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Kinderbibeltage

Ein griechischer Gott als Jesus-Darsteller

© Michael RänkerKinderbibeltage 2023 in Mörlenbach - zum Thema „Vaterunser“ wurde ein Stop-Motion-Film gedreht.

Bei den Evangelischen Kinderbibeltagen im Vorderen Weschnitztal produzierten die jungen Teilnehmenden mit Stop-Motion-Technik und Playmobil-Figuren einen „Vaterunser“-Trickfilm.

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© Michael RänkerKinderbibeltage 2023 in Mörlenbach - zum Thema „Vaterunser“ wurde ein Stop-Motion-Film gedreht.

Not macht bekanntermaßen erfinderisch – oder sagen wir besser: kreativ. Ist gerade kein Jesus zur Hand, dann muss eben ein griechischer Gott herhalten. Im Filmgeschäft kann man nicht immer wählerisch sein: Wenn am Set der Hauptdarsteller fehlt, dann muss eben ein Komparse einspringen. So jetzt auch in Mörlenbach. Drei Tage lang war „Hollywood“ zu Gast im Odenwald: Im Evangelischen Gemeindehaus stand die Verfilmung des „Vaterunsers“ an. Regie führten die Kinder, die an den Kinderbibeltagen (KiBiTa) teilnahmen, sowie einige Konfirmanden, die die drei Tage währende Aktion für ihr Konfi-Praktikum nutzten.

Mit Playmobil-Figuren vor allem aus den History-Serien stellten die Kinder und Jugendlichen passend zu den Bitten des „Vaterunser“-Gebets verschiedene Bibel-Geschichten nach und hielten die Szenen mit Smartphone-Kameras im Bild fest. Die Bitte „unser tägliches Brot gib uns heute“ beispielweise wurde mit dem Bericht von der Speisung der Fünftausend, also der „wundersame Brotvermehrung“, illustriert. Bild für Bild wurde festgehalten, wie Jesus am See Genezareth mit augenscheinlich fünf Broten und zwei Fischen 5000 Menschen verpflegte und wie die Jünger anschließend zwölf Körbe brauchten, um die Reste einzusammeln.

Eine speziell für solche filmischen Aufgaben entwickelte Smartphone-App setzte die Bilder anschließend – ähnlich einem Daumen-Kino – zu einem Leinwandstreifen zusammen. Stop-Motion-Technik, so wird das Verfahren genannt, bei der eine Illusion von Bewegung erzeugt wird, indem einzelne Bilder von unbewegten Motiven aufgenommen und anschließend aneinandergereiht werden.

Die Idee dazu, ein biblisches Thema so anzugehen, hatten Katrin Helwig, Referentin für Medienbildung des Evangelischen Dekanats Bergstraße, sowie Maren Fischer, Mitglied des Dekanatssynodalvorstands und des Mörlenbacher Kirchenvorstands. Mit ihrem Konzept wiederum rannten sie bei Anke Thürigen die vielzitierten offenen Türen ein: Die Gemeindepädagogin der Protestanten im Vorderen Weschnitztal organisiert die Kinderbibeltage als Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirchengemeinden Birkenau, Mörlenbach und Reisen. Die nötigen Smartphones steuerte Edith Zapf, Gemeindepädagogin von „Evangelisch in Heppenheim“, zu der Kreativ-Aktion bei.

Als Anregung für die jungen Teilnehmenden hatte Anke Thürigen die „Vaterunser“-Motive eines sogenannten „Kamishibai“ – eines „Papiertheaters“ - mitgebracht. Gemeinsam erarbeitete die Gemeindepädagogin mit den Mädchen und Jungen zunächst die biblischen Geschichten. Die „Story“ von der Arche Noah war dabei allen Kindern bereits ein Begriff, aber der Turmbau zu Babel beispielsweise war eher unbekannt.

So oder so: Die Umsetzung in Filmszenen inklusive des Kulissenbaus sorgten für eine besonders intensive Auseinandersetzung mit den biblischen Geschichten, „diese Erzählungen werden die Kinder nicht mehr vergessen“, ist sich Anke Thürigen sicher. Abgerundet wurden die Kinderbibeltag am Ende mit einem kleinen Familiengottesdienst, in dessen Mittelpunkt dann der selbst produzierte „Vaterunser“-Trickfilm stand.

Das KiBiTa-Duo Thürigen/Helwig wurde in den drei Tagen durch Felix Meyer verstärkt, der beim Evangelischen Dekanat Bergstraße ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) macht, sowie durch Anna Großinsky und Benjamin Metzger, die ehrenamtlich mitarbeiteten.

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