Evangelische Frauen
Maybe Baby – Will ich ein Kind?
© Pixabay / Pexels13.06.2024 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
© Evangelische FrauenMaybe Baby – Will ich ein Kind? Mit Workshops, Podiumsdiskussionen und einer Kampagne auf Social Media bietet der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau Menschen die Möglichkeit, sich intensiv mit der Frage „Will ich ein Kind?“ zu beschäftigen.Ein Jahr, eine Mission: Ab September bietet der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau mit dem Projekt Maybe Baby verschiedene Seminare und Veranstaltungen an, die es Menschen ermöglichen, sich mit der Frage „Will ich ein Kind?“ zu beschäftigen: professionell begleitet und im Austausch mit Menschen in der gleichen Situation. Denn gerade FLINTA* – also Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen – stehen in der Frage nach einer potenziellen Mutterschaft ziemlich unter Druck: Zum einen hat Elternschaft oft eine Mehrfachbelastung zur Folge. Zum anderen ist der gesellschaftliche Blick auf Mutterschaft immer noch stark von dem Verständnis geprägt, dass es sich dabei um die Erfüllung des Frau*seins handelt. Das Zurückgehen der normierenden Kräfte hinsichtlich der eigenen Lebensgestaltung und die immer noch bestehende Unvereinbarkeit von Familie und Beruf führen dazu, dass Mutter- bzw. Elternschaft keine Selbstverständlichkeit ist, sondern oftmals ein bewusster Aushandlungsprozess.
„Das Spannungsfeld ist enorm“, sagt Sarah Eßel, Referentin Frauenarbeit im Landesverband. „Neugierige Fragen oder die Angst, die Erwartungen der eigenen Eltern zu enttäuschen, machen die Situation nicht gerade leichter. Mit unserem Projekt Maybe Baby wollen wir FLINTA* während ihres Entscheidungsprozesses bewusst einen geschützten, ergebnisoffenen Raum und Unterstützung anbieten.“
Die Angebote umfassen Workshops, Talkformate und zwei Materialpakete zum Umsetzen eigener Veranstaltungen:
- Im Auftakt-Talk „Mutter?!“ geht es um verschiedene Sichtweisen auf Mutterschaft und die damit verbundenen Erwartungen: Wo kommt unser Mutterbild eigentlich her, warum hadern manche Menschen damit, wenn sie vor allem als Mutter wahrgenommen werden und was spricht – bei aller kritischen Dekonstruktion – trotzdem dafür, sich bewusst als Mutter zu bezeichnen? Diesen und anderen Fragen geht die virtuelle Podiumsdiskussion nach, die zugleich den Auftakt des Projekts bildet.
- Den eigenen Gefühlen nachspüren und Visionen für ein Leben mit oder ohne Kind entwickeln: Im Workshop „Will ich ein Kind?“ stellen sich die Teilnehmenden auch unbequemen Fragen und entwickeln, angeleitet von einer professionellen Referentin, ihre ganz individuellen Antworten.
- Von Wünschen und Vorbildern: Das Veranstaltungskonzept „Die Träume anderer Leute“ bietet Material für eine eigene Veranstaltung, die zum Träumen einlädt, zum Ideen spinnen und Phantasieren abseits von den ausgetrampelten Pfaden der standardisierten Möglichkeiten für ein Frauen*leben. Es ist konzipiert für FLINTA* ohne Kinder jeden Alters, die Lust auf gute Gespräche haben.
- Braucht es ein Kind, um glücklich zu sein? Unser zweites Veranstaltungskonzept „Die Mutter aller Fragen“ für eine Veranstaltung auf Dekanats- oder Gemeindeebene bringt die Generationen miteinander ins Gespräch: Welche Gedanken bewegen Frauen*, die sich noch nicht sicher sind, ob Mutterschaft der richtige Weg für sie ist? Warum ist die Frage „Wann ist es denn bei dir so weit?“ eigentlich so unangenehm? Und war sie das vielleicht auch schon vor zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig Jahren?
Brauche ich unbedingt Enkelkinder, damit mein Lebenskonzept Bestätigung erfährt? Fragen über Fragen, die die Teilnehmenden sich gegenseitig stellen werden: Frauen* mit Kindern, Frauen* ohne Kinder, Frauen*, die alles noch vor sich haben und die, die ihren Weg schon lange gehen. - Equal Care und gleichberechtigte Elternschaft: Was macht eine gerechte Aufteilung der Fürsorgearbeit aus? Wie können wir das als Paar gut miteinander gestalten – schon bevor wir uns für oder gegen Kinder entscheiden? Und das dann durchziehen? Im Workshop „Beste Voraussetzungen: Equal Care“ werden wir uns über unsere eigenen Vorstellungen klar, machen uns Hürden und Stolpersteine bewusst und entwickeln ganz konkrete Hilfestellungen für eine gerechte Verteilung der Care-Arbeit.
- Zum Abschluss wollen wir im Podiums-Talk „Eltern?!“ einen Blick auf verschiedene Formen von Elternschaft werfen: Was macht Elternschaft aus? Wie kann sie aussehen? Welche Modelle gibt es und wie ist die rechtliche Situation? Ein spannender Online-Talk mit spannenden Gäst*innen zu queeren und alternativen Perspektiven auf Elternschaft.
Begleitet wird das Veranstaltungsangebot von einer Social Media-Kampagne zum Thema Elternschaft auf Instagram (@efhn_ev), auch das Journal überMut des Verbands greift viele unterschiedliche Perspektiven dazu auf. Termine und Anmeldemöglichkeiten zu den Angeboten sowie weitere Informationen zum Projekt gibt es auf www.evangelischefrauen.de/maybebaby
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