„Wir haben einiges erreicht“
Verabschiedung eines Netzwerkers
Ev. Gemeinde19.05.2021 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Ev. GemeindePfarrer Hans-Peter RabenauDer 61jährige ist seit Februar 1997 in Jugenheim tätig. Dabei habe er, wie er betont, insbesondere die Vielfalt des Pfarrberufs geschätzt. In den vergangenen sechs Jahren engagierte er sich für das Gemeindenetz Nördliche Bergstraße, zu dem sich die Kirchengemeinden Alsbach, Jugenheim, Ober-Beerbach und Zwingenberg zusammengeschlossen hatten. „Wir haben einiges erreicht, zuletzt ein Gottesdienstmodell mit neuen Gottesdienstzeiten, sodass zwei Pfarrpersonen an einem normalen Sonntag vier Gottesdienste im Netz abdecken können. Auch die gemeinsame Homepage, die von zwei der vier Gemeinden inzwischen als einzige Homepage genutzt wird, ist ein Erfolg. Ich hätte mir noch eine intensivere Zusammenarbeit der Gemeinden gewünscht“, sagt Hans-Peter Rabenau.
Zusammenwachsen braucht Zeit
Einzelne Gemeinden könnten besondere Schwerpunkte etwa in der Kirchenmusik oder der Kinder- und Jugendarbeit für das gesamte Gemeindenetz setzen. Aber diese gemeindeübergreifende Zusammenarbeit sei halt noch auf dem Weg und andere Kooperationen hätten gezeigt, dass es viel Zeit zum Zusammenwachsen brauche. Erschwert worden sei die Zusammenarbeit durch Vakanzen und Wechsel von Pfarrerinnen und Pfarrer in Alsbach und Zwingenberg. „Die Entwicklung des Gemeindenetzes erfordert ohnehin einen großen zeitlichen Zusatzaufwand für Gespräche und Planungen. Da ist eine fehlende personelle Kontinuität natürlich besonders belastend“, so Pfarrer Rabenau, der einige Jahre als Mitglied des Dekanatssynodalvorstands auch Verantwortung für das Bergsträßer Dekanat trug.
Vermissen werde er die zahlreichen Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen sowie den Menschen in der Gemeinde und im Gemeindenetz. „Die Kontakte werden sicher nicht abreißen, aber weniger werden. Ich freue mich darauf, bald mehr Zeit zu haben für Dinge, die ich bisher vernachlässigen musste. Vor allem möchte ich handwerklich mehr tätig sein können“, meint der scheidende Pfarrer, der in Jugenheim wohnen bleiben wird. Er weiß aber auch ganz genau, was er im Ruhestand nicht vermissen wird. „Das Gefühl letztlich für alle Belange in der Gemeinde die Verantwortung zu tragen. Ständige Strukturreformen in unterschiedlicher Art und Weise. Oder auch die Ballung von Gottesdiensten an hohen Feiertagen.“
Keine Vakanz in Jugenheim
Aus dem kirchlichen Arbeitsfeld will er sich als Pfarrer im Ruhestand ein Jahr lang ein ganzes Stück weit zurückziehen. Das Feld in Jugenheim ist auch gut bestellt. Eine Vakanz gibt es nicht. Pfarrerin Miriam Fleischhacker und Pfarrer Christoph Kahlert, die sich die Pfarrstelle teilen, sind bereits in Jugenheim tätig. Für die Zukunft der evangelischen Kirche wünscht sich Pfarrer Rabenau, dass es ihr gelingen möge, nah bei den Menschen zu sein, vor allem auch bei jungen Menschen und Familien. „Ich hoffe zudem, dass irgendwann die ganzen Strukturdebatten an Bedeutung verlieren und dass die Kirche ihren Beitrag leisten kann, damit unsere Gesellschaft die großen Umwälzungen bewältigt, die zur Abmilderung der Klimakatastrophe in den nächsten Jahren auf uns zukommen werden.“
Vor seiner Tätigkeit in Jugenheim war Hans-Peter Rabenau von 1988 bis 1997 Pfarrer in Alpenrod im Westerwald. Evangelische Theologie studierte er in Mainz und Heidelberg. Sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pfarrer, absolvierte er in der Darmstädter Matthäusgemeinde.
Pröpstin Held wird Pfarrer Rabenau am 30. Mai von seinem Dienst entpflichten. Der Gottesdienst in der Jugenheimer Bergkirche, an dem auch Dekan Arno Kreh mitwirken wird, beginnt um 15 Uhr.
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