Aktion Klimagerechtigkeit
So weitermachen wie vor der Pandemie?
Aktion KlimagerechtigkeitTitelbild der Broschüre zum Klimafasten17.02.2021 zgv Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
"Die Coronakrise hat unser Leben stark verändert. Neben dem Bangen um die Gesundheit der uns nahestehenden Menschen, neben der Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung und neben vielen Einschränkungen, enthält die Krise auch Chancen zum Perspektivwechsel und zur Umkehr: Wollen wir so weitermachen wie vor der Pandemie?" Das fragen Dr. Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der Evangelischen EKD und ehemalige Bundesbauministerin sowie Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Anlass ist die ökumenische Aktion "Klimafasten", die unter dem Motto „So viel Du brauchst“ bundesweit dazu einlädt, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit vom 17. Februar bis zum 4. April 2021 in den Mittelpunkt der Fastenzeit zu stellen.
Ethik des Genug
In der Begleitbroschüre regen die beiden Frauen in ihrem Vorwort an: "Zu einem solchen Leben im Sinne einer Ethik des Genug rufen die Kirchen schon seit vielen Jahren auf. Sie lassen sich dabei leiten von der biblischen Zusage, dass wir aus der Fülle leben, die Gott uns schenkt." Anregungen wie sich eine solche Geisteshaltung umsetzen lässt, gibt die Broschüre „So viel du brauchst - Schöpfung bewahren, Neues ausprobieren, gemeinsam etwas verändern“.
7 Wochen Zeit, um auf das eigene Verhalten zu schauen
Jede Woche in der Fastenzeit steht unter einem anderen Thema, für das die Broschüre Ideen zur Reflexion sowie mehrere Tipps gibt:
1. Woche: Zeit für meinen Wasserfußabdruck
In der ersten Woche geht es beispielsweise um den eigenen Wasserfußabdruck. Die Adresse eines „Fußabdruckrechners“ hilft bei der Ermittlung des eigenen Wasserverbrauchs. Aus den zusammengestellten Tipps für den Alltag kann man einige auswählen und ausprobieren, wie sich Wasser sparen lässt.
2. Woche: Zeit für sparsames Heizen
In der Broschüre gibt es Tipps, wie sich bewusster und effektiver das Raumklima gestalten lässt.
3. Woche: Zeit für vegetarische Ernährung
Ausgewogenes Essen, das weniger tierische Produkte enthält, kommt unserer Gesundheit zugute, aber auch dem Klima. Was hilft? Z.B. erstmal klein anfangen: Einfach mal drei Tage lang leckere, vegetarische Menüs ausprobieren.
4. Woche: Zeit für bewusstes "Digital-Sein"
In der Corona-Krise helfen die digitalen Möglichkeiten, Kontakt zu halten. Aber: Allein eine halbe Stunde Serien-Streaming verursacht so viel CO² wie eine kurze Autorahrt. Deshalb motivieren die Tipps, sich z.B. auch anderen Medien und Aktivitäten zuzuwenden.
5. Woche: Zeit für ein einfaches Leben
Rund 10.000 Gegenstände besitzen erwachsene Westeuropäerinnen und Westeuropäer. Um sie herzustellen, wurden Ressourcen unserer Erde verwendet. Die Tipps regen zu einem bewussteren Lebensstil an.
6. Woche: Zeit zum anders unterwegs sein
Wer auf dem Land wohnt, braucht das Auto. Aber oft gibt es auch Alternativen. Die Ideen in der Broschüre helfen, andere Möglichkeiten der Mobilität auszuprobieren.
7. Woche: Zeit, um Neues wachsen zu lassen
Die Selbsterfahrung der letzten Wochen hat eventuell neue Perspektiven eröffnet. Was lässt sich aus der Fastenzeit in den Alltag übernehmen?
Anregungen unter www.klimafasten.de
„Klimafasten bietet einen bunten Blumenstrauß an Möglichkeiten, sich als einzelne Person oder in einer Gemeinde klimabewusster zu verhalten“, sagt EKHN-Umweltpfarrer Hubert Meisinger. „Das Stöbern auf der Homepage von Klimafasten kann ich nur empfehlen, selbst Schulen und Kitas finden Anregungen.“
Zum fünften Mal laden sechzehn Bistümer und Landeskirchen zum „Klimafasten“ ein. Klimafasten ist auch auf Instagram, Facebook und Youtube zu finden. Koordiniert wird die Aktion vom Institut für Kirche und Gesellschaft und dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Ev. Kirche von Westfalen. Ansprechpartner in der EKHN ist Pfarrer Dr. Hubert Meisinger vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz.
Tipps zum Klimafasten hier
Die Broschüre zum Herunterladen hier
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