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Fürth: Eine Ära geht zu Ende

Andreas Kleeberg wird Pfarrer i.R.

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In Fürth geht eine Ära zu Ende. 28 Jahre war Andreas Kleeberg Pfarrer in der Odenwald-Gemeinde. In wenigen Tagen ist er Pfarrer i.R. - das Kürzel steht für „im Ruhestand“. Die Starkenburger Pröpstin Karin Held wird ihn am kommenden Sonntag (22. Febr.) verabschieden.

bbiewPfarrer Kleeberg: „Ich musste Baumeister sein, aber für Architektur habe mich immer schon interessiert.“

„Ich habe in Fürth eine lebendige Gemeinde vorgefunden“, erinnert sich Pfarrer Kleeberg an seine Anfangsjahre. „Der nahe und der ferne Nächste“ galt dabei als sein Leitmotiv. Er setzte sich dafür ein, dass die Sozialarbeit zum Aushängeschild der evangelischen Kirche vor Ort wurde insbesondere durch die Anbindung der Diakoniestation an die Gemeinde. Deren Arbeit umfasste nicht allein die Betreuung von Alten und Kranken, sondern auch von Aussiedlern und Einwanderern. Mit dem Aufbau der - wie sie Mitte der 80er Jahre hieß - „Dritte-Welt-Gruppe“ wollte er über den eigenen Tellerrand blicken und auf die Not weltweit aufmerksam machen.

Pfarrer, Baumeister, Manager

Ob Jungschar, Jugendgruppe, Schule, Kinderbibelwoche oder Kindergottesdienst –die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat Pfarrer Kleeberg stets besondere Freude gemacht. „Ich habe von Anfang an auch immer gern Religionsunterricht gegeben. Das hat sich bis heute nicht geändert.“ Anderes hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten sehr wohl geändert – aus Sicht des Pfarrers nicht immer zum Guten.

Die Entwicklung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau betrachtet er mit Sorge. Die EKHN habe früher zu den progressivsten Landeskirchen gezählt mit offenen, lebendigen Debatten. Heute werde großer Wert auf Organisation gelegt und viele Verwaltungsaufgaben den Gemeinden aufgetragen mit der Folge, dass die Kirche sich stark um sich selbst drehe. „Ich habe mich auch zum Manager entwickeln müssen, und dadurch weniger Zeit zur Seelsorge gehabt.“ moniert Andreas Kleeberg. Auch die Diakoniestationen haben eine neue Organisationsform bekommen. Das bedeutet für Fürth, dass der Kirchenvorstand zwar noch im Vorstand und dem Zweckverband vertreten ist, doch die Gemeinde ist nicht mehr Träger der Diakoniestation. Dadurch ist sie nach Ansicht des Pfarrers ein Stück weit von der Kirchengemeinde abgehängt worden.

In Fürth hatte Pfarrer Kleeberg im Grunde vor nichts zurückgeschreckt – auch nicht vor den zahlreichen Sanierungen und Umbauten kircheneigener Gebäude. „Ich musste Baumeister sein, aber für Architektur habe ich mich immer schon interessiert.“

In der Ökumene mit der katholischen Schwestergemeinde ist in den Jahrzehnten viel gewachsen. Die katholische und die evangelische Gemeinde in Fürth laden zu gemeinsamen Gottesdiensten ein und es gibt eine ökumenische Bibelwoche.

"Theologie lässt mich nicht los"

Vor seiner Tätigkeit in Fürth war Andreas Kleeberg neun Jahre Gemeindepfarrer in Ortenberg-Gelnhaar im Dekanat Büdingen. Während dieser Zeit wurden auch seine beiden Töchter geboren. Sein Vikariat absolvierte er in der Bensheimer Michaelsgemeinde mit einem anschließenden Spezialpraktikum im Konfessionskundlichen Institut Bensheim. Studiert hatte er in Frankfurt, Heidelberg und Tübingen. „Die Theologie lässt mich auch heute nicht los“, bekennt Pfarrer Kleeberg. Mit seiner Frau wird er in den Schwarzwald in die Nähe von Freudenstadt ziehen. Von dort möchte er einige Vorlesungen an der Theologischen Fakultät in Tübingen besuchen und sich mit dem Projekt „Welt-Ethos“ beschäftigen, das von dem katholischen Theologen Hans Küng begründet wurde. Dabei geht es vor allem um Werte- und Moralvorstellungen, die allen Religionen gemeinsam sind..

Pröpstin Held wird am kommenden Sonntag Pfarrer Kleeberg – wie es in der Kirchenordnung heißt – von seinen Aufgaben entpflichten. Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Fürth, in dem auch Dekan Arno Kreh mitwirken wird, beginnt um 10 Uhr. Im Anschluss lädt die Gemeinde zu einem Empfang ein.

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