Orgelkonzert in der vollen Bergkirche Auerbach
„Filmmusik und Klassikhits“: Klanggewalt und Gänsehaut
© Veranstalter
Unser Bild zeigt die Akteure des Konzerts „Filmmusik und Klassikhits“: (v.l.) Sebastian Meyer (Beleuchtung), Jens Braun (Orgel), Eva-Maria Dreizler (Orgel, Oboe, Englischhorn), Jens Vahldiek (Schlagzeug) und Simon Jährling (Basstrommel).
22.10.2025
mr
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Unter dem Titel „Filmmusik und Klassikhits“ entführten Eva-Maria Dreizler (Orgel, Oboe, Englischhorn) und Jens Braun (Orgel) ihr Publikum auf eine musikalische Reise zwischen Kino und Konzertsaal.
Frau Dreizler bot im ersten Teil des Konzerts beliebte Stücke aus der klassischen Musik, im zweiten Teil präsentierte Herr Braun bekannte Themen aus Filmklassikern – ein Programm, das für jeden Geschmack etwas bereithielt. Mit ihrer kurzweiligen Moderation zwischen den Stücken lockerten die Musizierenden den 90-minütigen Konzertabend mit interessanten und humorvollen Anmerkungen auf.
Für zusätzliche Klangfarben und Atmosphäre sorgten die Schlagzeuger Jens Vahldiek und Simon Jährling vom Musikzug Starkenburg, die ein exzellentes Rhythmusgefühl bewiesen. Das i-Tüpfelchen schließlich lieferte der Beleuchter Sebastian Meyer (Firma Meyers Blechbichse), dem es in faszinierender Weise gelang, die Wirkung der Musik durch dem jeweiligen Stück angepasste LED-Wandinstallationen zu verstärken. So wurde das Konzert ein Fest für fast alle Sinne.
Schon die ersten Töne ließen die besondere Atmosphäre des Abends spüren, als Eva-Maria Dreizler mit der „Königin von Saba“ aus Händels Oper „Salomon“ begann: Die mächtige Kirchenorgel verwandelte sich in ein regelrechtes Orchesterinstrument, das von zarten, schwebenden Klängen bis zu monumentalen Klangwänden alles zu bieten hatte. Ein weiterer Höhepunkt war die präzise gespielte berühmte d-moll-Toccata und ihre mitreißende Fuge von Johann Sebastian Bach (BWV 565). Hier waren die Zuhörer nicht nur höchst konzentriert, sondern genossen die wohligen Schauer der dämonisch wirkenden Klangkaskaden des Stücks.
Ein weiter Höhepunkt in Frau Dreizlers Part waren Ausschnitte aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saints, in denen die Eigenschaften der Tiere (Elefant, Schwan) auf lautmalerische Weise eindrucksvoll durch die Orgel und die passende Lichtinstallation erlebbar wurden. An der Oboe zeigte Eva-Maria Dreizler beim besinnlichen Adagio aus dem berühmten Oboenkonzert von Alessandro Marcello, dass ihr musikalisches Talent weit über die Orgeltasten hinausgeht. Beim majestätisch klingenden Marsch No. 1 aus Edward Elgars „Pomp and Circumstance“, transkribiert für Orgel zu 4 Händen, begleitet von den Schlagzeugern, erlebten die Anwesenden schließlich ein gewaltiges Klangerlebnis, gekrönt durch die berühmte Melodie „Land of Hope and Glory“.
Im anschließenden Teil des Konzerts bewies Jens Braun sein Können mit bekannten filmmusikalischen Kostbarkeiten, die wiederum durch die Schlagzeuger verstärkt wurden. Nach dem melancholischen Thema aus John Williams Musik zu „Schindlers Liste“ begeisterte er mit einem spannenden Potpourri der bekanntesten Melodien aus der „Star Wars“-Trilogie, ebenfalls von John Williams, dem wohl erfolgreichsten Filmkomponisten aller Zeiten. Auf besonderen Anklang traf schließlich die spritzige Orgelversion des berühmten Hits von „Queen“: „Bohemian Rhapsody“ und das Highlight „No time for Caution“ aus dem Film Interstellar“, das original für Orgel komponiert wurde.
Das Publikum zeigte sich sichtlich bewegt und spendete begeisterten Applaus. Viele Besucher äußerten sich im Anschluss beeindruckt von der Vielseitigkeit des Instruments und der Ausdruckskraft der Interpretationen. „So habe ich die Orgel noch nie erlebt – das war pure Gänsehaut“, schwärmte eine Zuhörerin.
Mit minutenlangem Beifall dankte das Publikum den Organisten, Schlagzeugern und dem Beleuchter für einen unvergesslichen Konzertabend. Erst nach zwei Zugaben – einem Solo der Schlagzeuger und dann der berühmten Erkennungsmelodie der James-Bond-Filme, gesetzt für Englischhorn, Orgel und Schlagzeug - endete der musikalische Streifzug durch die Film- und Musikgeschichte.
Das Konzert bewies eindrucksvoll, dass die Orgel – oft als „Königin der Instrumente“ bezeichnet – auch jenseits klassischer Kirchenmusik begeistern kann.
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