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Notfallseelsorge: Verabschiedung von Barbara Tarnow

"Das Wichtigste war das Team"

Der stellvertretende Dekan Hermann Birschel verabschiedete Pfarrerin Barbara Tarnow als NFS-Leiterin

Bei einem ökumenischen Festgottesdienst in der Heppenheimer Christuskirche ist die langjährige Leiterin der Notfallseelsorge (NFS) im Kreis Bergstraße, Pfarrerin Barbara Tarnow, verabschiedet worden. Zugleich wurden vier neue Ehrenamtliche mit dem Dienst in der Notfallseelsorge beauftragt, darunter Pfarrerin Karin Ritter, die als Nachfolgerin von Barbara Tarnow im März offiziell in ihr Amt eingeführt wird.

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Pfarrerin Barbara Tarnow bei ihrer letzten Predigt als Leiterin der Notfallseelsorge im Kreis Bergstraße

„Das Wichtigste in den letzten zwölf Jahren war das Team der Notfallseelsorge“, sagte Pfarrerin Tarnow in ihrer Predigt. Bei ihren Einsätzen seien die Aktiven immer wieder an die Grenze ihrer Kraft gestoßen. Umso wichtiger sei es, dass es entlastende Gespräche und Auszeiten gebe. „Als Notfallseelsorge stehen wir dafür ein, dass der Tod nicht das letzte Wort hat“, sagte die scheidende Leiterin, die selbst nach einer Pause weiter ehrenamtlich als Notfallseelsorgerin tätig sein will. Sie verwies darauf, dass sich mehr als 150 Männer und Frauen für den Dienst haben ausbilden lassen.  Unterschiedliche Menschen hätten vielfältige Gaben und Fähigkeiten eingebracht. Am Ende ihrer Predigt ließ Pfarrerin Tarnow ein Säckchen mit Halbedelsteinen herumgehen und bat jeden, sich ein Steinchen herauszunehmen. „Das soll daran erinnern, dass ihr reich beschenkt seid und Gaben habt, die ihr weiterschenken könnt.“

Es war nicht abgesprochen und offenbarte so den engen Zusammenhalt und den Gleichklang in der Notfallseelsorge. Jeder einzelne aus dem Team legte für Barbara Tarnow als Abschiedsgeschenk einen Stein in eine Schale „als Symbol für die eigene Gabe und Fähigkeit“, wie es Hans-Dietrich Stolz stellvertretend für das NFS-Team formulierte. Das Team bildete einen Spontanchor, der von Uta Voll geleitet wurde.  Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst zudem von Propsteikantor Konja Voll (Orgel).

Der stellvertretende Dekan Hermann Birschel, der die Verabschiedung vornahm, bezeichnete die Notfallseelsorge in Anspielung auf den Bibelvers ‚Ein jeder trage des anderen Last‘“ als „kleine Gemeinschaft der Lastenträger“. Birschel, der selbst Notfallseelsorger ist, sagte: “Es ist eine Ehre, von Barbara Tarnow gefragt zu werden, ob man in der Notfallseelsorge mitwirken will. Ich selbst habe nicht lange Widerstand geleistet“.

In seinem Grußwort bezeichnete der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf Pfarrerin Tarnow als „Motivatorin nicht nur für das NFS-Team“. Ihre Arbeit lobte er als vorbildlich über die Kreisgrenze hinaus. Die Bereitschaft zur Kooperation hob auch Pfarrer Andreas Mann vom Zentrum Seelsorge und Beratung sowie dem NFS-Konvent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hervor. Er zitierte eine ehrenamtliche Notfallseelsorgerin mit den Worten: „Barbara Tarnow sorgt wie eine Mutter für uns.“ Für die Notfallseelsorge in der Region Starkenburg sprachen Pfarrerin Annette Herrmann-Winter und Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun von einer „wunderbaren Zusammenarbeit und soliden Kooperation“.

Für den Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats Bergstraße bedankte sich Pfarrerin und Notfallseelsorgerin Silke Bienhaus bei Barbra Tarnow und würdigte vor allem die Art und Weise, wie sie andere für den NFS-Dienst begeistert habe. Der Vorsitzende des Fördervereins Notfallseelsorge, Gottlieb Ohl, betonte in seinem Grußwort, dass die Notfallseelsorge im Kreis Bergstraße mit der scheidenden Leiterin identifiziert werde. Wörtlich sagte er: „Wenn es Barbara Tarnow nicht gebe, müsste man sie erfinden“. Für sein Grußwort im Namen der katholischen Dekanate Bergstraße und der anwesenden Dekane Hans Georg Geilersdörfer (Dekanat Bergstraße-Ost) und Thomas Meurer (Dekanat  Bergstraße-Mitte) hatte Pastoralreferent Stephan Volk, ebenfalls ein Notfallseelsorger, verschiedene Menschen befragt, was ihnen zu Barbara Tarnow einfällt. Als Antworten kamen Bezeichnungen wie tüchtig, verbindlich, liebenswürdig, kooperativ, lange Tagesordnung, und Perlenkette“. Volk dankte zugleich der evangelischen Kirche, die die Stelle der NFS-Leitung finanziert.

Bei dem Gottesdienst, den der katholischen Pfarrer i.R. Hermann-Josef Herd mitgestaltete, wurden Pfarrer Markus Eichler (Birkenau), Pfarrer Renatus Keller (Lorsch), Pfarrerin Karin Ritter (Heppenheim) und Dr. Sybille Zierold (Birkenau) als neue Notfallseelsorger/innen beauftragt. Sie erhielten Urkunden und Einsatzjacken. Zugleich wurde Kai Stauffert (Viernheim) für seine zehnjährige Mitarbeit in der NFS ausgezeichnet.

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