Dekanat Bergstraße

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500 Jahre Reformation – 50 Jahre Christuskirchengemeinde

Ein Fest zum Doppeljubiläum

Ev. Gemeinde

Das Jahr 1967 hatte es in sich. In Griechenland putscht das Militär, die katholischen Bischöfe Englands heben das Verbot des Fleischverzehrs am Freitag auf, die Hippiebewegung erreicht mit dem „Summer of Love“ ihren Höhepunkt, Eintracht Braunschweig wird deutscher Fußballmeister und in Heppenheim gründet sich - neben der Heilig-Geist-Gemeinde – eine zweite evangelische Gemeinde.

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Sie feiert in diesem Jahr das Doppeljubiläum 500 Jahre Reformation und 50 Jahre Christuskirchengemeinde. Jubiläum 50o  - mit einer angehängten kleinen Null – lautet das Motto. Bei einem Festgottesdienst und einem anschließenden großen Gemeindefest am 5. März will die Gemeinde Rückschau halten und zugleich nach vorn blicken. „Wir bieten ein kreatives Angebot für Groß und Klein, Leckeres für Leib und Seele, ein Podium mit Menschen, die sich an die ersten 50 Jahre erinnern und wir wollen auch miteinander über die Zukunft ins Gespräch zu kommen“, sagt Pfarrer Dominik Kanka. Er hat im Laufe der Jahre die Christuskirche immer mehr schätzen gelernt. „Hier wird nicht von oben herab gepredigt. Die Kanzel befindet sich nahezu auf Augenhöhe mit den Gottesdienstbesuchern. Die Kirche hat etwas Festes und Offenes zugleich. Sie bietet Sicherheit und die Freiheit, experimentieren zu können – etwa mit dem Beamer, mit dem Videos, Fotos oder Liedtexte auf die Wand hinter der Kanzel projiziert werden können.“

Eine der Gesellschaft zugewandte Gemeinde

In die Kirche zurückgezogen hat sich die Gemeinde allerdings nie. Sie war eher der Ausgangspunkt, um sich den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Die Christuskirchengemeinde hat mit dem AK Asyl von Abschiebung bedrohten Flüchtlingen mehrfach und erfolgreich Kirchenasyl gewährt. Sie engagiert sich für die Synagogengedenkstätte und die Aktion Stolperstein und hatte sich auch den Protesten angeschlossen, als die NPD in Heppenheim demonstrierte.

Kuriosum Glockenturm

Die Christuskirchengemeinde in der Heppenheimer Weststadt hat eigentlich immer gewusst, was die Stunde geschlagen hat. Selbst wenn die Glocken schwiegen. Der erste Glockenturm war ein Kuriosum, erinnert sich die langjährige Kirchenvorsteherin Ursula Gärtner: „Es war eine Fehlkonstruktion. Die Statik stimmte nicht. Wir mussten den Turm Ende der 70er Jahre zurückbauen“. Erst 2003 wurde ein neuer Kirchturm errichtet, der mit seinem markanten Aussehen das Augenmerk auf sich zieht.  Seitdem läuten die Glocken wieder zum Gottesdienst.

Eine neue Heimat für die Evangelischen

Heppenheim war lange eine katholisch geprägte Stadt. „In der Christuskirchengemeinde haben die vielen Evangelischen eine neue Heimat gefunden, die sich entweder als Heimatvertriebene nach dem 2. Weltkrieg hier angesiedelt haben oder in den 60erund 70er Jahren aus beruflichen Gründen nach Heppenheim gekommen sind“, betont Pfarrerin Silke Bienhaus. Sie engagiert sich besonders in der Seniorenarbeit. „Der von Marita Stier geleitete Seniorenkreis ist eine stabile Größe und auch der Grund, warum sich viele mit der Gemeinde identifizieren.“ Für Kontakt zu den Älteren sorgt auch der Besuchsdienstkreis. Kein 70. oder 75. Geburtstag ohne persönliche Glückwünsche von der Gemeinde und ab dem 80. Lebensjahr gibt es sie jedes Jahr. Wenn eine Kirchengemeinde sich für die Älteren einsetze, werde das auch automatisch von den Jüngeren, ihren Kindern wahrgenommen und geschätzt, meint die Pfarrerin. Sie kann sich  vorstellen,  nach der abgeschlossenen großen Renovierung der Kirche das kulturelle Angebot auszuweiten. „So einen Raum wie ihn unsere Kirche bietet, gibt es hier sonst kaum“. Und die nächsten 50 Jahre stehen schließlich bevor.

500 - 50 - 33

Zum Jubiläumsjahr mit 500 Jahren Reformation  und 50 Jahre Christuskirchengemeinde könnten noch 33 Jahre Patricia Jäger hinzugefügt werden. Als „Spitzensekretärin“ bezeichnet Pfarrer Kanka die Gemeindesekretärin, die seit 1984 im Dienst ist. Sie hat die Einführung und sämtliche Umstellungen der EDV-Programme mitgemacht und erinnert sich noch an ihr erstes Passwort: „Es hieß Adam und Eva“. Damit fing alles an, heute setzt sich Patricia Jäger zwar nicht mit der Zugang zum EDV-Paradies auseinander, aber mit den Tücken der Doppik.

Die Formel 1 hatte sich nicht in der Kita angekündigt

Eine „Institution“ ist die Johann-Hinrich-Wichern-Kindertagesstätte der Kirchengemeinde. „Hier lernen sich Kinder und Eltern aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Religionen kennen. Mit ihren unterschiedlichen Stärken und Schwächen wollen wir für sie einen Spiel- und Lernort  und einen Lebensraum schaffen“, erläutert Kita-Leiterin Anja Schwartz. Sie hatte bereits den heute wohl berühmtesten Heppenheimer betreut. Dass Sebastian Vettel als kleiner Bub schon rasante Runden mir dem Dreirad oder dem Bobby-Car drehte, ist nicht überliefert. „Ich bin häufiger gefragt worden, ob man damals schon sehen konnte, dass er einmal im Rennwagen sitzen wird. Das kann ich wirklich nicht sagen. Er war ein eher zurückhaltendes Kind und hat sich den anderen gegenüber sehr sozial verhalten. Auch seine Eltern haben sich für die Kita engagiert und mit angepackt, wenn Hilfe nötig war“, erinnert sich Anja Schwartz.

Im Gründungsjahr der Christuskirchengemeinde veröffentlichten die Beatles ihr legendäres Album „Sgt. Pepper`s Lonely Hearts Club Band“. In dem Titelsong heißt es „I hope, you will enjoy the show“ (Ich hoffe, Ihr werdet die Vorstellung genießen“). Das hofft die Christuskirchengemeinde auch  für die Besucher/innen des bunten Gemeindefestes am 5. März. Es beginnt um 10 Uhr mit dem Gottesdienst.

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