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40 Jahre Diakoniestation Lampertheim

Diakonie und Kirche

W.Gabler

Mit einem Festgottesdienst und einem Tag der offenen Tür hat die Ökumenische Diakoniestation Lampertheim ihr 40jähriges Bestehen gefeiert. Kirche und Diakonie gehörten untrennbar zusammen, sagte die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, in ihrer Predigt.

W.GablerV.l. Stellvertr. Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, Björn Burwitz, Werner Hahl, Christa Gerhardt, Dr. Carl-Michael Bergner , Nadine Landgraf, Hans-Jürgen Schuster, Pfarrerin Sabine Sauerwein

Dass die Diakoniestation in die Kirche eingebunden sei, sollte in der Haltung den Menschen gegenüber deutlich werden, erklärte Scherf. Wörtlich sagte sie: „Dass der Mensch als ganzer gesehen wird – und nicht nur dessen Defizite, Krankheiten oder Schwächen. Dass jedem Menschen so begegnet wird, dass er - trotz eng getakteter Pflegezeiten - als Person mit Würde gesehen wird. Mit dieser Haltung wird deutlich, woran wir glauben und was wir hoffen.“

Ausgezeichnetes Engagement

Für ihr heraustragendes diakonisches Engagement ehrte die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Christa Gerhardt und Hans-Jürgen Schuster mit dem goldenen Kronenkreuz der Diakonie. Mit dem silbernen Kronenkreuz wurden Dr. Carl-Michael Bergner und Pfarrerin Sabine Sauerwein ausgezeichnet.

Mit Björn Burwitz und Nadine Landgraf wurden im Gottesdienst zudem der neue Pflegedienstleiter und seine Stellvertreterin in ihr Amt eingeführt. Burwitz tritt die Nachfolge von Christa Gerhardt, die fast zwölf Jahre den Pflegedienst leitete.

Wie alles begann

1979 hatten die evangelischen Gemeinden Lampertheims, Neuschloß und Rosengarten mit Hofheim die Ökumenische Diakoniestation Lampertheim gegründet. Vier Jahre später kam die Kirchengemeinde Hüttenfeld dazu. Die Station war anfangs mit drei examinierten Krankenschwestern, einer Altenpflegerin und einer Praktikanten besetzt. Die gesamte Verwaltung übernahm Richard Schneider, der als Rentner ehrenamtlich tätig war. Diese personelle Aufstellung ist heute undenkbar. Die Diakoniestation ist in den vergangenen 40 Jahren stetig gewachsen und hat inzwischen ein Haushaltsvolumen von rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr.

Mit Einführung der Pflegeversicherung 1995 erweiterte die Diakoniestation ihr Angebot um die hauswirtschaftliche Betreuung bei Pflegebedürftigen, den Mobilen Sozialen Dienst und die Familienpflege, die die Haushaltsführung und Betreuung der Kinder im Krankheitsfall der Erziehungsberechtigten garantiert. 1998 kam der Menü-Service für alte und kranke Menschen hinzu, die täglich zwischen drei Gerichten wählen können. Die steigende Patientenzahl machte im Jahr  2000 den Umzug in das Erdgeschoss des ehemaligen evangelischen Krankenhauses notwendig. 2004 wurde das Projekt „Rückenlehne“ gestartet. Pflegende Angehörige konnten ihre an Demenz erkrankten Familienmitglieder an einem Tag in der Woche zur Diakoniestation bringen, wo sie durch geschultes Personal und ehrenamtliche Helfer für einige Stunden betreut wurden. Im Jahre 2014 wurde die Tagesbetreuung „Meine Zeit“ als Nachfolge der „Rückenlehne“ gegründet. Seitdem werden täglich zwischen 15 und 20 Personen betreut.

Für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege

Die hohe Anerkennung, die sich die Diakoniestation über die Jahrzehnte erworben hatte, zeigte sich auch in der Erbschaft einer Lampertheimerin. Sie bescherte der Station vor sieben Jahren einen Geldsegen, der zur Gründung der Diakoniestiftung führte. 200.000 Euro standen anfangs als Stiftungskapital zur Verfügung. Durch Zustiftungen ist das Stiftungskapitel auf heute 650.000 Euro angewachsen. Was die Diakoniestation im Einzelnen zu bieten hat, zeigte sie am Nachmittag des Jubiläums bei einem Tag der offenen Tür. In ihrer Predigt sprach die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf aber auch den Pflegenotstand an: „Wir alle wissen, wie groß der Druck in der Pflege ist. Nicht genug Zeit für ein längeres Gespräch, eine Rückfrage bei den Angehörigen oder menschliche Zuwendung, die über die reine Pflege hinausgeht. Darunter leiden viele. Bessere Rahmenbedingungen in der Pflege sind wichtig sowohl für diejenigen, die pflegen als auch für diejenigen, die gepflegt werden. Daran sollten wir auch an einem Jubiläum wie heute denken und gemeinsam dafür eintreten.“

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