Dekanat Bergstraße

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Das Evangelium mit den heutigen Lebensfragen verbinden

30 Jahre Geistliches Wort

bbiewDas Geistliche Wort erschien erstmals am 13. April 1991.

Das Geistliche Wort ist in der Wochenendausgabe des Bergsträßer Anzeigers eine feste Größe. Und das nunmehr seit 30 Jahren. Am 13. April 1991 erschien erstmals ein Text als geistlicher Impuls. Die Überschrift lautete: „Ohne Menschenrechte keinen Frieden“.

Verfasser war der damalige Pfarrer der Heppenheimer Heilig-Geist-Gemeinde, Dirk Römer. Er nahm aktuell Bezug auf den Golfkrieg, der viele Todesopfer forderte auch unter Zivilbevölkerung. Der Irak hatte Kuwait überfallen und annektiert. Eine von den USA angeführte internationale Koalition griff daraufhin den Irak an. Die Hauptstadt Bagdad wurde sieben Wochen bombardiert. „Diejenigen, die vor der heißen Phase des Golfkriegs sagten, daß Krieg mehr zerstört, als er herstellt, haben leider Recht bekommen,“ betonte Pfarrer Römer noch in alter Schreibweise vor der Rechtschreibreform und fragte: „Wo ist Hoffnung in diesen erschreckenden Tagen? Vielleicht darin, dass die ökumenische Bewegung spätestens seit der Weltversammlung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung im vergangenen Jahr in Seoul/Korea gelernt hat, Frieden ohne Menschenrechte gibt es nicht.“

Kirche zeigt Gesicht

Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass eine Tageszeitung ein geistliches Wort veröffentlicht? Nach den Erinnerung von Dirk Römer, der damals auch Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Dekanats war, hatte der damalige BA-Chefredakteur Karl-Heinz Schlitt an einer Dekanatskonferenz teilgenommen, die in der Heilig-Geist-Gemeinde stattfand. „Uns ging es damals darum, dass wir als Kirche Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen wollten und dieses Gesicht wollten wir auch in der Tageszeitung herausstellen“, erläutert der heute in Lorsch im Ruhestand lebende Pfarrer.

Mehr als nur einen Blick auf die Sterne

Der heute für das Geistliche Wort zuständige BA-Redakteur, Michael Ränker hat noch eine weitere Erinnerung. „1990 hatten wir einen Redaktionsworkshop, bei dem wir Vorschläge gesammelt haben, wie das Produkt Tageszeitung um weitere Inhalte ergänzt werden kann. Ich war damals Volontär - in Zwingenberg gerade zum Kirchenvorsteher gewählt - und habe den Vorschlag gemacht, dass wir als Gegenpol zum Horoskop, das wie selbstverständlich zum Inhalt vieler Zeitungen gehört, auch bitteschön etwas für die Christenmenschen unter uns anbieten müssten.“

Nicht abstrakt über die Bibel reden

Statt die Sterne zu deuten, orientieren sich die Autorinnen und Autoren des Geistlichen Worts seit 30 Jahren an der christlichen Botschaft. Für das Angebot ist Dekan Arno Kreh dankbar. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass eine unabhängige Tageszeitung den Kirchen Platz bietet, einen geistlichen Impuls zu veröffentlichen. Wir können damit auch Menschen erreichen, die keine Gottesdienste besuchen können oder wollen. Dies ist nicht nur, aber gerade auch in diesen Pandemiezeiten wichtig. Wir wollen mit dem Geistlichen Wort nicht abstrakt über die Bibel reden, sondern das Evangelium mit den heutigen Lebensfragen verbinden.“

Seit 1991 erscheint das Geistliche Wort von der Evangelischen und der Katholischen Kirche im wöchentlichen Wechsel. Es war offenbar so erfolgreich, dass wenig später das Starkenburger Echo (ehemals Südhessische Post) nachzog und ebenfalls das Geistliche Wort in der Wochenendausgabe veröffentlichte.

Fast ein aktueller Kommentar

Das Geistliche Worts hat oft einen aktuellen Bezug und orientiert sich beispielsweise an der Wochenlosung, dem Kirchenjahr oder einer gesellschaftspolitischen Frage, die Menschen unter den Nägeln brennt. Das erste Geistliche Wort von 1991 liest sich dabei – fast – wie ein aktueller Kommentar. Denn der Golfkrieg verursachte auch Flüchtlingsströme. Dirk Römer, der auch heute noch zu den regelmäßigen Autoren gehört, schrieb damals, dass Jesus Friedensbotschaft sich gerade an Leidtragende und Verfolgte richte. „Die Flüchtlinge vor unserer eigenen Haustür – so paradox das für manche Ohren klingen mag – sind in die weite Welt gesandt und werden seine Zeugen sein. Wo wir auf ihre ohnmächtigen Stimmen hören, hörten wir auch die Stimme dessen, den die Christen als den Gekreuzigten und Auferstandenen bekennen.“

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