Dekanat Bergstraße

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„Ich möchte von den Menschen hören, was sie bewegt“

© Privat

Pfarrer Markus Müsebeck wechselt ins Evangelische Dekanat Bergstraße und arbeitet künftig gemeinsam mit seiner Kollegin Johanna Gotzmann als Seelsorge-Team in den Evangelischen Kirchengemeinden Bürstadt mit Riedrode und Bobstadt. Am 12. Mai wird er in der Bürstädter Gustav-Adolf-Kirche von Dekanin Sonja Mattes in sein Amt eingeführt.

Der Evergreen „Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin“, der ist ihm zwar geläufig, aber er selbst hat in der Bundeshauptstadt längst kein Gepäckstück mehr stehen: Aus Berlin - seinem Studienort - kam Markus Müsebeck, der gebürtige Eberswalder, vor etwas mehr als zehn Jahren nach Worms, um an das Studium der Evangelischen Theologie sein Vikariat in den Kirchengemeinden Leiselheim und Pfiffligheim anzuschließen. Auf das zweite theologische Examen folgte ein Spezialpraktikum als Assistent für Gottesdienstlehre am Theologischen Seminar in Herborn und Ende 2015 die Entsendung auf seine erste „eigene“ Pfarrstelle, die Kirchengemeinde Dorn-Dürkheim mit Hillesheim und Wintersheim. Im Jahr 2019 übernahm der heute 44-Jährige die Pfarrstelle in Alsheim und Mettenheim, um jetzt – zum 1. Mai 2024 – nach Bürstadt zu wechseln.

Dort wird der Seelsorger am 12. Mai, Sonntag, von Pfarrerin Sonja Mattes, Dekanin des Evangelischen Dekanats Bergstraße, in sein neues Amt eingeführt. Der Gottesdienst mit anschließendem Empfang findet ab 15 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche (Heinrichstraße 22) statt.

Pfarrer oder doch Lehrer?

Markus Müsebeck ist Nachfolger des im Juni 2023 in den Ruhestand gegangenen Pfarrers Rainer Heymach und bildet gemeinsam mit seiner Kollegin Johanna Gotzmann, die er bereits am Theologischen Seminar in Herborn kennengelernt hat, das Pfarrteam für die Evangelischen Kirchengemeinden Bürstadt mit Riedrode und Bobstadt. Dass er einmal als Pfarrer arbeiten würde, das war nach Abitur und Zivildienst im brandenburgischen Eberswalde zunächst gar nicht ausgemacht:

Weil er sich sowohl für den Pfarr- als auch den Lehrerberuf interessierte, studierte er zunächst an der Evangelischen Fachhochschule Berlin Religions- und Gemeindepädagogik, um beide Berufsoptionen zu haben. „Aber ich habe wohl tiefer gehende Fragen gestellt“, lacht Müsebeck, „da hat man mir nahegelegt, doch lieber an der Uni Theologie zu studieren.“ Das tat er dann auch und wechselte an die Humboldt-Universität Berlin für Evangelische Theologie und Latein mit dem Berufsziel Lehramt und/oder Pfarramt. „Die Entscheidung wollte ich mir noch offen lassen“, sagt er rückblickend und erzählt dann von einer Etappe, die er heute schmunzelnd als „mein kleines katholisches Interim“ bezeichnet:

"Ist das noch meine Konfession?"

Fast 20 Jahre ist es her, als die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit dem Impulspapier „Kirche der Freiheit“ Aufbruchsstimmung verbreiten wollte. Doch der neoliberale Zeitgeist, den Kritiker dieser Bewegung nachsagen, war auch Müsebeck damals zu viel: „Ich habe mich wirklich gefragt, ob das noch meine Konfession ist.“

Der Student der Evangelischen Theologie zog seine Konsequenzen: „Im Jahr 2007 bin ich konvertiert, bin katholisch geworden und wurde gefirmt.“ Der damalige Berliner Kardinal Sterzinsky empfahl dem ratsuchenden Müsebeck anschließend auf dessen Frage, wie es denn nun mit ihm weitergehen soll: „Leben Sie sich erst mal ein in Ihre neue Konfession.“ Das hat Markus Müsebeck versucht - und recht schnell „dogmatische Schwierigkeiten“ festgestellt. „Im Jahr 2008 bin ich neu evangelisch geworden – ich sage ganz bewusst nicht ,wieder‘, sondern ausdrücklich ,neu‘!“

Gemeinsam mit anderen nach Gott fragen

In seiner Zeit als Katholik hatte er das Studium der Evangelischen Theologie ruhen lassen und nur das Latein-Studium vorangetrieben – nun, nach der intensiven Auseinandersetzung mit seinem Glauben und der Rückkehr zum Evangelisch sein, „stellte sich für mich die Frage: Was soll Beruf und was soll sozusagen ,Hobby‘ sein?“ Auf seine eigene Antwort musste Markus Müsebeck dann nicht mehr lange warten: „Dann wird’s jetzt doch das Pfarramt.“ Das dafür erforderliche Studium setzte er dann von 2009 bis 2012 an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau fort, um dann in Berlin an der Humboldt-Uni als Diplom-Theologe abzuschließen und bei seiner Heimatlandeskirche, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz auch sein Erstes Theologisches Examen abzulegen.

Vor elf Jahren kam Markus Müsebeck dann als Vikar in die Hessen-Nassauische Landeskirche und wechselt nun von Rheinhessen ins Ried, vom Dekanat Worms-Wonnegau ins Dekanat Bergstraße. Der Seelsorger freut sich „auf das Kennenlernen der Menschen, auf frohe und festliche Gottesdienste, das gemeinsame Erleben mit allen Generationen“: „Ich möchte gemeinsam mit anderen nach Gott in unserem Leben fragen, möchte von den Menschen hören, was sie bewegt, Freude teilen, aber auch in Sorgen und Trauer nahe sein.“

Von einer auf die anderen Rheinseite

Gespannt ist Pfarrer Müsebeck darauf, „welche Wege wir in der Nachbarschaft ,Ried West‘ mit den Gemeinden Biblis, Nordheim, Hofheim und Groß-Rohrheim gehen werden - das bringt neue Formen des Erlebens und des Zusammenarbeitens mit sich“. Und vielleicht findet der Seelsorger, der gerne verreist, ins Theater geht, sich für Kabarett und Kunst begeistert und Musik genießt, ja endlich auch einen Chor, „in dem ich mich mit Freude einbringen kann“.

Müsebeck: „Ich schaue mit Freude auf das neue Betätigungsfeld – und bin dankbar, wenn mir die Menschen dabei helfen, mich nach einem Jahrzehnt Rheinhessen nun auch ,überm Rhein‘ wohlzufühlen und mich rasch in ihren Orten einzuleben.“

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