Himmel im Herzen

Von Jasmin Setny

Asterix und seine Freunde aus dem kleinen gallischen Dorf hatten vor nichts Angst: weder vor Caeser, noch vor den Römern – vor nichts eben! Außer vor einer winzigen Kleinigkeit: dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Ein völlig verrückter Gedanke, aber so war nun mal das Verhältnis dieser Gallier zum Himmel.

Wie sehen wir den Himmel eigentlich heute?

Als Kind habe ich es geliebt, Wolkenbilder im Himmel zu finden. Da freute ich mich über jedes Häschen und Herz und ganz besonders über Dinosaurier… Und heute? Ich genieße es immer noch jeden Tag aufs Neue in den Himmel zu schauen – auf was für wundervollen Leinwand hat sich der liebe Gott da bitte ausgetobt?!?!!

Nächste Woche feiern wir Himmelfahrt – und wir erinnern uns an den Abschied Jesu von seinen Jüngern. 40 Tage nach seiner Auferstehung kehrt er zu Gott zurück. Seit dieser Zeit ist für Christen der Himmel dort, wo Jesus Christus ist. Aber ist dieser Himmel auch der gleiche, in den ich so gerne schaue?

„Was steht ihr da und seht zum Himmel?“, werden die Jünger am Himmelfahrtstag gefragt. „Guckt nicht nach oben, sondern guckt in die Welt: Nicht da, wo der Himmel ist, ist Gott – sondern da, wo Gott ist, ist der Himmel.“

Diese Aussage gilt auch für uns. Im Hier und Jetzt, in unserer Gegenwart können wir etwas von diesem Himmel und damit von Gott erfahren: in den Gesichtern unserer Mitmenschen, in Momenten der Hoffnung, Freude und Liebe, in Augenblicken in denen wir uns ganz eng mit Gott oder anderen Menschen verbunden fühlen…

Das Besondere an diesem Himmel? Er bekommt keine Kondensstreifen von Flugzeugen und enthält auch keine Häschenbilder! Vielmehr ist er ein Himmel im Herzen, den ich eigentlich viel zu selten betrachte. Aber das kann ich ja ändern…

Die Autorin Jasmin Setny ist Pfarrerin im Kooperationsraum „Evangelisch in Heppenheim“, der aus der Christuskirchen- und der Heilig-Geist-Gemeinde besteht.