnahmen gefallen, aber leider war die Akustik miserabel. Interessant wieviele deutsche Zuhörer
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Vor 9 Jahren 6 Monaten
 

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