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Zweiter Tag des Reformationsfestivals

Befreit zum Leben – Befreit zum Lieben

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Ein breit gefächertes Kulturprogramm, Kindertheater und eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Kirche prägten den zweiten Tag des Reformationsfestivals des Evangelischen Dekanats in Bensheim.

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Die Reformation war eine Zeitenwende, die religiöse, politische, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen auslöste. Wie steht es um die evangelische Kirche heute und wie sieht die Zukunft der Kirche aus? „Wir sind inhaltsscheu geworden“, kritisierte der Theologieprofessor und Pfarrer Dr. Lukas Ohly bei der Podiumsdiskussion, die der Journalist Karl-Heinz Schlitt moderierte. Nach Ohlys Überzeugung könne nicht von oben verordnetet werden, wie sich die evangelische Kirche zu entwickeln habe. Der Theologe und Künstler Dr. Fabian Vogt plädierte für einen Ausbau der ökumenischen Kontakte. „Wir alle sind auf der Suche nach der Wahrheit. Warum sollten wir uns nicht von anderen inspirieren lassen?“

Luther als Pop-Figur?

Der Gefängnisseelsorger in der JVA Gießen, Uwe Wießner meinte: „Wir haben ganz andere Probleme als konfessionell zu streiten. Mit Blick auf die Flüchtlinge, die mehrheitlich dem Islam angehören, sprach er sich dafür aus, die Zusammenarbeit mit muslimischen Gemeinden zu verstärken. Die CDU-Landtagsabgeordnete und frühere hessische Kultusministerin Karin Wolff sagte, manche Deutsche hätten deshalb Angst vor dem Islam, weil sie zu wenig über ihr eigens christliches Fundament wüssten. Die CDU-Politikerin forderte zudem, dass sich die evangelische Kirche nicht allein den Schwachen zuwenden solle, sondern auch „den Menschen, die in der Wirtschaft und in der Gesellschaft Verantwortung tragen“. Der Bensheimer Unternehmer und Katholik Bernd Herbert sagte, er habe Respekt davor, dass sich die evangelische Kirche sozial engagiere. Er habe auch deswegen schon einmal über einen Übertritt nachgedacht. Zugleich mahnte er, dass die Kirche eine Sprache spreche, die viele Menschen nicht mehr verstehen könnten.

Auf die Frage des Moderators Karl-Heinz Schlitt, welches Signal vom Reformationsfestival bzw. dem Reformationsjubiläum ausgehen sollte, antworte Dr. Fabian Vogt: „Wir müssen unsere eigenen Positionen schärfen. Wir sind aufgefordert, uns zu profilieren“. Der Theologe Dr. Lukas Ohly meinte: „Ich bin dagegen, Luther zur Pop-Figur zu machen“. Eine einzelne Person in den Vordergrund zu rücken, sei unprotestantisch.

Befreit zum Leben

Den Auftakt zum zweiten Tag des Reformationsfestivals machte das Duo Super Zwei“ mit den beiden Kirchenkabarettisten Volker Schmidt-Bäumler und Jakob Friedrichs. Alexandra Reifarth und Katja Folk schlüpften dann für das Kindertheater in die Rolle von zwei Putzfrauen, die auf der Wartburg eine alte Reisetasche finden. Kindermuseumsführerin Kati erkennt sofort, dass es ein sensationeller Fund ist: die Reisetasche von Martin Luther. Fortan gibt sie den Putzfrauen einen humorvollen kleinen Lehrgang über die wichtigsten Grundsätze der Reformation, Die Angst wird verscheucht und zum Leben befreit.

"Bitte frei machen!"

Zum Lieben befreite das Kammermusical mit Miriam Küllmer-Vogt, die von Peter Krausch am Klavier begleitet wurde. Sie spielte die Katharina von Bora, Ex-Nonne und spätere Ehefrau von Martin Luther und erklärte: „Hinter jedem großen Mann steht eine kluge Frau.“ Zum Abschluss des zweiten Tages des Reformationsfestivals gab es ein Doppelkonzert mit dem Heppenheimer Chor „New Voices“ sowie von Clemens Bittlinger und seiner Band. „Bitte frei machen“ lautete das Motto des Konzertabends. Damit war natürlich nicht die ärztliche Aufforderung im Untersuchungszimmer gemeint. Die Lieder kreisten vielmehr um die Dinge, die uns heute gefangen halten und von denen wir uns frei machen sollten.

Das Reformationsfestival wird am Sonntag, 1. November mit einem Festgottesdienst in der Bensheiner Stephanuskirche fortgesetzt. Er beginnt um 11 Uhr.

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