Reformationstag: Für Vertrauen gegen die Angst
Bildung für alle
bbiewDekan Arno Kreh mit den „Neuen Thesen für unsere Zeit“, die zum 500. Reformationsjubiläum veröffentlicht wurden.30.10.2018 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Nur wer in der Lage ist, sich in Glaubensfragen selbst ein Bild zu machen, kann eigenverantwortlich nach seinem Gewissen eine Entscheidung treffen“, erklärte Dekan Kreh. Deshalb hätten sich die Reformatoren für Bildung eingesetzt Nur wer Zugang zur umfassenden Bildung habe, könne eigenes Urteilsvermögen entwickeln, mitreden und mitentscheiden. Bildung sei auch die Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft. „Die Evangelische Kirche muss sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass der Zugang zu Bildung für alle Menschen offen steht. Leider entscheidet in unserem Land die soziale Herkunft immer noch wesentlich über die berufliche Laufbahn.“
Abschottung ist keine Lösung
Zugleich erinnerte Kreh daran, dass die Reformation eine Bewegung gegen die Angst war, die vor 500 Jahren insbesondere durch die Drohung mit Hölle und Fegefeuer geschürt wurde. „Heute werden in unserer Gesellschaft andere Ängste geschürt etwa vor Flüchtlingen oder Überfremdung.“ Kreh plädierte dafür, der „hysterischen Emotionalisierung“ der Vereinfacher und Populisten entgegenzutreten. „Ich hoffe, dass dies auch im neu gewählten hessischen Landtag geschieht. Abschottung und Ausgrenzung sind keine Lösung. Wir als Kirche sind aufgerufen, Räume der Begegnung und des Vertrauens zu schaffen, in denen Ängste benannt und ausgesprochen werden können.“
Der Reformationstag am 31. Oktober erinnert an die 95 Thesen, die Martin Luther der Überlieferung nach im Jahr 1517 an die Türen der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen hat. Dies gilt als Beginn der Reformation.
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