Besuchsdienstkurs beendet
Auf das „Abenteuer des Zuhörens“ gut vorbereitet
© Michael RänkerMit einem Gottesdienst wurde jetzt der Besuchsdienstkurs 2023 des Evangelischen Dekanats Bergstraße beendet. Die Absolventinnen haben sich unter der Anleitung von drei Pfarrpersonen in Theorie und Praxis gut auf das „Abenteuer des Zuhörens“ vorbereitet.24.11.2023 mr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Gesprächsführung, hilfreiche Rituale, das Erlernen einer wertschätzenden Grundhaltung, die Gestaltung von Distanz und Nähe in der Begegnung und der Umgang mit Menschen in Zeiten der Krankheit, all das und noch vieles mehr waren Inhalte einer Ausbildung für Ehrenamtliche im Besuchsdienst, die nun zu Ende gegangen ist. Im Frühjahr waren ein Dutzend Teilnehmende auf Einladung des Evangelischen Dekanats Bergstraße und unter Anleitung der Pfarrerinnen Annelie Hesse und Steffi Beckmann sowie ihres Kollegen Klaus-Willi Schmidt gestartet; jetzt feierte man gemeinsam mit einem Gottesdienst in der Hospitalkirche St. Joseph in Bensheim den Abschluss des diesjährigen Besuchsdienstkurses.
Den Gottesdienst hatten die Seelsorgerinnen Annelie Hesse und Steffi Beckmann unter die Überschrift „Vom Abenteuer des Zuhörens“ gestellt, denn in der Tat: Wirkliches Zuhören kann für alle Beteiligten – für den, der zuhört, und auch für den, dem zugehört wird – ein Abenteuer sein. „In einer Welt, in der es vor allem darauf ankommt, sich gut zu präsentieren, da spielt das Zuhören häufig eine untergeordnete Rolle“, so Pfarrerin Annelie Hesse in ihrer kurzen Predigt: „Die Menschen wollen eher von sich selbst sprechen, als zuhören.“
Man weiß nie, was einen erwartet
Und so sei das „richtige Zuhören“ vielleicht eines der letzten Abenteuer, das es gibt: „Man weiß nie, was da kommt, es kann um die Liebe gehen, oder um den Tod oder um was auch immer.“ Die Teilnehmenden des jüngsten Besuchsdienstkurses indessen „sind nun hoffentlich gut vorbereitet auf das ,Abenteuer des Zuhörens‘“, wünschte sich das Pfarrerinnen-Duo Hesse/Beckmann für ihre Gruppe und segnete die Teilnehmenden für ihren Dienst.
Geschult wurden die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Dienst in Krankenhäusern, in Pflegeheimen oder in den Kirchengemeinden. 25 Frauen und Männer hatten auf die Mitte Februar veröffentlichte Ausschreibung der Kursleitung reagiert. Nach einem unverbindlichen Informationsabend und einem Bewerbungsgespräch entstand dann die Kursgruppe von zwölf Personen, die sich – inklusive einer längeren Sommerpause – nun bis Oktober über zehn Abende hinweg trafen.
"Neustarter" und Erfahrene
Unter den Teilnehmenden waren „Neustarter“, die bis dato noch nicht im Besuchsdienst tätig waren, aber auch Menschen mit Vorerfahrungen, zum Beispiel „Grüne Damen“, die sich schon als ehrenamtlich Tätige in der stationären Gesundheits- und Krankenpflege engagieren, unter anderem im Kreiskrankenhaus Heppenheim. Nach einer Grundeinführung im ersten Teil des Kurses wurden sie dann vorbereitet auf erste Praxiseinsätze, die im zweiten Teil des Kurses gemeinsam reflektiert wurden.
Am Ende der Ausbildung haben die Teilnehmenden nun nicht nur etwas für sich persönlich getan, sondern sie verfügen auch über das nötige Rüstzeug für den Dienst an Menschen in schwierigen Lebenssituationen – und damit zeigen die Ehrenamtlichen im Zusammenspiel mit den Hauptamtlichen in den Gemeinden eine lebendige Präsenz und praktische Nächstenliebe: Menschen zu besuchen, die aus ihrem gewohnten Leben herausgerissen wurden, besondere Belastungen tragen müssen oder einsam sind, gehört schließlich von Anbeginn zu den Aufgaben christlicher Gemeinschaften.
Neues "Schnupperangebot"
Übrigens: Wer Interesse an seelsorgerlicher Gesprächsführung hat, der kann sich Pfarrer Klaus-Willi Schmidt für einen unverbindlichen „Schnupperankurs“ anmelden. Das Angebot wendet sich an alle, die Interesse an der seelsorgerlichen Begleitung von Menschen haben - zum Beispiel im gemeindlichen Besuchsdienst, im Rahmen der Altenheimseelsorge, beim Besuchsdienst in Krankenhäusern, beim Einsatz in der Notfallseelsorge, etc. -, die sich aber noch unsicher sind, ob sie sich dies zutrauen dürfen oder können.
An drei Werktagen soll der Kurs im 14-tägigen Abstand abends im Frühjahr 2024 möglichst nahe am Wohnort der Interessierten angeboten werden. „Die Teilnahme wird Ihnen auf jeden Fall einen persönlichen Gewinn für ihre Gesprächsführung in ihren alltäglichen und familiären Kontexten bringen“, verspricht Seelsorger Schmidt und sichert den Teilnehmenden zu: „Ihre Kursteilnahme verpflichtet Sie zu keinem ehrenamtlichen Dienst.“
Kontakt:
AGAPLESION HAUS JOHANNES
z.Hd. Pfarrer Klaus-Willi Schmidt
Kolpingstraße 2
64646 Heppenheim
E-Mail: klaus-willi.schmidt@ekhn.de
Telefon: 0176 / 34597019
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