Notfallseelsorge: Neuer Ausbildungskurs
126mal Erste Hilfe für die Seele
Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen01.02.2022 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das geht aus der neuen Einsatzstatistik 2021 hervor, die die Leiterin der Notfallseelsorge, Pfarrerin Karin Ritter vorgelegt hat. Demnach wurde die Notfallseesorge mit 36 Einsätzen am häufigsten bei einem plötzlichen Todesfall alarmiert, 22mal nach einem Suizid oder einem Suizidversuch. Unter den 491 betreuten Menschen waren 36 Jugendliche und 19 Kinder bis zum Alter von 14 Jahren. Der längste Einsatz dauerte fast sechs Stunden. Häufigste Einsatzorte waren Bensheim (22), gefolgt von Lampertheim (18) und Viernheim (16).
Bereitschaft rund um die Uhr
Die anhaltenden hohen Einsatzahlen zeigen nach Ansicht von Pfarrerin Ritter, dass die Notfallseelsorge ein fester Bestandteil der Rettungskette ist. „Wir haben eine hohe Akzeptanz und werden automatisch alarmiert. Unsere Teams arbeiten sehr professionell“. Ein Team besteht bei jedem Einsatz mindestens aus zwei Personen. Die Notfallseelsorge ist an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr in Bereitschaft. Aktuell sind mehr als 60 Personen ehrenamtlich aktiv. Sie kommen aus verschiedenen Berufsgruppen.
Ein plötzlicher Todesfall, ein Unglück, das einen nahen Angehörigen betrifft oder das Miterleben eines Unfalls kann nach Angaben der Notfallseelsorge die Betroffenen aus dem seelischen Gleichgewicht bringen und sie nachhaltig verstören. Während der Rettungsdienst Verletzte versorge, kümmere sich die Notfallseelsorge um die psycho-soziale Versorgung von Menschen in seelischer Not. „Notfallseelsorge ist Erste Hilfe für die Seele“, so Karin Ritter.
Die Notfallseelsorge startet im März einen neuen Ausbildungskurs. An vier Wochenenden werden Ehrenamtliche intensiv geschult, damit sie Erste Hilfe für die Seele leisten können. Wer im Team der Notfallseelsorge mitarbeiten möchte, muss zwischen 25 und 65 Jahre alt sowie körperlich und psychisch belastbar sein. Die umfangreiche Ausbildung ist obligatorisch.
Interessenten können sich an die Leiterin der Notfallseelsorge, Pfarrerin Karin Ritter wenden. E-Mail: Karin.Ritter@ekhn.de; Tel.: 06252/673353
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken