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Notburga und die Sichel

Der freie Sonntag - von Gott garantiert

(c) gobasilDie Impulspost zeigt, wofür der freie Sonntag steht: Sich auf das zu besinnen, was wirklich zählt im Leben: Zeit für Erholung und Muße, Zeit für sich selbst oder für Familie und Freunde, Zeit für geistliche Besinnung und Gottesdienst.

Die aktuelle Impulspost der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist dem Sonntagsschutz gewidmet. Auf der eigens eingerichteten Website „so-ist-sonntag.de“ finden sich zahlreiche Texte und Anregungen, wie der geistliche Impuls der Pröpstin für Starkenburg, Karin Held.

             Von Karin Held, Pfarrerin und Pröpstin für Starkenburg

Wer in diesem Sommer in den Alpen im Urlaub war, wird vielleicht von ihr gehört haben: Notburga, die Volksheilige Tirols. An vielen Orten in Österreich stößt man auf ihren Namen. In einer Kirche am Achensee wird sie besonders verehrt, das nebenliegende kleine Museum veranschaulicht ihr Leben und ihre Bedeutung. Der 13. September ist ihr Gedenktag. Notburga, eine engagierte Dienstmagd aus dem 13. Jahrhundert, wurde zur Fürsprecherin der landwirtschaftlichen Arbeiterinnen. Sie gilt als Patronin der sonntäglichen Arbeitsruhe und des Feierabends! Mit einer Sichel in der Hand wird sie auf Bildern, Kirchenfenstern, Münzen oder Briefmarken dargestellt.

Diese schöne kleine Geschichte erzählt man sich von ihr: Notburga trat eine Stelle als Magd bei einem Bauern an. Zuvor hatte sie ausgehandelt, an Sonntagen und Feiertagen keinen Dienst leisten zu müssen. Als eines Samstagabends die Kirchenglocken den Sonntag einläuteten, befahl der Dienstherr die Feldarbeit fortzusetzen. Daraufhin hatte Notburga als einzige den Mut, ihr Werkzeug, die Sichel, aus der Hand zu legen. Als der Bauer stur verlangte, den Weizenschnitt nicht zu unterbrechen, rief Notburga Gott zum Zeugen an und bat Gott, ein Zeichen zu setzen. Und es geschah, als sie ihre Sichel in den Himmel hob, blieb diese in der Luft hängen und wurde ihr erst am Montagmorgen zurückgegeben.

In einer anderen Variante der Legende heißt es: Notburga warf ihr Werkzeug in die Luft und die Sichel blieb an einem Sonnenstrahl hängen.

Ein eindrückliches Bild für die Bedeutung des Sonntags: die sonntägliche Ruhe wird durch Gott, die Sonne der Gerechtigkeit und den Herrn des Sonntags, garantiert!

Ach, wie schön wäre es, schmunzelt man 700 Jahre später, wenn auch wir unsere Alltagswerkzeuge samstagabends konsequent niederlegen könnten oder sie in den Himmel werfen, um sie erst am Montagmorgen zurückzubekommen: unsere Laptops und iPhones, unsere Haushalts-, Garten- und Erntegeräte, unsere Akten und to-do-Listen.

„Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebenten Tage sollst du ruhen.“ (2. Mose 34,21)  -  Welch ein großartiges Geschenk ist dieses göttliche Gebot! Ein freier Tag, der den Alltag heilsam unterbricht. Ein besonderer Tag mit Zeit für mich selbst, für die anderen und für Gott. Aufatmen im Leistungsdruck. Wir arbeiten, um zu leben und leben doch nicht nur für die Arbeit oder für den Konsum. Daran erinnert der Sonntag jede Woche neu.

Der Sonntag als öffentlicher Ruhetag gehört zu den wichtigen Beiträgen des Christentums zur Kultur unserer Gesellschaft. Obwohl viele Menschen auch sonntags arbeiten müssen, gibt es dennoch keinen anderen Tag, an dem so viel Gemeinsamkeit möglich ist und erlebt wird wie an einem Sonntag. Unser Leben wäre ärmer ohne diesen Tag, der uns eine Auszeit vom Alltag schenkt und uns an Leib und Seele erneuern kann. Gott sei Dank!

Weitere Texte und Materialien unter so-ist-sonntag.de

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