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Förderbescheid übergeben

Außengelände der Bergkirche in Zwingenberg soll naturnahe Oase werden

© Michael RänkerDer Kirchhof der Zwingenberger Bergkirche soll ökologisch aufgewertet und revitalisiert werden. Für die naturnahe Gestaltung erhält die Kirchengemeinde eine Landesförderung in Höhe von 16.500 Euro. Jetzt erfolgte die Übergabe des Förderbescheids.

Der Kirchhof der Zwingenberger Bergkirche soll ökologisch aufgewertet und revitalisiert werden. Für die naturnahe Gestaltung erhält die Kirchengemeinde eine Landesförderung in Höhe von 16.500 Euro. Jetzt erfolgte die Übergabe des Förderbescheids.

Die Evangelische Kirchengemeinde Zwingenberg erhält für die naturnahe Umgestaltung des Außengeländes an der Bergkirche Fördermittel vom Land Hessen in Höhe von rund 16.500 Euro und damit einen Kostenersatz von 85 Prozent. Das Geld stammt aus Ersatzzahlungen, die immer dann ans Land zu leisten sind, wenn im Rahmen von Bauprojekten Eingriffe in Natur und Landschaft erfolgen, die nicht an anderer Stelle ausgeglichen werden können. Dieses sogenannte „Ersatzgeld“ wird dann für natur- und artenschutzfördernde Projekte zur Verfügung gestellt.

"Verarmt und ausgeräumt"

Den entsprechenden Bewilligungsbescheid überreichte Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf im Beisein von Bürgermeister Holger Habich jetzt an Kirchenvorsteherin Sophie Breitenfeld, die das Projekt im Namen des Kirchenvorstands betreut, und Claudia Willbrand, Vorsitzende des Kirchenvorstands. Wie Michael Weidner, der das Vorhaben im Namen der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Bergstraße begleitet, anlässlich der Übergabe des Bewilligungsbescheids erläuterte, „soll das derzeit stark verarmte und ausgeräumte Außengelände in eine naturnahe Oase umgestaltet werden“.

Ziel: Einen wertvollen Lebensraum schaffen

Hauptziel des Naturschutzprojekts sei die „ökologische Aufwertung“ und die „Revitalisierung“ des Kirchhofs. Dazu Weidner: „Durch die Bepflanzung mit standortgerechten Wildstauden und die Ausbringung von Saatgut regional vorkommender Blühpflanzen sollen die biologische Vielfalt gefördert und ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen werden.“ Dazu setzt eine Fachfirma eine vom Kirchenvorstand bei der Naturgartenplanerin Eva Distler in Auftrag gegebene Planung um.

Viele Wegbereiter

Begleitet wird das Vorhaben auch von Sabine Allmenröder, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung des Evangelischen Dekanats Bergstraße, die die Evangelischen Kirchengemeinden in der Region unter anderem beim Thema Biodiversität auf Kirchenflächen unterstützt und die auch den Förderantrag gestellt hat. Eingebunden in das Projekt sind auch die Untere Denkmalbehörde des Kreises Bergstraße sowie das Baudezernat der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

Ehrenamtliche Unterstützung

Ehrenamtlich unterstützt wird die naturnahe Gestaltung des Bergkirchen-Areals von der Gruppe „Naturnaher Kirchhof“, die mitgedacht und die sich bereiterklärt hat, die Pflege inklusive der Bewässerung zu übernehmen Die Ehrenamtlichen sind es auch, die das Außengelände anlässlich des „Tages der offenen Gärten“ in Zwingenberg der Öffentlichkeit präsentieren. Bei der Veranstaltung in diesem Frühjahr interessierten sich immerhin rund 130 Personen für das Vorhaben.

Vorbildfunktion?

Laut Michael Weidner hat das Zwingenberger Projekt Vorbildfunktion für kirchliche Flächen, „weil es der erste Außenbereich eines kirchlichen Gebäudes ist, der von einer Naturgartenplanerin mit biologischer Fachkenntnis konzipiert und von einem Fachbetrieb, der über Erfahrungen mit Wildstauden und Gehölzen verfügt, ausgeführt wird“. Weidner hofft gemeinsam mit Dekanatsreferentin Sabine Allmenröder nun darauf, „dass bei kirchlichen, aber auch bei öffentlichen Entscheidungsträgern ein Bewusstsein für den Wert naturnaher Flächen und die Notwendigkeit ihres Schutzes geschaffen wird“.

Die naturnahe Gestaltung des Außengeländes soll überdies zu einer „Bildungsinitiative“ werden: Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie die Mädchen und Jungen, die die Evangelische Kindertagesstätte besuchen, sollen so den Wandel der Tier- und Pflanzenwelt im Laufe der Jahreszeiten erfahren, Umweltbewusstsein erlernen und angeregt werden, sich für Naturschutz zu engagieren.

Trotzdem noch "funktional"

Trotz aller Naturnähe soll das Außengelände auch „funktional“ bleiben, so Sabine Allmenröder, die bei der Bescheidübergabe von Präses Ute Gölz und Dekanin Sonja Mattes begleitet wurde: Auch künftig sollen Gottesdienste oder Veranstaltungen wie die Sommer-Mal-Werkstatt im Freien stattfinden können.

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