Dekanat Bergstraße

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Für Kinder und Familien

Osterkalender - Das neunte Türchen

Benjamin Metzger

Liebe Kinder, liebe Eltern, es ist im Moment schon eine seltsame Zeit für uns alle: ihr Kinder habt schulfrei oder könnt nicht in den Kindergarten gehen. In den Sportverein könnt Ihr nicht gehen, Eure Musikgruppen fallen aus und mit Euren Freunden solltet ihr Euch auch nicht treffen. Deshalb möchten wir Euch einladen, von nun an bis Ostern jeden Tag in unserem Osterkalender vorbeizuschauen.

Benjamin MetzgerDer bunte Junge

Hallo Ihr alle!

Ich freue mich, dass Ihr wieder hier vorbeischaut!

Heute, im 9. Türchen, haben wir eine Geschichte zu einem Lied für Euch. Das Lied ist schon ganz alt und ist im evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 503 zu finden. Geschrieben hat den Liedtext Paul Gerhardt vor rund 370 Jahren und die Melodie stammt von August Harder und ist etwas mehr als 200 Jahre alt.

Hier ist erst einmal die erste Strophe des Liedes, zu dem Nicole Metzger dann eine Geschichte geschrieben hat, die mir persönlich total gut gefällt. (Vielleicht könnt ihr euch das Lied im Internet ja auch mal anhören).

Eure Anke Thürigen

Geh´aus mein Herz und suche Freud

Geh aus mein Herz und suche Freud
in dieser lieben Sommerszeit
an deines Gottes Gaben.
Schau an der schönen Gärten Zier
und siehe wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.

Der bunte Junge

Es war einmal eine graue Stadt. In der grauen Stadt liefen die grauen Menschen jeden Tag, jede Stunde hektisch durch die grauen Straßen. Ihre Augen starr nach unten gerichtet: Schnell noch eine Handy-Nachricht lesen! Bloß nichts verpassen! Straßenbahnen pflügten sich ihren Weg durch das Gewimmel, Autos hupten: „Keine Zeit, keine Zeit!“ Graue Gesichter in der Bahn, fahl im weißen Licht ihrer Laptops – nur noch schnell eine E-Mail verschicken, nur noch kurz im Internet surfen. Graue Körper mit vielen scheinbar wichtigen Aufgaben.

Auch die Kinder der grauen Menschen waren grau: Ihre Körper hatten graue Ohren, graue Nasen, graue Augen, fahle, graue Haut und graue Herzen. Auch sie hatten keine Zeit: Sie mussten sich um ihre Handys, Fernseher und Computer kümmern. Das war wichtig. Denn sie wollten dazu gehören.

Mitten im Herzen der grauen Stadt lebte ein Junge. Der war anders als die anderen: Er war bunt! Er lebte in einem großen Garten mit vielen Bäumen und einem kleinen Teich darin. Der bunte Junge liebte seinen Garten. Viele Stunden verbrachte er damit, den Vögeln beim Fressen und den Vogeljungen bei den ersten Flugversuchen zuzuschauen, sich die Feuerkäfer über die Hand krabbeln zu lassen, die Rosen, die in den allerherrlichsten Farben blühten, zu beschnuppern oder auch einfach nur damit, im Gras zu liegen, den Blättern im Wind und den vorbeifliegenden Insekten zu lauschen. Eigentlich ging es dem bunten Jungen sehr gut in seinem bunten Garten. Nur eines machte ihn traurig: Er hatte niemanden, mit dem er seine Freude über die Blumen, die Tiere, die Sonne - das Leben - teilen konnte.

So machte er sich auf den Weg, um andere Kinder zu suchen, die mit ihm über die vielen kleinen Wunder staunen konnten. Doch keines der grauen Kinder, die er fand, hatte Zeit. Fast schon wollte der bunte Junge aufgeben und alleine in seinen Garten zurückkehren, als er plötzlich stehen blieb, weil ein Rotkehlchen inmitten der grauen Stadt so schmelzend über ihm zu singen begann, dass es ihm ganz warm ums Herz wurde. Und nicht nur er blieb stehen! Du glaubst es kaum! Auch ein grauer Junge verharrte in seiner Bewegung. Zwar war es noch ein wenig ungelenk, wie er seinen Kopf hob, doch auch er hatte das Rotkehlchen gehört. Erst konnte er das Geräusch gar nicht einordnen. Es war so anders als alles, was bisher an sein Ohr gedrungen war. Schnell erklärte der bunte Junge dem grauen Jungen: „Das ist ein Rotkehlchen. Die Kleinen lernen gerade bei mir im Garten fliegen. Das ist vielleicht putzig! Komm ich zeige sie dir!“ Und der graue Junge ging mit.

Stell dir vor, wie er staunte, als er den Garten betrat. So etwas hatte er noch nie gesehen! Der bunte Junge setzte sich mit ihm an den Teich: Wie lustig sich die Karpfen anfühlten, wenn sie mit ihren Lippen an den Zehen zu saugen versuchten, wie frisch die Luft roch, wenn der Wind ihnen um die Nasen wehte. „Leg dich ins Gras und mach die Augen zu!“, forderte der bunte den grauen Jungen auf. Und dann geschah etwas ganz Seltsames! Der graue Junge begann bunt zu werden! Zuerst seine Hände und Füße, als sie von Gras und Ameisen gekitzelt wurden, dann seine Nase, als sie den Duft der Blumen im Gras wahrnahm, seine Ohren, als sie die dicken Käfer brummen hörten, seine Augen, als die warmen Sonnenstrahlen diese durch die geschlossenen Lider erreichten, sein Mund, als er vom frischen, scharfen Geschmack der Minze zu prickeln begann. Und ganz zum Schluss wurde sein Herz bunt. Es fühlte sich eigenartig an. So voll, so warm, so lebendig. Als ob es überlaufen wollte vor lauter Freude. Da nahmen sich beide Jungen an den Händen und sangen aus vollem Hals, was ihnen gerade in den Sinn kam. Mit den Vögeln um die Wette.                                                                                                                                                                                                        Nicole Metzger

Die Geschichte "Der bunte Junge" findet Ihr im Internet auch auf der Seite www.gotteslieder.de

Die Bastelanleitung zur Pusteblume findet Ihr hier

 

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