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Jugendliche für den Kirchenvorstand

Von der Kinderstunde zur Gemeindeleitung

H.Dahl/bbiewBeedenkirchen im Zeitraffer: Emma 2011 in der Kinderstunde und 2021 Jugendvertreterin im Kirchenvorstand

Bei den Kirchenvorstandswahlen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau können auch Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren gewählt werden. Im Evangelischen Dekanat Bergstraße wollen mit Beedenkirchen, Bickenbach, Bürstadt, Bobstadt, Gadernheim, Hofheim, Hüttenfeld, Reichenbach und der Viernheimer Auferstehungsgemeinde neun von 44 Gemeinden junge Menschen für die Arbeit im Kirchenvorstand gewinnen.

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Einer der Kandidaten ist der 16jährige Dominik Barenbrügge. Er geht in die 10. Klasse der Alexander-von-Humboldtschule in Viernheim und möchte sich aktiv in die Gemeindearbeit einbringen. „Ich habe mein Berufspraktikum bei Pfarrer Markus Eichler in der Auferstehungsgemeinde gemacht. Das hat mir nicht nur einen Einblick in die Arbeit ermöglicht, es hat mir auch richtig Spaß gemacht“, sagt der Gymnasiast, der sich durchaus vorstellen kann später Theologie oder Religionspädagogik zu studieren. Sollte er in den Kirchenvorstand gewählt werden, will er sich insbesondere für die Interessen der Jugend einsetzen. „Eine Kirchengemeinde kann durch die Impulse der Jugend nur profitieren und wachsen“, betont Dominik.

Große Offenheit im KV

Sein Pfarrer Markus Eichler äußert sich sehrt zufrieden, dass unten den Kandidaten und Kandidatinnen für die Wahl des Kirchenvorstands alle Altersgruppen vertreten seien und betont: „Im Kirchenvorstand gibt es eine große Offenheit, die Stimme der Jugend zu hören.“ Das Leitungsgremium der Gemeinde will nach Angaben des Pfarrers auch jugendfreundlich tagen. „Bislang dauern unsere Sitzungen von 19.30 Uhr bis maximal 22 Uhr. Wir sind da relativ diszipliniert. Und wenn Dominik am nächsten Tag eine Klassenarbeit schreibt, kann er selbstverständlich auch früher gehen.“ Doch erst einmal muss der 16jährige auch gewählt werden. Für die zehn Sitze im Kirchenvorstand gibt es zwölf Bewerbungen.

Keine Scheu vor "alten Hasen"

Gleich zwei jugendliche Kandidatinnen gibt es in der Kirchengemeinde Beedenkirchen im Lautertal. Emma Ross und Alina Leininger haben nach eigenen Angaben keine Scheu vor den „alten Hasen“ im Kirchenvorstand. „Ob ich als einzige Jugendliche kandidiert hätte, weiß ich nicht. Aber wir sind ja zu zweit. Da können wir uns gegenseitig stützen“, sagt Emma. Auf die Frage nach ihrer Motivation, gibt die 15jährige eine erstaunliche Antwort: „Ich möchte der Gemeinde etwas zurückgeben.“ Sie sei, seit sie denken kann, mit der Gemeinde verbunden: von der Kinderstunde über den Konfi-Unterricht bis zum gemeinsamen Singen im Chor oder auch bei den Bed-Kids, ein Ensemble von vier Jugendlichen, die eigene Pop-Lieder einstudiert und damit auch schon bei einem Musikwettbewerb erfolgreich war.

Stimme der Jugend hören

Beedenkirchens Pfarrer Reinald Engelbrecht hat bereits gute Erfahrungen mit Jugendlichen im Kirchenvorstand gemacht. Bei der letzten Wahl 2015, als erstmals Jugendliche kandidieren konnten, wurden die 14jährige Anna Hechler und die 15jährige Nina Gemmer in den Kirchenvorstand gewählt. „Sie waren interessiert, engagiert und voll integriert. Sie haben den Kontakt zu den Konfis und ehemaligen Konfis gehalten. Anna Hechler kandidiert jetzt erneut“, sagt Pfarrer Engelbrecht und betont: „ Wir haben der Jugend nicht nur eine Stimme gegeben, wir haben diese Stimme auch gehört.“

Nach dem Kirchenrecht haben Jugendliche im Kirchenvorstand Rede- und Antragsrecht, sie können aktiv am Entscheidungsprozess des Leitungsgremiums der Gemeinde mitwirken, bekommen wie alle anderen sämtliche Unterlagen, aber erst mit Volljährigkeit auch das Stimmrecht. Die Amtsperiode des Kirchenvorstands dauert sechs Jahre.

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