Austausch der Religionsgemeinschaften
Abend der Religionen
Ev.Dekanat13.05.2022 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Ev.DekanatDas Essen beim Abend der Religion wurde gemäß religiöser Speisevorschriften zubereitet. v.r. Pfarrer Tilman PapeBereits 2018 und 2019 hatte es Abende der Religionen geben. In den beiden Folgejahren hatte Corona diesen Treffen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hygiene- und Abstandsregeln seien bei allen Religionsgemeinschaften ein großes Thema gewesen, berichtete der Pfarrer für Ökumene im Dekanat Bergstraße Tilman Pape. Die Teilnehmer des Abends hätten erläutert, wie die Pandemie das Leben der Gemeinden beeinflusst habe und welche neuen Ideen entwickelt worden seien, um dennoch Gemeinschaft zu ermöglichen.
Abstand und Koran
„Besonders eindrücklich war für mich, dass einige muslimische Verbände für jede ihrer Gemeinden jeweils einen Arzt gesucht haben, der dann in Fragen der Hygienevorschriften angesprochen werden konnte. Das bewahrte die Gemeinden davor, ständig zum Teil widersprüchliche Empfehlungen und sich laufend verändernde Vorschriften von verschiedenen ‚Experten‘ diskutieren zu müssen“, sagte Pfarrer Pape.
Viele Muslime hätten es zunächst als befremdlich empfunden, wenn sie in der Moschee nicht mehr Seite an Seite mit ihren Glaubensbrüdern beten konnten, sondern plötzlich auf anderthalb Meter Abstand gehen mussten. Einer habe berichtet, dass er tatsächlich seinen Imam gefragt hat, ob mit Abstand beten überhaupt vom Koran her erlaubt sei. Die Religionsgemeinschaften hätten zudem deutlichgemacht, dass Querdenker kein Phänomen sei, das auf eine Religion beschränkt sei.
Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge
Die Integrationsbeauftragte des Kreises Bergstraße Viktoriya Ordikhovska, die selbst aus der Ukraine stammt, erläuterte, dass inzwischen über 2.000 Geflüchtete aus ihrem Heimatland im Landkreis angekommen seien. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten sei die Situation inzwischen gut im Griff. Immer donnerstags würden weitere ukrainische Flüchtlinge in der neu errichteten Zeltstadt in Bensheim ankommen und versorgt. Die Vertreter der Religionsgemeinschaften berichteten, welche Hilfsangebote sie in ihren Gemeinden für die Geflüchteten oder zum Teil auch direkt für die Menschen in der Ukraine organisiert hätten.
Einigkeit bestand darin, dass die Religionen einen Beitrag für den Frieden in der Welt leisten könnten. Pfarrer Pape betonte, dass es keinen Frieden in der Gesellschaft geben könne ohne Frieden zwischen den Religionen. Deshalb wären solche Treffen wichtig, bei dem die vielen Gemeinsamkeiten der Religionen im Fokus stünden und nicht wie häufig in der Vergangenheit der Streit über die Unterschiede.
Das dreistündige Treffen fand in einem indischen Restaurant in Heppenheim statt. Das Essen beim Abend der Religion wurde gemäß religiöser Speisevorschriften zubereitet.
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