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Verabschiedung von Karl Hans Geil

Gemeindeengel will er bleiben

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Der stellvertretende Dekan des Evangelischen Dekanats Bergstraße Karl Hans Geil geht in den Ruhestand. Die Starkenburger Pröpstin Karin Held wird ihn am 31. Oktober, dem Reformationstag, in der Lampertheimer Domkirche verabschieden und von seinem Amt entpflichten.

bbiewKael Hans Geil: „Gemeindeengel ist ein Ehrenamt und das will ich auch im Ruhestand ausüben."

Karl Hans Geil war von 1984 an 20 Jahre Pfarrer der Lampertheimer Lukasgemeinde. 2004 wurde er zum Dekan des Dekanats Ried gewählt. Dieses Amt übte er bis zur Auflösung des Dekanats Ende 2018 aus. Zehn Gemeinden aus dem südlichen Ried wurden ins Bergsträßer Dekanat eingegliedert, die nördlichen in das Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim. Die Synode des Dekanats Bergstraße wählte Karl Hans Geil daraufhin mit einer einzigen Gegenstimme zum stellvertretenden Dekan. In seiner Bewerbungsrede sagte der damals 62jährige: „Sie haben die Gewähr, dass sie mich nicht für eine Ewigkeit wählen.“

Einer, der die Ärmel hochkrempelt

In den drei Dienstjahren als stellvertretender Dekan war er unter anderem für die Bereiche Diakonie, Kirchenmusik, Lektorinnen und Prädikanten, Pfarramtsübergaben und Emeriti (Ruhestandspfarrer) zuständig. Mit der zweiten Hälfte seines Dienstes übernahm er Vertretungsdienste als Gemeindepfarrer im Odenwald und im Ried. Ob als Pfarrer oder als Dekan, Karl Hans Geil gilt als Macher, der anpackt und wenn nötig, auch die Ärmel hochkrempelt. Ein Beispiel von vielen: er ist einer der so genannten Gemeindeengel in Lampertheim. Diese Engel greifen zu Spaten, Hacke, Schaufel und Werkzeug, reparieren, bessern aus oder bringen Spielgeräte in den evangelischen Kitas auf Vordermann. „Gemeindeengel ist ein Ehrenamt und das will ich auch im Ruhestand ausüben“, betont der 65jährige, der nach seinem Theologieexamen sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pfarrer, in Guntersblum absolviert hatte.

Diakonie und Kirchenmusik

Zu seinen Schwerpunkten in Gemeinde wie Dekanat gehört die diakonische Arbeit. In Lampertheim war er maßgeblich an der Gründung der Tafel beteiligt. Er setzte sich für die Einrichtung einer Eheberatungsstelle, die sich als Pilot- und Vorzeigeprojekt entpuppte. Als Pfarrer engagierte er sich für die Seniorenfreizeiten. „Etwa ein Drittel der Menschen, die diese Freizeiten nutzen, hätten sich einen Urlaub nicht leisten können“, erklärt er. Sein Credo: Teilhabe ermöglichen, miteinander kooperieren und sich mit anderen vernetzen. Er selbst sieht sich dabei nicht allein in der Verantwortung für Kirche und Gemeinde, sondern auch für das Gemeinwesen. 

Neben Diakonie hält der scheidende stellvertretende Dekan auch die Kirchenmusik für unverzichtbar. In seiner Dienstzeit als Gemeindepfarrer wurde die Kantorei in Lampertheim gegründet, eine neue Orgel, die „große Blaue“ in der Domkirche installiert und die Kirchenmusik erlebte einen beispiellosen Aufschwung. Zu Konzerten in der Domkirche kommen heute Besucher aus Nah und Fern. Er selbst will im Ruhestand weiterhin in der Kantorei singen. „Eine Kirche voller Musik ist einfach schön.

Bibel und Wein

Wenn Karl Hans Geil berichtet, dass er zu Spitzenzeiten einst 124 Jugendliche konfirmiert, 14 Taufen an einem Sonntag oder fünf Trauungen an einem Samstag durchgeführt habe, klingt das nach parrdienstlicher „Schwerstarbeit“. Doch der 65jährige ist auch ein Genussmensch. Unvergesslich seine Ausführungen zum Thema „Bibel und Wein“. Bei diesen Veranstaltungen, bei denen natürlich auch  - in Maßen - Wein verkostet wurde, erinnerte er daran, dass der erste Winzer in der Kulturgeschichte Noah gewesen sei. Was hat er laut Bibel nach der Sintflut als Erstes gemacht? „Noah aber fing an und ward ein Ackermann und pflanzte Weinberge.“ (1. Mose 9,20)

Karl Hans Geil sieht sich als Team-Player. „Ich habe es immer genossen, Kolleginnen und Kollegen um mich zu haben“, sagt er rückblickend. Die größte Gefahr für Pfarrerinnen und Pfarrer sei Vereinsamung. Auch deshalb halte er es für wichtig, dass die einzelnen Kirchengemeinden unter sich Nachbarschaften bilden mit der Möglichkeit zum Austausch und  der gegenseitigen Unterstützung.

Detaillierte Pläne für den Ruhestand hat er mit Ausnahme seiner Tätigkeit als Gemeindeengel und Chorsänger nicht. „Ich lasse das alles auf mich zukommen.“ Aber wer ihn kennt, wird sich nicht wundern, dass er hin und wieder vertretungsweise auf der Kanzel zu sehen und zu hören sein wird.

Am 31. Oktober wird Karl Hans Geil verabschiedet. Der Gottesdienst in der Domkirche Lampertheim, an dem auch Dekan Arno Kreh mitwirken wird, beginnt um 10 Uhr. Im Anschluss lädt das Evangelische Dekanat zu einem Empfang ein.

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