Dekanat Bergstraße

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Bergstraße zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Geboren zur "lebendigen Hoffnung"

Von Sabine Sauerwein

Endlich Frühling. Sonnenstrahlen, Wärme, Vogelgezwitscher. Genau das, was ich jetzt brauche. Die Natur erwacht wieder, da fühle ich mich wie neugeboren oder „wiedergeboren“, wie es für die neue Woche im ersten Petrusbrief heißt:

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns in seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Was bedeutet "wiedergeboren werden" außer, dass einem der Frühling gut tut? Ist damit der ewige Kreislauf der Natur gemeint? Nach christlichem Glaubensverständnis verläuft ja unser Leben nicht im Kreis, sondern als Linie. Es gibt keine wiederkehrende Geburt, keine Reinkarnation die uns in verschiedenen Daseins-Formen auf die Erde zurückkehren lässt.

Auch Jesus hat nur einmal gelebt, zu einer geschichtlich fest bestimmbaren Zeit. Für alle Menschen, so sagt es christlicher Glaube im Gegensatz zu den fernöstlichen Weltreligionen, gilt dies ebenso. Gott hat die Welt mit ihrer Zeit geschaffen. Geschichte ist ein Zeitstrahl, der einen Anfang und ein Ende hat. Wir alle haben ein kleines Stückchen auf diesem Zeitstrahl, eine Spielzeit hier auf der Erde.

Wir werden also nicht "wiedergeboren", um immer wieder von vorn anzufangen und uns weiter entwickeln zu müssen. Wir werden wieder geboren zu einer "lebendigen Hoffnung", wie es hier heißt. Diese Hoffnung gründet darin, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Mit dem Tod endet unsere Zeit auf Erden. Aber mit dem Tod beginnt ein neuer Anfang, der Übergang zu neuem Leben in Gottes Ewigkeit.

Diese lebendige Hoffnung strahlt seit Ostern hinein in unseren Alltag. Sie zielt nicht nur auf das persönliche Seelenheil, sondern sie versperrt geradezu die Flucht in spirituelle Elfenbeintürme. Denn sie kommt von Jesus Christus, der den Weg zu den Menschen gegangen ist: zu denen am Rande, zu den Kranken, den Hilfsbedürftigen. Zu allen, die Gott suchen. Wiedergeboren zu dieser lebendigen Hoffnung wenden wir uns den Nächsten zu, übernehmen Verantwortung für unsere Gesellschaft. Lebendige Hoffnung zeigt sich so schon im Hier und Jetzt, an jedem Tag, der uns geschenkt wird.    

Die Autorin Sabine Sauerwein ist Pfarrerin der Evangelische Lukasgemeinde Lampertheim.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top