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Damit die Saat der Gewalt nicht aufgeht

Charlie Hebdo: Ein Jahr nach den Terroranschlägen

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Der Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris jährt sich heute zum ersten Mal. Das Evangelische Dekanat Bergstraße hatte vor einem Jahr als Reaktion auf die terroristische Gewalt eine Mahnwache in Heppenheim organisiert. Dabei wurde die Erklärung „Für Glaubens- und Religionsfreiheit - gegen Hass und Gewalt“ verlesen, die auch mit Blick auf die jüngsten Pariser Terroranschläge vom 13. November 2015 mit 130 Toten nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat. Eine Rückbesinnung:

Am 7. Januar 2015 hatten zwei Attentäter elf Menschen in den Redaktionsräumen getötet. In den beiden folgenden Tagen wurden in Paris eine Polizistin und vier Menschen in einem jüdischen Supermarkt Opfer islamistischer Terroristen. Gegen diese mörderische, religiös motivierte Gewalt wollten die evangelische und katholische Kirche an der Bergstraße sowie andere Religionsgemeinschaft ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass sich niemand auf eine Religion berufen kann, um Mord, Gewalt und Hass zu rechtfertigen.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehörten das Evangelische Dekanat Bergstraße, das Evangelische Dekanat Ried, die Katholischen Dekanate Bergstraße, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Bensheim, der Jüdische Religions- und Kulturvereins SCHALOM, Viernheim, das Martin-Buber-Haus, Heppenheim, der Synagogen-Verein, Auerbach, der Christlich-Islamische Dialog im Kreis Bergstraße, die Moschee Anas Ibn Malik e.V., Heppenheim, die Bosniakische Kulturgemeinschaft - Dzemat e.V., Darmstadt, die Türkisch Islamische Gemeinde Fürth, die Türkisch Islamische Gemeinde Viernheim und die Türkisch Islamische Gemeinde Wahlen.

Die gemeinsame Erklärung „Für Glaubens- und Religionsfreiheit - gegen Hass und Gewalt“ hat folgenden Wortlaut:

Nach den Terroranschlägen auf die Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt in Paris bekräftigen wir, dass sich niemand auf eine Religion berufen kann, um Mord, Gewalt und Hass zu rechtfertigen. Wir bekräftigen, dass niemand das Recht hat, seine Glaubensvorstellungen mit der Waffe in der Hand durchzusetzen und sich zum Richter über Leben und Tod aufzuspielen. Terror darf in keiner Religion einen Platz haben.

Wir treten für eine offene und freiheitliche Gesellschaft ein. Wir begrüßen es, dass der demokratische Rechtsstaat Glaubens- und Religionsfreiheit garantiert. Und gerade weil wir unseren Glauben offen leben können, verteidigen wir das Recht Andersdenkender, uns und unsere Religionen kritisieren zu können. Wir stehen gemeinsam dafür ein, dass jede und jeder Einzelne das Recht hat, seine Meinung zu äußern, ohne um sein Leben fürchten zu müssen.

Wir können es ertragen, wenn wir unterschiedlicher Auffassung sind, wenn wir kontrovers diskutieren, wenn wir streiten. Nicht ertragen können wir es, wenn die Meinungsfreiheit unterdrückt und Andersdenkende mundtot gemacht werden sollen. Wir achten die Würde aller Menschen und deshalb respektieren wir uns in unserer Unterschiedlichkeit.


Wir stehen gemeinsam auf gegen Terror und Fanatismus. Wir wollen gemeinsam verhindern, dass die Saat der Gewalt aufgeht. Wir sind bereit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, etwa für die Menschen, die vor den Terrormilizen des selbst ernannten „Islamischen Staates“ geflüchtet sind und bei uns Schutz suchen.

Wir lassen es nicht zu, dass ein Keil des Hasses in unsere Gesellschaft getrieben wird. Wir verurteilen es, wenn Andersgläubige ausgegrenzt oder unter Pauschalverdacht gestellt werden. Wir fordern und wir fördern den Dialog zwischen den Religionen und zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen – gleich welcher Herkunft, gleich welcher Religion – das Recht haben, in Frieden und Würde leben zu können.

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