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Verabschiedung von Helmut Spindler

Auch im Ruhestand in Bewegung

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Der langjährige Pfarrer der evangelischen Gemeinde Reisen, Helmut Spindler, geht in den Ruhestand. Die Starkenburger Pröpstin Karin Held wird ihn am kommenden Sonntag (15. April) verabschieden.

bbiewPfarrer Spindler will auch im Ruhestand in Bewegung bleiben.

Fast 16 Jahre war Helmut Spindler in Reisen tätig. Er hat sich dabei stets als Pfarrer verstanden, der Präsenz zeigt und stets ansprechbar ist. „Seit den 90er Jahren hat sich schleichend etwas verändert. Pfarrbüros sind mitunter zum Service-Betrieb mit festen Öffnungs- und Sprechzeiten geworden. Ich denke, ein Pfarrer sollte auch unabhängig von Sprechzeiten erreichbar sein“, betont der 63jährige.

Oase der Stille

In bester Erinnerung werden ihm nach eigenen Angaben das Engagement der Ehrenamtlichen in den Gemeinden und die Oase der Stille in Reisen bleiben. Sie wurde 2012 errichtet und besteht aus einem Labyrinth mit sieben Umläufen und einer Sitzrunde. Das Labyrinth hat einen Durchmesser von 18 Metern und eine Weglänge von 278 Metern. „Es ist eine Wohltat für die Seele und wird gut angenommen. Immer wieder begeben sich Gemeinde- und Konfirmandengruppen in die Oase.“

Was zeichnet Christsein aus?

Vor zwei Jahren hatte seine Gemeinde beschlossen, einem Iraner Kirchenasyl zu gewähren, das letztlich erfolgreich beendet wurde. „Wir haben im Kirchenvorstand zuvor  intensiv diskutiert, was Christ sein auszeichnet und ob Christen auch den Konflikt mit dem Staat wagen können. Daraufhin hatten wir uns einhellig für das Kirchenasyl ausgesprochen. Eine solche Diskussion wünsche ich jedem Kirchenvorstand“, so Pfarrer Spindler.

Reisen macht Theater

Die Reisener Kirche hat sich in seiner Dienstzeit immer wieder in ein Theater verwandelt. Der Organist, Prädikant und Leiter des Cherubs-Theater Helmut Kadel führt seine Stücke grundsätzlich zuerst in der evangelischen Kirche Reisen auf. „Wir geben dem Theater die Räumlichkeit und den Freiraum, den es braucht. Eine Zensur findet nicht statt, auch wenn die Stücke mitunter unbequem sind“, sagt Helmut Spindler.

Bevor er Pfarrer in Reisen wurde, war Helmut Spindler von 1984 bis 1994 in Freiensteinau im Dekanat Vogelsberg und danach bis 2002 in Lengfeld im Dekanat Vorderer Odenwald tätig. Dort initiierte er mit Jugendlichen ein Musical-Projekt, das bis heute fortbesteht und das beim Kirchentag in Stuttgart sowie  bei der Expo in Hannover Auftritte hatte. An der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) schätzt der Pfarrer die Offenheit. „Ich wurde nicht eingeengt und konnte meinen Dienst immer frei gestalten.“

Reisen bildet

Neben der Gemeindetätigkeit war Helmut Spindler immer auch der Blick über den Kirchturm hinaus wichtig: In den 90er Jahren beschäftigte er sich mit der Befreiungstheologie und war im Mittelamerika-Arbeitskreis der EKHN aktiv; zu Beginn des neuen Jahrtausends prägte die MusicalFactory-64853 einen Teil seiner Tätigkeiten und seit der Zeit in Reisen organisierte er  Pilgerreisen auf Jakobswegen in Deutschland. Später begleitete er achtmal Gruppen aus der Bergstraße auf Studienfahrten nach Tibet.

Ursprünglich kommt Helmut Spindler aus der Evangelischen Kirche der Pfalz. Dorthin zieht es ihn in seinem neuen Lebensabschnitt zurück. Er will sich in seinem Geburtsort Neuhofen niederlassen, aber sich nicht einfach zur Ruhe setzen. An der Volkshochschule will er als Tai Chi-Lehrer tätig werden. Das ist eine aus einer alten chinesischen Kampfkunst abgeleiteten Bewegungskunst, bei der der Geist den Körper führt. „Für mich ist Tai Chi Meditation in Bewegung, die der Entspannung und der Gesundheit dient“, erklärt der scheidende Pfarrer.

Pröpstin Karin Held wird Helmut Spindler am 15. April von seinem Dienst entpflichten. Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Reisen, an dem auch Dekan Arno Kreh mitwirken wird, beginnt um 10.15 Uhr.

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