Sonntags zu: Na bitte, geht doch!
Das neue Jahr fängt gut an
bbiew11.04.2014 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewDie sonntägliche Öffnung von Bäckereien – oft in der Zeit von 8 bis 11 Uhr – hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Auch dies hat dazu beigetragen, dass Sonntagsarbeit insgesamt auf dem Vormarsch ist. Darauf hatte das Evangelische Dekanat Bergstraße bereits vor drei Jahren gegenüber der Bäckerei-Kette Grimminger, die in der Region allein 37 Sonntagsfilialen betreibt, hingewiesen. Anlässlich der Eröffnung einer neuen Sonntagsfiliale hieß es in dem Schreiben an Grimminger: „Die evangelische wie die katholische Kirche legen Wert darauf, dass es um der Menschen willen einen gemeinsamen freien Tag in der Woche gibt. Es nutzt insbesondere Familien nichts, wenn die Kinder sonntags, der Vater montags und die Mutter dienstags frei haben. Mit ihrer Entscheidung, die Heppenheimer Filiale sonntags zu öffnen, machen Sie es Ihren Beschäftigten zudem unmöglich, am Gottesdienst teilnehmen zu können… Als Christen wissen wir, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Aber engagierte Sonntagschützer/innen wissen auch, wo Sie am Montag ihr Brot kaufen werden.“
Denn bevor jemand am Sonntag in ein frisches Brötchen beißen kann, haben andere dafür sonntags gearbeitet: die Beschäftigten in den Backstuben, die Fahrer und – es sind in der Regle Frauen - die Verkäuferinnen. Sonntagsarbeit hat insofern auch mit dem eigenen Konsumverhalten zu tun. Die Grimminger-Filiale ist zwar nicht jene, die jetzt sonntags geschlossen bleibt. Dennoch ist diese Schließung ein Indiz dafür, dass bei den Sonntagsbäckereien ebenso eine gewisse Sättigung eingetreten ist wie bei den verkaufsoffenen Sonntagen.
Die evangelische Kirche ist überzeugt, dass der freie Sonntag für die Menschen wichtig ist. Doch ist der freie Sonntag auch ein Rezept gegen „Burn-out“? Kann der Sonntag als gemeinsamer freier Tag auch dazu beitragen, dass sich Menschen nicht erschöpft fühlen? Inwiefern ist Sonntagsschutz auch Gesundheitsschutz? Diesen Fragen will die Allianz für den freien Sonntag in der Region Starkenburg, zu deren Gründungsmitgliedern das Evangelische Dekanat Bergstraße gehört, Ende Januar bei einer Veranstaltung nachgehen. Welche Bedeutung der freie Sonntag für die Gesundheit hat, darüber werden drei Experten berichten: der Arbeitsmediziner Dr. Michael Vollmer, die Betriebsseelsorgerin Ingrid Reidt und der Gewerkschaftsekretär Horst Gobrecht. Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, den 28. Januar um 20 Uhr im Offenen Haus, Rheinstr. 31, Darmstadt. Der Eintritt ist frei.
Zum Start ins neue Jahr wünscht das Evangelische Dekanat Bergstraße in jedem Fall GeSONNTheit.
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