Filmvorführung im Haus der Kirche
„Der große Raub“
hr28.02.2017 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Penibel hatte die Reichsfinanzverwaltung über die Ausplünderung deutscher Juden Buch geführt – beispielsweise über die Judenvermögensabgabe, die 1938 als „Sühneleistung“ für „die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk“ erhoben wurde, oder über die „Verwertung“ der letzten Habseligkeiten derer, die ab 1941 in die Lager deportiert wurden. Über Versteigerungen vor Ort wurde auch Sachgut von den Finanzbehörden zu Geld gemacht um die leeren Staatskassen aufzufüllen.
Zeitzeugen berichten
Im Hessischen Staatsarchiv in Wiesbaden werden die Akten der Finanzverwaltung aus der Zeit des Nationalsozialismus aufbewahrt. Die Filmemacher Henning Burk und Dietrich Wagner haben die Akten durchforstet und dokumentieren den „großen Raub“. Anhand von Beispielen zeigen sie, wie jene Gesetze und Verordnungen umgesetzt wurden. Dabei kommen auch Zeitzeugen zu Wort wie Robert Goldmann. Der Sohn einer angesehenen Arztfamilie, die vor der antisemitischen Verfolgung von der Bergstraße nach Frankfurt geflüchtet war, erinnert sich, wie zum Zeitpunkt der Auswanderung in die USA vom einstigen Vermögen der Familie noch zehn Reichsmark geblieben waren.
Auftakt einer Filmreihe
Birgit Geimer vom Evangelischen Dekanat und Birgit Meurer vom Martin-Buber-Haus werden in das Thema einführen und im Anschluss an die Filmvorführung mit den Zuschauern diskutieren. Der Eintritt ist frei. „Der große Raub“ ist Auftakt einer Kinoreihe zum Thema. Am 25. April folgt der Film über die Recherchen, die zum ersten Auschwitz-Prozess führten „Im Labyrinth des Schweigens“ und am 16. Mai der Film über „Die Affäre Klimt“. Die Vorführungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Haus der Kirche.
Die Ausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945“ zeigen der Hessische Rundfunk und das Fritz Bauer Institut auf Einladung des Heimat- und Kulturvereins Lorsch noch bis zum 14. Mai 2017 im Museumszentrum Lorsch.
Das Gesamtprogramm zur Ausstellung "Legalisierter Raub" finden Sie hier
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