Ausstrahlung am 26. August
ZDF-Reportagereihe „37 Grad“ drehte im „Smartphone-Café“
© Michael Ränker
17.08.2025
mr
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Die Frage „Digital abgehängt?“ ist der Titel einer Fernsehsendung, bei der die Veranstaltungsreihe „Smartphone-Café“ des Evangelischen Dekanats Bergstraße im März dieses Jahres sozusagen zum „Filmset“ - also zum Drehort - wurde. Jetzt wird die Produktion, die im Rahmen der Reportagereihe „37 Grad“ entstanden ist, ausgestrahlt: Am 26. August, Dienstag, läuft der Film von Sabine Jainski und Ilona Kalmbach („competent filmproduktion“) um 22.15 Uhr im ZDF und steht dann auch in der Mediathek des Senders zur Verfügung.
Zum Inhalt heißt es in einer Pressemitteilung: „Das Smartphone ist unverzichtbarer Begleiter im Alltag geworden. Immer mehr Dienstleistungen gibt es nur noch digital: Fahrkarten buchen, Pakete abholen, Arzttermine vereinbaren, Überweisungen bei der Bank, Navigation und Nachrichten. Doch wie geht es den Menschen, die damit nicht klarkommen? Wer wird abgehängt, wenn man das Leben nicht mehr analog organisieren kann?“
Die „37 Grad“-Reportage „Digital abgehängt?“ porträtiert vor diesem Hintergrund drei Menschen, unter anderem die 86-jährige Eva: „Sie will sich ein Senioren-Handy kaufen, weil sie die Tasten so schlecht trifft. Gemeinsam mit ihrer Enkelin versucht sie mit aller Kraft, das neue Gerät zu meistern. Sie weiß: Das ist ihre Chance, selbstständig zu bleiben, wenn sie mal nicht mehr Auto fahren kann.“
Dabei besucht Eva auch das „Smartphone-Café“ des Evangelischen Dekanats Bergstraße, das Katrin Helwig, Referentin für Digitale Medienbildung, seit einigen Jahren anbietet und das zum Zeitpunkt der Dreharbeiten im Evangelischen Gemeindehaus Bickenbach stattfand. Mit diesem Angebot wendet sich Frau Helwig an Nutzerinnen und Nutzer ab dem 55. Lebensjahr, denen sie Einblicke in die Welt der Handys eröffnet. Das „Smartphone-Café“ bietet dabei Raum für Fragen und zum Austausch sowie die Möglichkeit, das eigene Smartphone auszuprobieren und einzustellen.
Denn die Expertin für Digitale Medienbildung weiß: „Studien zufolge ist die sogenannte ,Generation 55plus‘ im Vergleich zu anderen Altersgruppen weniger medienkompetent und somit durchaus gesellschaftlich benachteiligt.“ Über die Klärung technischer Fragen hinaus möchte Katrin Helwig mit dem Projekt des Evangelischen Dekanats Bergstraße zu mehr Teilhabe und Partizipation beitragen.
Eine weitere Protagonistin der „37 Grad“-Reportage „Digital abgehängt?“ ist Sabine (57), von der es heißt: „Sie war in der Corona-Pandemie eine Heldin des Alltags. Als Krankenschwester arbeitete sie auf der Isolierstation, als Dozentin unterrichtete sie Palliative Care. Sie kann sehr gut mit Menschen umgehen. Doch im Digitalen kämpft sie mit der Packstation, mit dem Online-Banking, mit der App für Rabatte in der Drogerie...“
Porträtiert wird auch Stephan (57): „Er ist seit 30 Jahren durch eine Krankheit stark sehbehindert. Für ihn ist das Smartphone ein unverzichtbares Hilfsmittel im Alltag: Es liest ihm alles vor, was er nicht sehen kann. Er lässt sich beim Einkauf Produkte beschreiben oder Fotos in einer Ausstellung, er navigiert mit fünf verschiedenen Apps durch die Stadt. Doch er scheitert ganz oft daran, dass Apps, Webseiten und PDF-Dokumente nicht barrierefrei programmiert sind. Man muss sehen können, um sie richtig zu nutzen. Blinde, Sehbehinderte und ältere Menschen sind damit ausgeschlossen.“
Abschließend schreiben die Filmemacherinnen Sabine Jainski und Ilona Kalmbach: „Der Zugang zum Internet ist seit 2016 offiziell ein Menschenrecht. Doch vier Prozent der Deutschen unter 75 waren noch nie online. Ab 80 Jahren nutzt nur ein gutes Drittel das Internet. Der ,digitale Graben‘ spaltet die Bevölkerung. Deshalb fordern Initiativen wie ,Digitalcourage‘, das Recht auf ein analoges Leben in der Verfassung zu verankern.“
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