Für Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz
Beim Gottesdienst unterm Regenbogen sind alle heilig
© lillen / Pixabay
20.06.2025
mr
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen


Wie bereits im Juni vor einem Jahr weht auch jetzt wieder eine Regenbogenfahne vor dem Gotteshaus der Evangelischen Kirchengemeinde Groß-Rohrheim, überdies ist auch am Rathaus der Ried-Gemeinde eine Regenbogenfahne gehisst worden. Symbolisch steht der Regenbogen als Zeichen für den Bund zwischen Gott und den Menschen - seit vielen Jahren wird der aber auch Regenbogen als Zeichen in der queeren Community genutzt, unter dem sie sich für Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz einsetzt.
Diese beiden Bedeutungen bilden den Hintergrund für den zweiten Regenbogengottesdienst, den die Evangelische Kirchengemeinde Groß-Rohrheim am 27. Juni, Freitag, ab 18.30 Uhr in ihrer Kirche feiert. Unter dem Motto „alle sind heilig“ laden Gemeindepfarrer Dominik Weyl und Pfarrerin Josephine Haas aus Groß-Gerau dazu ein.
„Im vergangenen Jahr wurde unsere Initiative sehr positiv aufgenommen, sowohl in der Kommune als auch in der Region“, so Dominik Weyl. „Menschen nehmen hier neu wahr, dass sie in der Kirche wirklich willkommen sind. Das ist schön“, ergänzt Josephiene Haas.
Die beiden Seelsorgenden kennen sich aus dem Vikariat. Haas engagiert sich in der queersensiblen Arbeit der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Mainz sowie im „European Forum LGBTI+ Christians“ und bringt von dort viel Wissen und die Lust mit, couragierte Gottesdienste zu feiern.
Unter dem Begriff „queer“ sammeln sich lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen. Der Monat Juni gilt als „Pride Month“, in der die Vielfalt in der Gesellschaft gefeiert und gleichzeitig für größere Gleichberechtigung demonstriert wird – im Zeichen der Regenbogenfahne. „Nicht erst in diesem Jahr treibt queere Menschen aber auch die Sorge um ihre Sicherheit um, nicht nur auf den Christopher-Street-Day-Veranstaltungen im Pride Month, sondern das ganze Jahr über in ihrem individuellen Alltag. Das beunruhigt auch uns“, so Pfarrer Weyl.
Im Regenbogengottesdienst erwartet die Besucherinnen und Besucher queere Ikonen und goldene Heiligenscheine, couragierte Worte von Maria und Petrus, beherzte Lieder und spürbarer Glitzersegen. Es soll um Begegnungen gehen – mit anderen und mit Gott. „Wir wollen aufeinander zugehen, miteinander kreativ sein, zusammen singen und beten, gemeinsam feiern. Gottes Glitzersegen spüren“, so das Duo Weyl/Haas. Nach dem Gottesdienst sind die Besucherinnen und Besucher zu einem Austausch eingeladen. Dazu werden Snacks und Getränke im Kirchgarten bereitstehen. Interessierte können aber auch nur zum Gottesdienst oder nur zum sogenannten „Get-Together“ danach kommen.
Wer sich queer identifiziere, sei besonders herzlich willkommen, so Pfarrerin Haas. Ebenso deren Familie und Freunde oder Unterstützer. Auch wer nicht so ganz wisse, was unter „queer“ zu verstehen sei, sei angesprochen. „Wir wollen zusammen feiern: alle sind heilig“, lädt Pfarrer Weyl ein. Im Evangelischen Dekanat Bergstraße ist dies der einzige Regenbogengottesdienst im Juni. Für den musikalischen Rahmen sorgen Stefan Spreitzenbarth und Bruno Ehret.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken