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30 Jahre Hospizdienst Odenwald

Bittlinger und Arras machen aus ihrem Publikum einen 150-stimmigen Chor

© Michael RänkerClemens Bittlinger und Stephan Arras „spendierten“ dem Hospizdienst Odenwald, der sein 30-jähriges Bestehen feiert, ein Benefizkonzert in der Evangelischen Kirche Wald-Michelbach. Die mehr als 150 Besucher ließen sich gerne zum Mitsingen animieren.

Clemens Bittlinger und Stephan Arras „spendierten“ dem Hospizdienst Odenwald, der sein 30-jähriges Bestehen feiert, ein Benefizkonzert in der Evangelischen Kirche Wald-Michelbach. Die mehr als 150 Besucher ließen sich gerne zum Mitsingen animieren.

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Ein Kirchenchor durchschnittlicher Größe hat rund 20 Sängerinnen und Sänger – am Freitagabend war in der Evangelischen Kirche Wald-Michelbach allerdings ein mehr als 150-stimmiges Ensemble zu hören: Die Besucher des Benefizkonzertes, das Clemens Bittlinger und Stephan Arras aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des Hospizdienstes Odenwald dort gaben, erwies sich als ebenso begeisterungsfähig wie stimmgewaltig.

"Öffnet den Kreis"

„Öffnet den Kreis“, unter dem Titel dieses gleichnamigen Bittlinger-Liedes erlebte das Publikum einen entspannenden und zugleich ermutigenden Abend, der auch als Dankeschön für die ehrenamtlichen Sterbebegleiter und die finanziellen Unterstützer des Hospizdienstes gedacht war, der seit nunmehr drei Jahrzehnten in den Kommunen des Weschnitztales, des Überwaldes und in Lindenfels tätig ist. Träger ist das Evangelische Dekanat Bergstraße.

„Öffnet den Kreis“, diese Formulierung griff zur Begrüßung der Konzertbesucher auch Felicia Schöner, die Leiterin des Hospizdienstes auf: Wie wichtig es sei, den eigenen Lebenskreis für andere Menschen zu öffnen, das erweise sich nicht nur, aber eben auch am Ende eines Lebens, wenn viele Akteure gut zusammenwirken müssen, um einen Sterbenden angemessen begleiten zu können. Dass der in Rimbach lebende Pfarrer, Liedermacher und Autor Clemens Bittlinger zusammen mit dem in Lindenfels lebenden Pfarrer und Starkenburger Propst Stephan Arras sich zu einem Benefizkonzert für den Hospizdienst entschieden, „das ist ein riesiges Geschenk für uns“.

"Ein Herzensanliegen"

Für das Duo Bittlinger/Arras wiederum „war es ein Herzensanliegen“ (Bittlinger), den Hospizdienst auf diese Weise zu unterstützen. „Wir wünschen Ihnen alles Gute und Gottes Segen für die wichtige Arbeit, die Sie leisten“ (Arras). „Eingefädelt“ wurde der Auftritt von Hermann Birschel. Der ehemalige stellvertretende Dekan des Evangelischen Dekanats Bergstraße engagiert sich zusammen mit seiner Frau Elisa für das „Trauercafé“ und er hatte seinem Freund Clemens Bittlinger vom 30-jährigen Bestehen des Hospizdienstes berichtet –die Idee eines Benefizkonzertes war geboren.

Am Freitagabend hörte das Publikum, darunter auch Präses Ute Gölz, stellvertretende Dekanin Silke Bienhaus, der ehemalige Dekan Arno Kreh sowie der neue katholische Pfarrer Abbé Corneille Mbadu (Leitender Pfarrer des Pastoralraumes Überwald), altbekannte und auch neue Titel aus der Feder von Clemens Bittlinger. So zum Beispiel den Song zur Jahreslosung 2024 Was ihr tut, das tut mit Liebe“, den Benefizkonzert-Titel „Öffnet den Kreis“ oder den Klassiker „Aufstehn, aufeinander zugehn“, bei dem es am Freitagabend – wie zu erwarten war - niemanden mehr auf seinem Platz hielt.

Virtuoser Akkordeonist

Während Bittlingers Publikum den Liedermacher nicht nur als klugen Texter, sondern auch als begabten Gitarristen kennt, dürfte der Auftritt von „Special Guest“ Stephan Arras vielen Konzertbesuchern eine bis dato eher unbekannte Seite des Seelsorgers eröffnet haben: Arras ist ein virtuoser Akkordeonist. Das stellte er nicht nur als Liedbegleiter, sondern auch als Solist unter Beweis, als er jüdische Klezmer-Musik und irische Melodien intonierte.

Bevor das ebenso nachdenkliche stimmende wie zum Lachen anregende Benefizkonzert nach dem musikalischen Segen mit dem Bittlinger-Lied „Sei behütet“ in ein geselliges Beisammensein im Kirchenraum mündete, dankte Präses Ute Gölz sowohl den Interpreten Clemens Bittlinger und Stephan Arras für ihren Auftritt als auch dem Hospizdienst-Team Felicia Schöner, Claudia Lenhardt und Fatma Bulut sowie Hermann Birschel für die Organisation. Dank sagte Gölz auch den Spendern sowie allen voran den Ehrenamtlichen, „die sterbende Menschen gleich welcher Konfession begleiten“. Ihr Engagement sei auch ein „gutes Zeichen für unsere funktionierende Demokratie“, für deren Erhalt sich ein jeder nach Kräften einsetzen möge.

Jubiläumsprogramm wird fortgesetzt

Das Jubiläumsprogramm des Hospizdienstes Odenwald wird am 13. Oktober, Sonntag, 18 Uhr, mit dem Auftritt des Kabarettisten Peter Gutschalk fortgesetzt. Unter der Überschrift „Hospiz kenn isch nid“ trifft in der Evangelischen Kirche Wald-Michelbach (Ludwigstraße 52) „Hospiz auf Kabarett und Kabarett auf Hospiz“: „Ein Stück wie aus dem echten Leben – es lädt dazu ein, das Leben in all seiner Vielfalt schätzen zu lernen und dabei das eigene Sterben nicht aus dem Blick zu verlieren“, heißt es in der Ankündigung. Eintrittskarten gibt es bei der Rimbacher Buchhandlung „Lesezimmer“ (Bismarckstr. 17, Telefon 06253/84515) und beim Evangelischen Gemeindebüro Wald-Michelbach (Kirchbergstr. 3) zum Preis von 10 Euro; Restkarten gibt es an der Abendkasse für 12 Euro.

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